Airbus Helicopters treibt die Entwicklung des mili­ta­ri­sier­ten H160 vor­an

Der 4. Juli war für die Mitarbeiter von Airbus Helicopters in Donauwörth ein emo­tio­na­ler Moment, als sie sich von der ers­ten Major Component Assembly (MCA), dem Hauptrumpf, des ers­ten mili­ta­ri­sier­ten H160 ver­ab­schie­de­ten. Nach der Montage und Prüfung in Deutschland wur­de die­ser Rumpf nach Marignane in Frankreich geschickt, wo er bei der Montage des ers­ten Prototyps des H160M ver­wen­det wird. Airbus Helicopters wird drei H160M-Prototypen bau­en, die für die Entwicklung der Militärversion des neu­es­ten Hubschraubers von Airbus ver­wen­det wer­den. Die Montage wird in den nächs­ten Monaten erfol­gen, der Erstflug die­ses Prototyps ist für 2025 geplant.

Jeder H160 und H160M besteht aus vier MCA, die am Standort von Airbus Helicopters in Deutschland gebaut und mon­tiert wer­den, bevor die Endmontage des Hubschraubers in Marignane erfolgt. Der Hauptrumpf kommt aus Donauwörth, die Rotorblätter aus Paris le Bourget (Frankreich), der Heckausleger aus Albacete (Spanien) und das Hauptgetriebe aus Marignane.

Im Dezember 2021 unter­zeich­ne­te die fran­zö­si­sche Rüstungs-Generaldirektion (DGA) einen Vertrag mit Airbus Helicopters über die Entwicklung und Beschaffung des H160M im Rahmen des Light Joint Helicopter-Programms (HIL). Der Vertrag umfasst die Entwicklung meh­re­rer Prototypen und die Lieferung einer ers­ten Ladung von 30 Hubschraubern (21 für das Heer, 8 für die Marine und eines für die Luftwaffe). Das fran­zö­si­sche Verteidigungsministerium plant, ins­ge­samt 169 H160M-Hubschrauber oder „Guépard“, wie die fran­zö­si­schen Streitkräfte sie nen­nen, zu bestel­len.

Seitdem arbei­tet Airbus Helicopters bei der Entwicklung des Programms eng mit der DGA, den Streitkräften und sei­nen Industriepartnern zusam­men. Es wur­de ein Prüfstand „System Helicopter Zero“ gebaut, der das Cockpit des Flugzeugs nach­bil­det und es mit den rea­len Systemen ver­bin­det, die an Bord des H160M ver­wen­det wer­den. Mit die­sem Prüfstand kön­nen die Systeme tat­säch­lich phy­sisch inte­griert und getes­tet wer­den. Beispielsweise ist jetzt die HForce-Ausrüstung in den Prüfstand inte­griert, und Safran hat bereits das elek­tro­op­ti­sche System Euroflir 410 gelie­fert. Thales hat auch die FlytX-Flugdeckfunktion gelie­fert. Diese Avionik- und Missionssuite der neu­en Generation für Hubschrauber wur­de zuvor von Thales im Flug getes­tet. Die Liste der bereits gelie­fer­ten und inte­grier­ten Systeme umfasst auch den TopOwl-Head-up-Display-Helm für Hubschrauberpiloten von Thales, ein Trägheitsnavigationssystem, Kommunikationssysteme und das glo­ba­le Navigationssatellitensystem (GNSS). 

Inzwischen wur­den auch Tests im Flug durch­ge­führt. Modelle der Sensoren, Kommunikationsantennen, elek­tro­ni­schen Kampfführungssysteme und des Fahrwerks des H160M wur­den für aero­dy­na­mi­sche Tests an einem Airbus H160-Prototyp mon­tiert. Digitale Simulationen kön­nen rea­le Tests nicht erset­zen, wenn es dar­um geht, die aero­dy­na­mi­schen Auswirkungen die­ser Ausrüstung auf die Flugleistung des Hubschraubers zu mes­sen. Diese Tests die­nen auch dazu, zu über­prü­fen, ob jedes System an der rich­ti­gen Position plat­ziert wur­de.

Im Juni 2024 gab die fran­zö­si­sche Marine bekannt, dass ein inte­grier­tes Flugtestteam mit Personal der Streitkräfte und von Airbus Helicopters ein­ge­rich­tet wor­den sei. Dieses Team berei­te­te bereits die nächs­ten Phasen des Entwicklungs- und Testprogramms des H160M vor. Sie haben an einem Vorserienmodell des H160 gear­bei­tet, um eini­ge der Autopilotmodi zu tes­ten, die auch beim H160M ver­füg­bar sein wer­den. 

Quelle: Pressemitteilung von Airbus Helicopters vom 19. Juli 2024

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