Bereits weit vor der Veranstaltung am 22. Mai 2005 informierte die BGS-Fliegergruppe die Öffentlichkeit über die Medien. Der Morgentau war noch zu sehen, als die ersten Hubschrauber im so genannten „Static Display” Stellung bezogen. Eine BO105 CBS-5 Superfive (D-HGSV), die eigens zur Darstellung aus der Wartung geholt und ein Ausstellungsstück des Typs Alouette (D-HBJL) wurden per Zugfahrzeug bzw. LKW zu ihren Ausstellungspositionen transportiert. Die Alouette musste vor Ort aufgebaut werden. Ab 8 Uhr war die Schnelligkeit der bereits anwesenden Fotografen gefordert, denn von nun an wurden die EC 135, Bell 212 und eine Puma Hubschrauber im Minutentakt vom Flugfeld auf den Sportplatz umgesetzt: Eine Super Puma ultra marinblau (D-HEGC) wurde als erster Hubschrauber ins Static Display umgesetzt gefolgt von einer Bell 212 (D-HAJO) mit angebauten Floatern. Direkt nach der Bell setzte ein Puma (D-HAXK) zur Landung an. Kurze Zeit später tauchte dann auch eine blaue EC135 in kobaltblau (D-HVBJ) am Himmel auf, und setzte sich zwischen Super Puma und BO105 CBS-5. Als letzte Maschine flog eine EC155 (D-HLTH) ein.
Um 9 Uhr wurden die Tore für die Besucher geöffnet. Das erste Ziel der meisten Besucher: das „Static Display”. Fachkundig beantworteten die eingesetzten BGS-Beamten die Fragen der Besucher. An verschiedenen Ständen präsentierten sich: „Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe” (BBK), die Firma Air Lloyd mit einer R22 (D-HFER), Air Lloyd Luftfahrt Technik (ALT), sowie der „Kölner Klub für Luftsport e.V”. Die verschiedenen Staffeln des BGS-Flugdienstes und Aufgabenbereiche waren mit Ausstellungsstücken und Fachpersonal vor Ort.
Das eigentliche Programm startete mit ersten Flugvorführungen um 10 Uhr. In den Vorführungen war jedes Hubschraubermuster zu sehen. Eine Puma brachte insgesamt 15 Fallschirmspringer der GSG9 auf eine Höhe von etwa 3300 Fuß. Die Beamten sprangen in 5 Gruppen ab. Ein eindrucksvolles Bild bildeten die mitgeführten Fahnen sowie farbige Rauchpatronen. Ein LKW platzierte sich mitten auf dem Vorfeld. Von weitem hörte man eine Alouette (D-HBJG) anfliegen, die auf der Ladefläche des LKWs zur Landung ging. Als nächstes Szenario wurde die Zusammenarbeit zwischen einem RTW und einem RTH, in diesem Falle einer BO105 CBS-5 Superfive (D-HGSA), simuliert. Ein Patient wurde von der Hubschrauberbesatzung an den RTW übergeben. Kurze Zeit später sah man eine EC155 (D-HLTL) im benachbarten Feld starten, die einen Hundeführer des BGS mit seinem Vierbeiner mittels Winde absetzte. Mittlerweile war allen Zuschauern ein großer orangener Gegenstand auf dem Vorfeld ins Auge gefallen. Das Geheimnis lüftete sich als die Puma (D-HAXG) mit Bambi-Bucket anflog und Wasser aus dem orangenen „Wassertank” aufnahm. Das mit einer Rauchpatrone simulierte Feuer wurde kurze Zeit später mit dem aufgenommen Wasser gelöscht. Nur für kurze Zeit herrschte Ruhe über Sankt Augustin, bis sich die Bell 212 (D-HAND), mit original „Teppich-Klopfer-Sound” und GSG9 Beamten auf den Kufen näherte. Die Bell 212 hoverte in der Luft und zwei lange schwarze Seile fielen aus der Kabine. Kurz darauf ließen sich die Beamten an den Seilen zu Boden und wurden nach der Landung wieder aufgenommen. Zunächst brach großes Gelächter unter den Zuschauern aus, als ein blauer 4er Golf von „Randalieren” auf den abgesperrten Flugplatz gerollt wurde. Ein nächster Programmpunkt wurde vorbereitet: Störenfriede traten und schlugen auf den Golf ein, aber das war ihnen anscheinend nicht genug. Ein Baseballschläger musste also her. Dieser wurde von einem weiteren Krawallmacher mitgeführt, welcher damit die Motorhaube bearbeitete. Vom angrenzenden Feld nahmen 2 Hubschrauber vom Typ Puma und eine EC135 Kurs auf den Vorstellungsort um dort ein Spezialeinheit abzusetzen. Nach der Festnahme der 3 Rädelsführer wurden die Einsatzkräfte an ihren Bereitstellungsraum zurückgeflogen. Zum Ende des Flugprogramms präsentierten sich alle eingesetzten Hubschrauber einzeln dem begeisterten Publikum mit einem Überflug bei hoher Geschwindigkeit. In der Mittagspause präsentieren Beamte der GSG9 eindrucksvoll den Einsatz von Fahrzeugen. Imponierende Vorführungen mit flugfähigen Hubschraubermodellen rundeten das Programm ab. Am Nachmittag wurde das Programm noch einmal wiederholt. Insgesamt wurde die Veranstaltung von etwa 20.000 Zuschauern besucht.
Bundesinnenminister Otto Schily verabschiedete bereits am 20.Mai 2005 den Kommandeur der BGS- Fliegergruppe, Leitender Polizei Direktor Gerd Schäfer, in den Ruhestand. Minister Schily würdigte in einem Rückblick die Entwicklung des BGS-Flugdienstes bis zu seinem heutigen Stand auf höchstem technischen Niveau. Der BGS verfügt über die größte zivile Hubschrauberflotte mit insgesamt 102 BGS-eigenen und Zivilschutz-Hubschraubern.
Er hob die Verdienste Schäfers in Zeiten der Einführung neuer Hubschraubermuster hervor. Schäfer selbst bedankte sich bei allen Angehörigen des BGS-Flugdienstes für die hervorragende Zusammenarbeit und Unterstützung in dieser Zeit. Er verlieh der Hoffnung Ausdruck, dass die Entwicklung der Technik auch weiterhin den hohen Standard des Flugbetriebes sicherstellt. Ausdrücklich verwies er auf den hohen Leistungsanteil in der Luftrettung. Er ergänzte damit das Statement seines oberen Dienstherrn Otto Schily, dass der Bund auch weiterhin an 12 Luftrettungsstationen verbleibe und eine Ersatzbeschaffung von Hubschraubern als Nachfolgemodell für die BO105 veranlasst sei. Bundesminister Otto Schily mit dem scheidenden Kommandeur Gerd Schäfer, Präsident des Grenzschutzpräsidium West, Matthias Seeger zusammen mit den Leitern der BGS-Fliegerstaffeln.
Neuer Kommandeur der Fliegergruppe des BGS ist seit dem 01. Juni 2005 Polizeidirektor Gunter Carloff.
Artikel: Julian Löhe, Alexander Mura, Kai Wichmann
Fotos: Julian Löhe, Alexander Mura, Nils Kornau, Copterweb