Wasserrettung durch Polizeihubschrauber

Am 10. Mai 2011 absol­vier­te die Arbeitsgemeinschaft „hub­schrau­ber­ge­stütz­te Wasserrettung“ ihre halb­jähr­li­che Fortbildung für Luftretter für Hochwasserkatastrophen auf dem Rhein bei Leverkusen-Hitdorf.

Kurzes Briefing aller Beteiligten zu Beginn der Übung, © Julian Löhe

Das Szenario nahm eine Flutkatastrophe und die Menschenrettung aus flie­ßen­den Gewässern an. Rund 35 Spezialisten, dar­un­ter Piloten und Flugtechniker der Bundespolizei-Fliegerstaffel Sankt Augustin, Fluglehrer der Luftfahrerschule für den Polizeidienst, Mitarbeiter der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft e.V (DLRG), der Wasserwacht, des Deutschen Roten Kreuzes e.V. und der Berufsfeuerwehr Köln prob­ten für den Ernstfall. Eingesetzt wur­de der leich­te Transporthubschrauber vom Typ EC155B D-HLTF (SN 6562).

Ein wesent­li­cher Bestandteil der Übung bestand dar­in, Personen mit­tels Winde und Rettungsschlinge aus dem flie­ßen­den Gewässer an Land in Sicherheit zu brin­gen. Diese Art von Rettung hat sich bei­spiels­wei­se beim Neiße Hochwasser bei Görlitz schon bewährt.

Szenario Flutkatastrophe — Menschenrettung aus flie­ßen­den Gewässern © Julian Löhe

Dieses Verfahren zur Personenrettung wur­de nach dem Elbe-Hochwasser 2002 ange­regt. Initiator war die Wasserwacht des Bayerischen Roten Kreuzes, die das Konzept zur hub­schrau­ber­ge­stütz­ten Wasserrettung zusam­men mit der Hubschrauberstaffel des Luftransportgeschwaders 61 ent­wi­ckelt und stän­dig ver­bes­sert hat. Seit 2005 wird nun­mehr mit einem ein­heit­li­chen bun­des­wei­ten Standard orga­ni­sa­ti­ons­über­grei­fend gear­bei­tet. Flächendeckend in ganz Deutschland haben etwa 200 Helfer die Ausbildung zusam­men mit dem Flugdienst der Bundespolizei absol­viert. Sie ste­hen für den Katastrophenfall mit ent­spre­chen­der Vorlaufzeit über­wie­gend in der Nähe von Standorten des BPOL-Flugdienstes zur Verfügung.

Höchste Konzentration herrscht unter allen Übungsteilnehmern © Julian Löhe

Einen wei­te­ren Ausbildungsabschnitt stell­te die Rettung von Personen, die sich auf Dächern von Häusern, wel­che vom Hochwasser ein­ge­schlos­sen sind, dar. Dies wur­de mit­tels einer LKW-Plattform simu­liert, von der die zu eva­ku­ie­ren­den Personen per Rettungswinde vom Hubschrauber auf­ge­nom­men wur­den.

Simulierte Rettung von einem Hausdach © Alexander Mura

Bundesweit gibt es in ins­ge­samt sechs Gruppen von Luftrettern, die jeweils einem Hubschrauberstandort der BPOL zuge­ord­net sind. Die Gruppe West der Hubschrauber gestütz­ten Wasserrettung umfasst 18 Luftretter.

Abgesichert wur­de die Übung unter ande­rem von einem Rettungswagen © Alexander Mura

Am 11. Mai trai­nier­te an glei­cher Stelle die Landespolizei Nordrhein-Westfalen. Beide Systeme unter­schei­den sich inso­fern, dass die Bundespolizei für Flutkatastrophen aus­ge­bil­det wird, wohin­ge­gen die Landespolizei für die schnel­le Rettung bei dem Einsatzstichwort „Person in Gewässer“ aus­ge­bil­det wird.

Artikel: Julian Löhe, Alexander Mura

Dieser Beitrag wurde unter Polizei veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.