In den Hallen der Neuen Messe in Friedrichshafen laufen die Vorbereitungen für die diesjährige Aero. Sie öffnet vom 5. bis 8. April 2017 als die europäische Leitmesse der General Aviation die Tore.
Messechef Klaus Wellmann und der langjährige Projektleiter Roland Bosch freuen sich über die Rekordmesse: Mehr als 707 Aussteller werden ein rundes Bild zu allen Bereichen der Allgemeinen Luftfahrt zeichnen und den Stellenwert unterstreichen. In diesem Jahr sind in ihrem zweijährigen Rhythmus auch wieder die Segelflieger vertreten.
Flugzeuge mit Elektroantrieb und das Thema zivile Drohnen bilden in diesem Jahr einen aktuellen Schwerpunkt mit Zukunft. Neben UL, Motorflugzeugen und Business-Jets können sich die Fachbesucher über Verbände, Behörden und Ausstattung informieren. Ein umfangreiches Vortragsprogramm rundet an jedem Tag das Spektrum ab.
Nicht fehlen dürfen auf der Messe die Drehflügler. Leider gelingt es nicht immer, Tragschrauber, UL-Hubschrauber und Helikopter zusammenhängend unterzubringen und gemeinsam darzustellen. Auch die Informationen zu ausgestellten Maschinen sind unvollständig, widersprüchlich und manchmal falsch. In der Vergangenheit sind öfter Premieren in Deutschland untergegangen und unbeachtet geblieben. So z.B. die erste Präsentation der Bell 505 als Mockup in Deutschland. In diesem Jahr stellt Bell Helicopter auf dem Gemeinschaftsstand mit Textron Aviation eine Bell 407GXP in Halle 3 aus. Konner srl aus Italien wird wohl mit dem Gasturbinen-Hubschrauber K2 vertreten sein, der auf der Aero 2016 als unmittelbar vor der Messe fertiggestellter Prototyp fast unbemerkt seine Weltpremiere hatte.
Großer Aussteller ist die Bundeswehr im Rahmen der Personalgewinnung. Als Highlight ist ein Tornado des Taktischen Luftwaffengeschwaders 33 aus Büchel zugesagt. Daneben werden die Sea Lynx Mk 88 des Marinefliegergeschwaders 5 aus Nordholz und vor allem die Bell UH-1D in SAR-Konfiguration aus der SAR-Einsatzgruppe Transporthubschrauberregiment 30 mit Standort in Niederstetten sicherlich Besuchermagneten darstellen. Selbst eine Bo105 wird auf dem Bundeswehrstand zu sehen sein, allerdings nicht mehr flugfähig. Sie kommt aus der Ausbildungswerkstatt in Kaufbeuren als Teil der Abteilung Süd des Technischen Ausbildungs-Zentrums Luftwaffe. Die letzten Bo105 wurden Ende 2016 bei den Heeresfliegern in Celle außer Dienst gestellt.
Der Flugdienst der Bundespolizei will mit zwei Hubschraubern nach Friedrichshafen kommen. Auf dem Stand in Halle A7 sind ein leichter Transporthubschrauber H155 sowie ein Verbindungs- und Beobachtungshubschrauber EC135 vorgesehen. Erfahrene Polizeivollzugsbeamte aus dem fliegerischen Bereich werden alle Fragen der Besucher fachkundig beantworten. In einigen Messeinformationen ist noch die Super Puma AS332 L1 als Exponat aufgeführt. Aufgrund flugbetrieblicher Planungen steht sie jedoch nicht zur Verfügung.
Nicht übersehen darf man in diesem Jahr auch ein Rekord-Jubiläum. Die Aero findet zum 25ten Mal statt. Was vor jetzt 40 Jahren mit damals 14 Ausstellern ans „Anhängsel” einer anderen Messe begann, hat sich durch konsequente und kontinuierliche Weiterentwicklung der Ausstellung bis hin zu Avionik, Maintenance und Services für viele Firmen zu einer Pflichtveranstaltung entwickelt. Der Wechsel weg von einem zweijährigen Rhythmus zu einem jährliche Event im Frühjahr hat sich trotz anfänglicher Bedenken bewährt. Erst recht aber muss man die massive Veränderung weg von einer Publikumsmesse mit Flugprogramm als besonderer Attraktion hin zu einer Fachmesse mit einem sehr breiten Spektrum anerkennen.
Quasi als Jubiläums-Geschenk findet am Samstag einmalig ab 11 Uhr ein Flying Display mit elektrogetriebenen Flugzeugen und Kunstflug statt. Die Besucher der Messe werden sich sicherlich die Vorführungen von Senior und Junior Eichhorn nicht entgehen lassen. Geplant ist als Besonderheit der Flug der Rimowa Junkers F13, einem originalgetreuen Nachbau des Verkehrsflugzeugs aus Ganzmetall aus den 20er Jahren.
Ulrich Schröer, Freier Fachjournalist, Bonn