Aero 2016 in Friedrichshafen

AERO-2016-400x266-deAuf dem Messegelände in Friedrichshafen sind die letz­ten Vorbereitungen für die dies­jäh­ri­ge Internationalen Luftfahrtmesse AERO in vol­lem Gange. Die Messe öff­net vom 20. bis 23. April 2016 wie­der ihre Tore. Es stel­len rund 600 Unternehmen aus der gan­zen Welt aus. Die Allgemeine Luftfahrt ist mit ein- und mehr­mo­to­ri­gen Kolbenmotorflugzeugen, Hubschraubern, Gyrocoptern, Turboprops und mehr­strah­li­gen Jets sowie his­to­ri­schen Segelflugzeugen prä­sent. Drohnen, neue Flugmotoren und Bordelektronik, Zubehör oder Dienstleistungen rund ums Fliegen sowie Angebote der Flugschulen run­den das Programm ab. Gleichzeitig wer­den Spezialbereiche zu den Themen Elektroflugzeuge, Bordelektronik, AERODrones mit neu­en Inhalten dar­ge­stellt.

P1280928Deutlich zu mer­ken ist in die­sem Jahr das Fehlen der Segelflieger — sie neh­men nur alle zwei Jahre teil. Zwei Messehallen sind nicht belegt. Einige Firmen nut­zen den Messeauftritt zur erst­ma­li­gen Präsentation. So war z. B. 2015 das Mockup der Bell 505 Jet Ranger X erst­ma­lig in Deutschland zu sehen. Inzwischen befin­den sich drei Maschinen in der Erprobung.

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Die Hubschrauber kon­zen­trie­ren sich in die­sem Jahr in Halle A6, zusam­men mit der Avionik Avenue. Leider sind zwei Leichthubschrauber in ande­ren Hallen: Der ultra­leich­te Turbinenhubschrauber Syton AH130 steht in Halle B1, wäh­rend der CoAX 2D des Herstellers edm aero­tec GmbH in der Halle B3 zu fin­den ist.




Die Firma Atlas Air Service AG (AAS) ist seit Herbst 2014 offi­zi­el­ler Vertriebsrepräsentant von Bell Helicopter in Deutschland. Im Freigelände will AAS eine Bell 429 und eine Bell 407 GX prä­sen­tie­ren. Die Firma ist ein sehr guter Marktkenner. Bereits seit 1970 ist sie in den Segmenten des Business Aviation mit den Geschäftsfeldern Flugzeugverkauf, Instandhaltung und Reparatur, CAMO, Werkstoffprüfung, Pilotentraining und Flugzeugmanagement in Deutschland an vier Standorten aktiv.

DHV_Deutscher_Hubschrauber_Verband_LogoRegelmäßig nutzt auch der Deutsche Hubschrauber Verband e.V. die Messe, um über sei­ne Mitglieder, aber auch all­ge­mei­ne Themen der Hubschrauberfliegerei, Entwicklungen, Ausbildung, Vorschriften zu infor­mie­ren. In Halle A6 kön­nen sich Besucher des bereits 1959 gegrün­de­ten Verbandes über die sat­zungs­ge­mä­ßen Aktivitäten infor­mie­ren. Er will als Verein den Einsatz von Hubschraubers ent­spre­chend ihrer beson­de­ren tech­ni­schen Eigenschaft för­dern und unter­stützt alle Bemühungen, das zivi­le Hubschrauberpotential in der Bundesrepublik Deutschland und auch inter­na­tio­nal zu erhö­hen. Darüber hin­aus för­dert er den Gedanken und alle Maßnahmen, zivi­le Luftfahrzeuge für Hilfeleistungen bei Unglücksfällen, Katastrophen und im Rahmen des zivi­len Bevölkerungsschutzes sowie zur Abwendung von Gefahren der Allgemeinheit ein­zu­set­zen. Auf dem Stand stellt die DRF Luftrettung einen ihrer neu­es­ten Hubschrauber der Luftrettung, eine H145, aus.

csm_DHC__Hubschrauber__03_e1ea4c8031Auch der Deutsche Hubschrauber Club e.V. ist in der Halle A6 ver­tre­ten. Der Verein betreibt die Förderung des Flugsports aus­schließ­lich im Bereich des Fliegens mit Hubschraubern. Mit Auftritten in der Öffentlichkeit, ins­be­son­de­re aber mit Veranstaltungen und Wettbewerben, auch inter­na­tio­nal, unter dem Dach der FAI (International Air Sport Federation) soll das Verständnis für die Notwendigkeit von Hubschraubereinsätzen erhöht wer­den. Viele Aktivitäten haben einen direk­ten Bezug zur anspruchs­vol­len Fliegerei der Luftrettung und in der Arbeitsfliegerei. Fachkundiges Personal gibt den Besuchern nähe­re Informationen. Nicht feh­len dür­fen dazu am Stand zwei Hubschrauber Robinson R22 und R44.

Erst rela­tiv kurz­fris­tig konn­te der Flugdienst der Bundespolizei sei­ne Zusage zur Teilnahme an der Messe geben. Aus der Fliegerstaffel Oberschleißheim kommt eine EC155 B1 nach Friedrichshafen. Kompetente Beamte aus den ver­schie­de­nen Aufgabenbereichen ste­hen Interessierten bei Fragen aller ver­schie­de­nen Aspekte Rede und Antwort.

