Spotterday beim Transporthubschrauberregiment 30 in Niederstetten

Copterweb.de freut sich, Ihnen einen opu­len­ten Fotobericht von unse­rem Leser Andreas Kautz über den Spotterday in Niederstetten prä­sen­tie­ren zu kön­nen: 

Am 17.09.2011 stand ein Highlight für den inter­es­sier­ten Hubschrauberfan auf der Tagesordnung. Der Spotterday in Niederstetten.

Im Vorfeld konn­te man sich auf der eigens für den Flugtag ein­ge­rich­te­ten Internet-Seite für den „Spotterday“ regis­trie­ren und für eine Gebühr von nur 25 € bekam man ein gut abge­run­de­tes Paket gebo­ten: Bilder ohne stö­ren­de Zuschauer, Mittagessen, Shuttleservice, Generalprobe der Flugvorführungen, Flugtagpatch, Spotterausweis und Urkunde sowie eine kom­pe­ten­te Betreuung für den gan­zen Tag. Gegen 09:20 Uhr öff­ne­ten sich für die rund 370 ange­mel­de­ten Spotter die Kasernentore. Dank der sehr guten Organisation rund um Hptm David Blum und HFw Joachim Wegerer und ihrem Team ging die Anmeldeprozedur recht zügig über die Bühne und man konn­te nach­dem man den Spotterausweis emp­fan­gen hat­te direkt auf die Flight gehen und sich die unter­schied­lichs­ten Maschinen und Gerätschaften anse­hen. Diverse Waffensysteme und Großgeräte der Bundeswehr wur­den eben­falls aus­ge­stellt. In den Hallen mach­ten die Besatzungen ihre Maschinen für das Flying-Display start­klar und stan­den dem inter­es­sier­ten Spotter Rede und Antwort.

Bis 11:30 Uhr konn­te man frei über die Runway zu den dahin­ter abge­stell­ten UH-1D´s und Bo-105´ern die in einer lan­gen Reihe für das Programm geparkt stan­den lau­fen, um auch dort Fotos zu machen. Am Ende der Runway stan­den bereits zwei CH-53 und eine S-70 Blackhawk bereit.

Um halb zwölf wur­de die­ser Bereich dann für die Spotter gesperrt um alles für das Flying Display vor­zu­be­rei­ten. Das Areal wur­de von einer lan­gen Reihe Soldatinnen und Soldaten abge­schrit­ten um ver­lo­ren gegan­ge­ne Gegenstände oder Teile die umher­flie­gen könn­ten zu sichern. Die Sicherheit aller Beteiligten stand in Niederstetten natür­lich an obers­ter Stelle. Eine ein­satz­be­rei­te SAR-Maschine stand am Rande des Flugfeldes bereit.

Im Static-Display konn­te man sich unter­des­sen über eine Vielzahl unter­schied­li­cher Hubschraubermuster infor­mie­ren. Darunter unter ande­rem Bo-105 VBH und PAH, Bell UH-1D, CH 53, OH-58 Kiowa, Kaman SH-2G, Mi-24 Hind, Mi-17 Hip, Sikorsky S-58, Agusta A109, Alouette II, Bell 47, EC-145, AS 355, EC 655 Tiger sowie eine beson­de­re Bell UH-1D die als Versuchsträger für ver­schie­de­ne Missionsausrüstungen dient. Mit ihrem hohen Landegestell und der auf­fäl­li­gen Lackierung ein ech­tes Highlight.

Sehr beliebt war auch der tsche­chi­sche Mi-24 V Hind. Die Besatzung stand allen Besuchern Rede und Antwort und ver­kauf­te vor Ort noch „inter­es­san­te Kalender“ mit Motiven rund um die tsche­chi­sche Luftwaffe. Bei der Flugvorführung hat­te die Hind-Crew auch den bes­ten Platz um sich das Programm anzu­schau­en. Das ein­zi­ge Manko was man ver­kraf­ten muss­te war, dass die Amerikaner erst am Sonntag mit Ihrem Blackhawk einer Chinook und dem AH 64-Apache anrei­sen konn­ten.

