ILA 2010 — Vorschau

Die inter­na­tio­na­le Luft-und Raumfahrtausstellung (ILA) fei­ert die­ses Jahr ihr 100jähriges Bestehen. Aus dem Bereich der Luftrettung wer­den der ADAC, die HEMS Academy GmbH, die ADAC Luftfahrttechnik GmbH sowie die DRF ihre Arbeit vor­stel­len.

Die Internationale Luft- und Raumfahrtausstellung (ILA) fei­ert mit der Messe 2010 in Schönefeld gleich­zei­tig ihr 100jähriges Bestehen und blickt auf eine wech­sel­vol­le Geschichte an unter­schied­li­chen Orten und mit unter­schied­li­chen Strukturen zurück. Bereits für den 31. Mai 2010 war vom Bundesverband der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie e.V. (BDLI) eine Entscheidung über den Veranstaltungsort der ILA 2012 ange­kün­digt wor­den, nach­dem man den Interessentenkreis zuvor auf Berlin und Leipzig-Halle redu­ziert hat­te. Der Zeitpunkt ist jedoch ver­scho­ben wor­den, wohl um den bei­den Favoriten die Möglichkeit zu Nachbesserungen ihrer Bewerbungen, die umfang­rei­che Investitionen bewir­ken kön­nen, zu geben.
Wie bei den Messen der ver­gan­ge­nen Jahre prä­sen­tiert sich die inter­na­tio­na­le Hubschrauberbranche wäh­rend der ILA 2010 wie­der in einem eige­nen Bereich. Das HeliCenter umfasst ein Static Display und einen Zeltbau, die Halle 1, an nahe­zu gewohn­ter Stelle. Es prä­sen­tie­ren sich Hersteller, Betreiber, Zulieferer, Ausstatter, Organisationen und Institutionen und infor­mie­ren die Besucher. Eine umfang­rei­che und abschlie­ßen­de Darstellung ist hier nicht mög­lich.

Das Jubiläum „40 Jahre Luftrettung” wird im HeliCenter berück­sich­tigt. Im Rahmen des Konferenzprogramms wird das Ereignis mit Festvorträgen und Themen zur Luftrettung am 8. Juni 2010 nach­mit­tags began­gen. Veranstalter ist das „European HEMS and Air Ambulance Committee” (EHAC). Es han­delt sich um eine geschlos­se­ne Veranstaltung mit vor­he­ri­ger kos­ten­pflich­ti­ger Anmeldung. Ob beson­de­re wei­te­re Aktionen auch an den Publikumstagen vor­ge­se­hen sind, ist bis­lang nicht bekannt.

Auf dem Stand der Bundespolizei wird eine EC 135 aus­ge­stellt. Auch wenn die Übersicht auf der Messe-Homepage die Variante T2 aus­wirft, han­delt es sich um einen oran­ge­far­be­nen Zivilschutz-Hubschrauber T2i des BMI. Gezeigt wird er mit einer ein­ge­bau­ten EMS-Wechselausstattung der Bundespolizei. An allen Messetagen infor­mie­ren Piloten sowie Notärzte und HEMS-Crew-Member ein­zel­ner BMI-Luftrettungszentren (u.a. Chr. 4, Chr. 7, Chr. 17, Chr. 29) über ihre Arbeit. Ein wei­te­rer Hubschrauber wird nicht aus­ge­stellt.

Aus dem Bereich ADAC sind die HEMS Academy GmbH, Luftfahrt Technik GmbH und die Luftrettung GmbH ver­tre­ten. Auch die DRF Luftrettung stellt ihre Arbeit dar. Von ADAC und DRF sind kei­ne Exponate vor­ge­se­hen. Damit wird die neue EMS-Ausstattung von Aerolite Bucher, die in den neu­es­ten ADAC-Hubschrauber EC 135 D-HGWD ein­ge­baut ist, nicht zu sehen sein.

Der für den Rettungsdienst auf der ILA zustän­di­ge Landkreis Dahme-Spreewald erhält Unterstützung durch einen RTH „Christoph ILA”, der in die­sem Jahr von der ADAC Luftrettung nach aktu­el­len Planungen mit einer EC 135 gestellt wird. Er steht zusam­men mit einem SAR-Hubschrauber des Lufttransportgeschwaders 62 im abge­sperr­ten Bereich. Es ist zu erwar­ten, dass die bei­den Hubschrauber bei den täg­li­chen Präsentationen der Flughafenfeuerwehr mit­flie­gen.

Versierte Interessenten kön­nen sich über die ver­schie­de­nen Publikationen „European Rotor & Rescue Journals & Network” in eng­li­scher Sprache aus dem Ziese Verlag infor­mie­ren, stel­len sie doch zur Zeit die ein­zi­gen fach­lich fun­dier­ten Publikationen für unter­schied­li­che Segmente des Hubschrauberbereiches dar. Der Deutsche Hubschrauber Verband (DHV) ist Kooperationspartner der Messe und infor­miert u.a. über HELIALERT.

Im HeliCenter prä­sen­tiert die Heli Aviation GmbH gemein­sam mit der KUKA Roboter GmbH und dem Max-Planck-Institut für bio­lo­gi­sche Kybernetik die ers­te Entwicklungsphase einer Konzeptstudie für einen neu­ar­ti­gen Hubschrauber-Simulatorr: Das Ziel ist ein rea­lis­ti­scher Flugtrainer, der es ermög­licht, Piloten effek­tiv, sicher und wirt­schaft­lich zu trai­nie­ren. Die Qualität der Ausbildung bleibt dabei erhal­ten. Kritische Flugmanöver kön­nen belie­big oft wie­der­holt wer­den, wäh­rend bei der prak­ti­schen Flugausbildung der Fluglehrer sofort beim Einleiten fal­scher Steuereingaben ein­grei­fen muss.

©Heli Aviation

Bedauerlicher Weise betei­ligt sich die Luftwaffe nicht am HeliCenter, obwohl sie in der Vergangenheit nicht nur mit den SAR-Kommandos, son­dern ins­be­son­de­re mit dem Einsatz ihrer Hubschrauber und Besatzungen an den Rettungszentren einen wesent­li­chen Anteil am Aufbau der heu­te flä­chen­de­cken­den Luftrettung in Deutschland hat. Bereits im April 2009 fei­er­te die Luftwaffe im Lufttransportschwader 61 das 50jährige Bestehen ihres SAR-Dienstes. Finanzielle Aspekte, aktu­el­le Maßnahme, zukünf­ti­ge tak­ti­sche Strukturen und Ausstattung dürf­ten zu die­ser Entscheidung geführt haben. Die ILA-Seite führt drei Bell UH-1D mit unter­schied­li­cher Ausstattung im Static Display (Bundeswehr-Bereich!) auf. Mehr Angaben sind zu fin­den unter http://www.luftwaffe.de

©Ulrich Schröer

Gespannt sein darf man neben der wie­der ver­stärk­ten Messeaktivität von Eurocopter auf die Bell 429 und den UH-72 sowie die Cobra von Red Bull. Auf alle Fälle lohnt sich ein Blick auf die Seite der ILA mit Angaben zu den Hubschraubern. Diese sind jedoch nicht in allen Angaben rich­tig und voll­stän­dig. Auf der Homepage ist das genaue Flugprogramm noch nicht detail­liert auf­ge­führt. Der Airbus A 380 der Lufthansa und der Airbus A 400M dürf­ten eben­falls zu den Attraktionen zäh­len.


©(v.l.n.r) Airbus, Airbus, Air Methode Corporation)

Artikel:Ulrich Schröer, Freier Fachjournalist, Bonn

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