Nachdem fast zwei Jahre lang heftig über die Zukunft der Polizeihubschrauberstaffel Niedersachsen diskutiert worden ist, stehen jetzt die zukünftigen Strukturen fest. Mit den zwei Sud-Aviation SA365 C2 „Dauphin” werden bewährte, aber betagte Hubschrauber als ein Teil interessanter Geschichte die Staffel in absehbarer Zeit verlassen.Ebenso stellt sich die Frage nach der Zukunft der beiden verbliebenen MD902 „Explorer”. War der Erhalt des zweiten Standortes Rastede relativ schnell sowohl politisch als auch aus einsatztaktischer Sicht entschieden, blieb die Ausstattung mit Hubschraubern lange offen.
Im Landeshaushalt sind die finanziellen Voraussetzungen zur Beschaffung neuer Maschinen durch Verpflichtungsermächtigung in Höhe von 14 Mio € geschaffen worden; verschiedene Denkmodelle machten die Runde. Bereits Ende August 2011 ist die Ausschreibung für die Beschaffung eines Hubschraubers erfolgt. Dieser soll innerhalb von zwei Jahren nach dem Zuschlag zur Lieferung einsatzbereit zur Verfügung stehen. Die nach aktuellem technischen Stand geforderte Konfiguration umfasst u.a. NVG-Kompatibilität, IFR (Single und Dual Pilot) und Vorrüstungen für besondere Einsatzarten.
Wirtschaftliche und damit finanzielle Gründe sind für die zukünftigen Strukturen maßgeblich. So wird die Flotte auf insgesamt zwei neue eigene Hubschrauber reduziert. Niedersachsen ist ein großes Flächenland, in dem sich bisher die Einsatzmöglichkeiten der Hubschrauber als unverzichtbar in der Polizeiarbeit und damit für die Sicherheít der Bevölkerung bewährt haben. Daher findet zukünftig eine enge und abgestimmte Kooperation mit dem Flugdienst der Bundespolizei und der Polizeihubschrauberstaffel der Freien und Hansestadt Hamburg statt. In Berlin hat sich die enge Zusammenarbeit zwischen der Bundespolizei und der Polizei der Bundeshauptstadt bereits seit Längerem bewährt.
Artikel: Ulrich Schröer, Freier Fachjournalist, Bonn
Foto: Alexander Mura