P1280418Nicht zuviel an Hubschraubern darf man in die­sem Jahr von der Präsentation der Bundeswehr erwar­ten. Das Internationale Hubschrauberausbildungszentrum (bis Juni 2015 bekannt als Heeresfliegerwaffenschule) aus Bückeburg hat die Teilnahme mit Schulungshubschraubern absa­gen müs­sen, waren doch sonst immer EC135 und auch Bo105 zu Gast.. Im Juni steht in Bückeburg selbst der Tag der Bundeswehr auf dem Programm, zudem for­dert die ILA Berlin das Zentrum in beson­de­rer Weise. Auch die Ausbildungswerkstatt wird nicht über die inter­es­san­te Ausbildung zum Fluggerätmechaniker infor­mie­ren. Zugesagt hat aber das Hubschrauberschraubergeschwader eine CH53, die im Außengelände gezeigt wird. Bereits im letz­ten Jahr war eine Maschine glei­chen Typs viel­be­ach­te­tes Ausstellungsobjekt. Ebenso wird ein Eurofighter vor Ort sein, ob es mit einem Tornado klappt, ist noch offen.

Nicht ver­ste­cken muss sich die Messe auch mit dem übri­gen Programm. In vie­len Vorträgen und Workshops geben Referenten Antworten auf Ihre Fragen, prä­sen­tie­ren neue Entwicklungen der Branche und dis­ku­tie­ren aktu­el­le Themen, die die Allgemeine Luftfahrt bewe­gen.

Avionics Avenue“ heißt Avionikausstattung zum Anfassen! In Halle A6 gibt es auf einen Blick alles über Flugkontroll- und Management- und Kommunikationssysteme, Navigationsgeräte, Anzeigen, Wetterradar sowie Luft- und Bodenradarsysteme.

Motoren und Antriebe ste­hen im Mittelpunkt der „Engine Area”. Von Kolben- , über Diesel- und Elektroantriebe bis hin zur Jet-Turbine für Business und Light Jets – Antriebssysteme ver­schie­dens­ter Bauart und Technologie wer­den hier zu erle­ben sein. Darüber hin­aus wer­den die Themenschwerpunkte Maintenance und Motormanagement inte­griert.

Die „AERODrones RPAS (Remotely Piloted Aircraft Systems) Expo” soll den Besuchern einen Überblick über die Hersteller von RPAS, Sensor- und Messtechnik, sowie den aktu­ells­ten Entwicklungsstand der unbe­mann­ten Flugsysteme ver­mit­teln. In Halle A2 wer­den Demonstrationsflüge statt­fin­den, die die viel­sei­ti­gen Verwendungsmöglichkeiten die­ser Multitalente in Bereichen wie z.B. der Umweltforschung oder der Erdbeobachtung auf­zei­gen.

eflightexpo-final-solo-freigestellt-3e copyAuch die­ses Jahr ist die „e-flight-expo” in Zusammenarbeit mit der Flying Pages GmbH wie­der ein Bestandteil der AERO Friedrichshafen. Neben dem Ausstellungsbereich im Foyer West wird es auch ein anspre­chen­des Vortragsprogramm geben: DieAERO Conferences war­ten mit Vorträgen zur Entwicklung des Elektrofluges auf. Hier muss an die her­aus­ra­gen­den Präsentationen zurück­lie­gen­der Messen Jahre erin­nert wer­den: Weltweite Beachtung fand bis­lang das Projekt von Solar Impulse, einem Flugzeugprojekt mit Solarantrieb der Schweizer Bertrand Piccard und André Borschberg.

Die Messe ver­folgt ehr­gei­zi­ge Ziele und schafft es jedes Jahr aufs Neue mit ihren Aktivitäten. So will sie Starthilfe für Nachwuchspiloten geben. Das Motto ist Programm: „Die jun­gen Modellflieger von heu­te sind die erfah­re­nen Piloten von mor­gen.“ Für den Traum vom Fliegen will die AERO die nöti­ge Starthilfe für jun­ge Nachwuchspiloten geben. „Wer früh genug ein­steigt in die Welt des Fliegens, sitzt spä­ter ein­mal im Cockpit eines Jets“, ist AERO-Projektleiter Roland Bosch über­zeugt, dass man die Einstiegshilfe für ange­hen­de Piloten mög­lichst tief legen muss, um die Jugendlichen für Flugzeuge zu begeis­tern. Mit dem Slogan „Be a pilot“ wirbt die AERO für den Beruf des Flugkapitäns und des Freizeitpiloten. Die Verantwortlichen set­zen ganz gezielt auf neue Impulse: „Eine fach­lich ori­en­tier­te Messe wie die AERO muss auch zei­gen, wie fas­zi­nie­rend das Thema Fliegen ist“, bekräf­tigt Roland Bosch. Erstmals ist der Messeeintritt für alle unter 16-Jährigen kos­ten­los, bis­her galt dies nur für Jugendliche unter 14 Jahren.

Die Messe schafft es, ihre fes­te Position im Markt zu behaup­ten. Und das im Schatten ande­rer gro­ßer Veranstaltungen. Der Wechsel von einer Publikumsmesse hin zu einer beach­te­ten Fachmesse ist gelun­gen. Das Messegelände selbst leis­tet dazu einen wesent­li­chen Beitrag. Die Infrastruktur ent­spricht dem aktu­el­len Stand der Technik, kur­ze Wege tun ihr übri­ges. Damit fällt auch die Orientierung für Besucher leicht.

Hier kann man sich auf der Homepage der Aero über Einzelheiten infor­mie­ren.

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Fotos und Autor: Ulrich Schröer, Freier Fachjournalist, Bonn

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