Ehemaliger Polizei-Hubschrauber stark beschä­digt

Durch ein Unwetter am Sonntag kol­li­dier­ten auf dem Flugplatz Hangelar ein Flugzeug mit einem Hubschrauber. Auch der Einsatzbetrieb von Christoph 3 war zeit­wei­se ein­ge­schränkt.Seit Längerem steht die ehe­ma­li­ge BO105 CBS-4 der Polizei Rheinland-Pfalz auf­grund einer Wartung auf dem Vorfeld der Firma ADAC Luftfahrt Technik GmbH (ALT) in Bonn-Hangelar. In etwa 100 Meter Entfernung wird die Antonov AN-2 D-FKMA regel­mä­ßig ordungs­ge­mäß ver­zurrt abge­stellt. Kurz nach 15 Uhr zog am 22. August 2010 schnell ein hef­ti­ges Gewitter mit Starkregen sowie einem Sturm von zwei bis drei Minuten Dauer und mit Windgeschwindigkeiten bis zu 62 Knoten auf. In etwa nur einem Kilometer Entfernung und z.B. auch in Bonn fiel nur der Regen.

Der Wind pack­te das schwe­re Flugzeug. Dadurch wur­den die lan­gen Bodenpflöcke der Sicherungsleinen her­aus­ge­zo­gen und die Maschine schob sich in Richtung des Vorfeldes von ALT. Sie beschä­dig­te dabei ein abge­stell­tes Flugzeug. Die AN-2 prall­te gegen den Hubschrauber und letzt­lich mit dem Leitwerk in sein Heck. Die BO105 wur­de dabei um etwa 90 Grad gedreht. Er weist im Bereich des Heckrotors mas­si­ve Schäden auf; am Heckausleger sind Verformungen zu erken­nen, eben­so offen­sicht­lich auch an der Zelle.


Die lin­ke Tragfläche der AN-2 hat­te Bodenberührung. Neben den erheb­li­chen Schäden am Heck weist sie zusätz­li­che star­ke Löcher an bei­den Tragflächen und dem Rumpf auf; das Fahrwerk ist eben­falls beschä­digt.

Glimpflich ver­lief das Wetter für die ADAC Luftrettung: Am frü­hen Nachmittag kehr­te die EC135 D-HLDM aus ihrem Einsatz bei der ADAC-Rallye Deutschland zurück. Aufgrund eines erfor­der­li­chen Maschinentausches Christoph 23 (von D-HSAN auf D-HSOS) stan­den neben der EC135 D-HBYA somit zwei RTH auf dem Vorfeld. Durch den Sturm „rutsch­te” eine EC Stück über den asphal­tier­ten Boden in Richtung der zwei­ten.

Andere abge­stell­te Flugzeuge wur­den auf dem Flugplatz durch das Unwetter nicht in Mitleidenschaft gezo­gen.

Unmittelbar betrof­fen von der Wetterlage war auch Christoph 3 aus Köln: Auf dem Rückflug von einem Einsatz in Solingen zum Flughafen Köln-Bonn muss­te der Pilot wegen des Wetters auf dem Flugplatz Leverkusen lan­den und bes­se­re Bedingungen abwar­ten. Damit stand er wie­der am „alten” Platz, wo der heu­ti­ge Christoph 3 erst­ma­lig sta­tio­niert war. Als RTH war am 21. August 2010 kurz­fris­tig der Zivilschutz-Hubschrauber D-HZSN aus tech­ni­schen Gründen durch die EC135 T2i D-HVBI aus der Bundespolizei-Fliegerstaffel Sankt Augustin abge­löst wor­den. Eingebaut ist die sta­ti­ons­ge­bun­de­ne medi­zi­ni­sche Wechselausstattung.
Ulrich Schröer, Freier Fachjournalist, Bonn

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