Bertling ver­lässt Eurocopter

Lutz Bertling

Vielen ist Dr. Lutz Bertling als President und CEO (Chief Executive Officer) von Eurocopter sowie Mitglied des Executive Committee von EADS bekannt. Er wird zum 30. April 2013 das Unternehmen ver­las­sen und zu Bombardier wech­seln.

Lutz Bertling

Dr. Lutz Bertling, CEO Eurocopter, Familientag 2012 Eurocopter Deutschland in Donauwörth
© Ulrich Schröer

Lutz Bertling stu­dier­te Maschinenbau an der Technischen Universität Braunschweig und pro­mo­vier­te 1993. An der TU begann sei­ne beruf­li­che Laufbahn 1988 als wis­sen­schaft­li­cher Mitarbeiter am Institut für Werkzeugmaschinen und Fertigungstechnik (IWF). 1991 über­nahm er inner­halb des IWF die Leitung der Abteilung Produktionssysteme.

Seit November 2006 steht Bertling (*9. Juli 1962) an der Spitze von Eurocopter. Zuvor war er ab 1999 als Leiter des Standorts Augsburg und Vice President Aerostructure Programmes in der Geschäftseinheit Militärflugzeuge des EADS-Vorgängerunternehmens DaimlerChrysler Aerospace (DASA) tätig. Im September 2003 trat er als Executive Vice President Governmental Helicopters in die Eurocopter-Gruppe ein und war seit April 2006 Vorsitzender der Geschäftsführung der Eurocopter Deutschland GmbH.

Technik-Demonstrator X3
© Ulrich Schröer

In sei­ner Zeit an der Spitze bei Eurocopter fal­len zugleich star­ke Wachstumsphase und Absatzschwierigkeiten. In den letz­ten Jahren ist es ihm gelun­gen, Eurocopter inter­na­tio­nal umfas­sen­der auf­zu­stel­len, den Kundensupport zu ver­stär­ken, mit Weiterentwicklungen und neu­en Modellen die Wettbewerbsfähigkeit mas­siv zu stei­gern. Beispielhaft kön­nen die Entwicklungsstufen der EC135, der Demonstrator X3, die EC145 T2 und die Umsetzung der Programme EC 225 und EC175 genannt wer­den. Nicht über­se­hen darf man auch die Aktivitäten im mili­tä­ri­schen Bereich mit Entwicklungen, Modernisierungen, Umrüstungen und der Erschließung neu­er Märkte.

Bombardier ist dritt­größ­ter Flugzeughersteller der Welt, aber auch im Bereich Schienentechnik Weltmarktführer. Bertling wird außer­halb der Luftfahrtbranche dort tätig und die „Bombardier Transportation GmbH” in Berlin lei­ten. Dabei kom­men ihm sei­ne Erfahrungen von 1993 bis 1999 bei Adtrans, der spä­te­ren DaimlerChrysler Rail Systems GmbH (heu­te Bombardier) und sei­ne Arbeit als Vizepräsident bei System Design and Production Carbody Unit Germany zugu­te. Bombardier als Bahnausrüster steht zur Zeit mit Werksschließungen und Regressforderungen der Deutschen Bahn AG im öffent­li­chen Blickfeld.

Guillaume Faury,
desi­gnier­ter CEO Eurocopter
© EADS

Die Nachfolge von Lutz Bertling wird am 1. Mai 2013 der Franzose Guillaume Faury (45) antre­ten. Er ist aktu­ell seit 2010 als Forschungs- und Entwicklungschef und seit 2009 Mitglied des Vorstands für Peugeot S.A. tätig. Tom Enders, CEO EADS, sieht sei­ne pro­fun­den Kenntnisse von Eurocopter zusam­men mit Führungskompetenz und gro­ßer Erfahrung in der Branche als idea­le Voraussetzungen für Fortführung der Innovationsprogramme und glo­ba­len Positionierung.

Neue EC175
© Ulrich Schröer

Als Flugversuchsingenieur hat Faury den Abschluss des Diplomingenieur der Ecole Polytechnique in Paris und Luftfahrtingenieur des Institut Supérieur de l’Aéronautique et de l’Espace in Toulouse. Seine beruf­li­che Laufbahn begann er bei der fran­zö­si­schen Beschaffungsbehörde DGA (Direction Générale de l’Armement), wo er für die Flugerprobung von Tiger-Hubschraubern im Flugtestzentrum Istres ver­ant­wort­lich war. Von 1998 bis 2008 nahm er ver­schie­de­ne Führungspositionen bei Eurocopter wahr: Chefingenieur des EC225/725-Programms, Leiter der Flugversuchsabteilung für schwe­re Hubschrauber, Executive Vice President Kommerzielle Programme und Forschung und Entwicklung, Mitglied des Eurocopter Executive Committee.

Autor: Ulrich Schröer, Freier Fachjournalist, Bonn

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