Gegen 14:00 Uhr star­te­te das Flying Display. Rund 25 ver­schie­de­ne Helikopter schweb­ten ent­lang der Runway nach und nach auf ihre Startposition um dann den Standort in einem gro­ßen Schwarm zu ver­las­sen. Die CH-53´er nah­men noch zwei Fahrzeuge als Aussenlast auf und ver­lie­ßen den Platz dann eben­falls. Als ers­tes kehr­te eine Bell UH-1D des Regimentes zurück und führ­te die Flugeigenschaften die­ses Muster ent­lang der Runway vor. Eine EC-135 der Heeresfliegerwaffenschule in Bückeburg folg­te und zog ihre Kreise. Ein Highlight der Flugvorführung war dar­auf­hin der schwei­ze­ri­sche Super-Puma. Eine wirk­lich impo­san­te Flugvorführung ließ kei­nen Zuschauer kalt und die Begeisterung war groß. Danach zeig­te die CH-53 was man so alles mit einem Hubschrauber die­ser Größenordnung anstel­len kann. Der NH-90 prä­sen­tier­te sei­ne Flugkünste eben­falls sehr ein­drucks­voll. Er soll in der Zukunft die Bell erset­zen, wann steht noch nicht klar fest. Der Pilot der Bo-105 zeig­te eben­falls ein ereig­nis­rei­ches Programm wel­ches man sonst höchs­tens von den Red-Bull Piloten her kennt. Es war wirk­lich schwie­rig bei die­ser impo­san­ten Show schar­fe Bilder zu machen, da die Manöver so unglaub­lich schnell und in extre­men Fluglagen vor­ge­führt wur­den. Ebenso beim Tiger. Die Flugeigenschaften des neu­en Unterstützungshubschraubers sind phä­no­me­nal. Looping, Back-Flip und Rollen stel­len für die­sen Helikopter kein Problem dar. Die Flugvorführung war wirk­lich sehr sehens­wert.

Im Anschluss wur­de eine Großlage simu­liert in der eine Patrouille deut­scher Fallschirmjäger im Auslandseinsatz von feind­li­chen Kräften unter Feuer genom­men wur­de. Nach und nach trans­por­tier­ten die ver­schie­de­nen Hubschrauber wei­te­re Kräfte und Material zur Unterstützung in die Kampfzone. So setz­ten unter ande­rem die UH-1D´s, der Super Puma und die Black Hawk Soldaten ab wäh­rend sie von den Bo-105 PAH´s gesi­chert wur­den. Unter ande­rem wur­de demons­triert wie sich Soldaten aus der Bell mit­tels fast-roping absei­len kön­nen, Hundeführer mit Schäferhund abge­seilt wer­den oder Verletzte auch wie­der hoch­ge­wincht wer­den. Das Transportieren schwe­rer Aussenlasten wur­de mit der UH-1D die unter ande­rem eine über eine Tonne wie­gen­de Kanone trans­por­tier­te oder mit der CH-53 die ein Transportfahrzeug vom Typ Mungo ein­flog demons­triert.

Während der action­rei­chen Vorführung wuss­te man mit­un­ter gar nicht so rich­tig wo man die Kamera drauf hal­ten soll­te, weil es über­all nur so von Hubschraubern wim­mel­te und man kein span­nen­des Motiv ver­pas­sen woll­te. Eine Brandbekämpfung mit Blackhawk , Super Puma, UH-1D´s und CH-53 run­de­te das Programm ab. Gegen Ende der Demonstration über­flo­gen noch­mals alle ein­ge­setz­ten Hubschrauber in einer rie­si­gen Formation den Platz um dann gegen 16:45 Uhr wie­der zu lan­den. Gleich im Anschluss roll­te die Kolonne mit Tanklastzügen an um die Helikopter wie­der mit Kerosin zu betan­ken und die Crews und Techniker mach­ten die Helis wie­der ein­satz­klar.

Gegen 17:30 Uhr wur­de der Spottertag dann offi­zi­ell been­det und man bekam am Ausgang noch die Urkunde und den Aufnäher aus­ge­hän­digt. Alles in allem war der Tag ein wirk­lich groß­ar­ti­ges Heli-Event was man in die­ser Form nur sel­ten prä­sen­tiert bekommt. Rund 25 Hubschrauber unter­schied­lichs­ter Modellreihen nahe­zu zeit­gleich in der Luft zu sehen war ein bein­dru­cken­des Erlebnis. Ein beson­de­rer Dank gilt hier dem Team um HFw Wegerer der sich wirk­lich bes­tens um die Spotter geküm­mert hat und vie­les mög­lich mach­te. Auch den zahl­rei­chen Crews der ver­schie­den Hubschrauber ein herz­li­ches Dankeschön für die Einblicke in ihre Arbeit und für die kom­pe­ten­te Beantwortung aller Fragen sowie die wirk­lich groß­ar­ti­gen Flugvorführungen. Auch den Soldatinnen und Soldaten des Regimentes, die man nicht so im Vordergrund wahr­ge­nom­men hat ein beson­de­res Dankeschön. Viele hel­fen­de Hände mach­ten die­ses Event zu einem ganz beson­de­ren Tag. Das Wetter hat­te auch super mit­ge­spielt. Nach eini­gen Schauern auf der Anreise riss die Wolkendecke gegen 09:00 Uhr auf und die Sonne zeig­te sich den gan­zen Tag. Auf der Heimreise gab es dann wie­der star­ke Gewitterschauer sodass ein Besuch bei Christoph 18 in Ochsenfurt buch­stäb­lich ins Wasser fiel…

Artikel, Fotos: Andreas Kautz

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