Nachdem der Tag der offenen Tür anlässlich des 25-jährigen Bestehens der Bundespolizeiabteilung Blumberg im Jahr 2015 auf Grund des Migrationseinsatzes abgesagt werden musste, stand die Veranstaltung am 7. Oktober 2017 unter dem Motto „25+2 Jahre Bundespolizeistandort Blumberg“.
Am Standort befinden sich neben der Bundespolizeiabteilung Blumberg, die Bundespolizei Fliegerstaffel Blumberg sowie die Regionale Bereichswerkstatt. Darüber hinaus sind auch die Polizeihubschrauberstaffeln Berlin und Brandenburg stationiert.
Die Bundespolizeiabteilung Blumberg untersteht der Direktion Bundesbereitschaftspolizei. Sie gehört mit einer Gesamtstärke von über 900 Mitarbeitern, davon 800 Polizeivollzugbeamtinnen und Polizeivollzugsbeamte, zu den einsatzstärksten Abteilungen der Bundesrepublik Deutschland.
Die Besucher hatten Gelegenheit Einblicke in die Tätigkeiten der jeweiligen Dienststellen und Fliegerstaffeln zu erhalten. Es erwarteten die Besucher interessante Vorführungen und ein Blick hinter die Kulissen der Bundespolizei. Von der Reiterstaffel über die GSG9 bis hin zum Wasserwerfer gab es für Groß und Klein viel zu sehen.
Bedauerlich war allerdings, dass es an diesem Tag der offenen Tür von der Fliegerstaffel keine Flugvorführungen zu sehen gab. Dem Vernehmen nach waren hierfür u.a. Kosten, Personalmangel und nicht zuletzt wohl auch die zuständige Luftfahrtbehörde mit Auflagen und verschärften Vorschriften verantwortlich.
Bundespolizei-Fliegerstaffel Blumberg
Die Bundespolizei-Fliegerstaffel Blumberg ist eine von vier Bundespolizei-Fliegerstaffeln in Deutschland, hinzu kommt der Luftfahrtbetrieb in St. Augustin mit eigenen Hubschraubern. Der Bundespolizei-Flugdienst übernimmt die gesetzlichen bundespolizeilichen Alltagsaufgaben wie z. B. Überwachung der Grenzen und der Anlagen der Deutschen Bahn. Ergänzend erfolgt eine „Rund um die Uhr“-Bereitschaft von Transporthubschraubern für kurzfristige polizeiliche Lagen, für die Spezialeinheit GSG 9 der Bundespolizei, für Einsätze im Rahmen der technischen Not- und Katastrophenhilfe und auch Flügen im politisch-parlamentarischen Bereich.
Die Fliegerstaffel wurde am 3. Oktober 1990 auf dem damaligen U.S. Luftwaffenstützpunkt Berlin-Tempelhof gegründet. Die Aufgaben wurden damals zunächst mit sechs Polizeihubschraubern übernommen. In der ersten Zeit wurden vor allem die Grenzen zu Polen und der Tschechischen Republik überwacht. Die Rahmenbedingungen in Tempelhof, der wachsende Bedarf der Staffel und die absehbare Schließung des Flughafens machten einen Ortswechsel erforderlich. Im September 1998 zog die Staffel nach Blumberg zur bereits bestehenden Bundespolizeiabteilung. Zu der Bundespolizei-Fliegerstaffel Blumberg gehören heute rund 130 Mitarbeiter die sich in die Flieger, die Verwaltung, die Versorgungsdienste und die Werkstatt unterteilen. Zu den 17 Hubschraubern gehören 6 EC 135 T2i, 4 EC 155 B, 4 AS 332 L1 Super Puma und 3 Rettungshubschrauber EC 135 T2i. Die Fliegerstaffel in Blumberg unterhält in Chemnitz und Bautzen zwei eigene Stützpunkte. Sie ist außerdem verantwortlich für alle flugbetrieblichen Belange an den Luftrettungsstationen in Güstrow und Brandenburg an der Havel. Dort werden Zivilschutz-Hubschrauber des Bundesministeriums des Innern eingesetzt.
Polizeihubschrauberstaffel Berlin
Bei ihrer Gründung 1992 wurde die Staffel mit 2 Mi-2 mit den Kennzeichen D-HZPI und D-HZPN ausgestattet. Diese wurden 2004 durch eine EC 135 T2 abgelöst, die gemeinsam mit der Bundespolizei betrieben wird. Mit der Vereinbarung über den gemeinsamen Betrieb eines Polizeihubschraubers begann im Jahre 2004 auch eine einmalige Kooperation in Deutschland zwischen der Polizei Berlin und der Bundespolizei. Der Hubschrauber mit dem Namen Pirol Berlin wird von einer gemischten Besatzung geflogen. Die Einsätze werden sowohl für die Polizei Berlin als auch für die Bundespolizei durchgeführt. Mit der Übernahme der EC 135 T2 im Jahre 2004 erfolgte auch der Umzug vom Flughafen Diepensee nach Ahrensfelde zum Sitz der Bundespolizei-Fliegerstaffel Blumberg (damals noch Bundespolizei-Fliegerstaffel Ost).
Polizeihubschrauberstaffel Brandenburg
Die Polizeihubschrauberstaffel Brandenburg ging 1992 aus der Zentralen Polizeifliegerstaffel hervor, die nach der Wiedervereinigung aus der ehemaligen Hubschraubereinheit des MdI der DDR gegründet wurde. Die Staffel wurde ebenfalls mit Mi-2 Hubschraubern ausgestattet. Die Mi-2 wurde bis 2003 betrieben. Insgesamt verfügte die Staffel über vier Mi-2 Hubschrauber mit den Kennungen D-HZPA, D-HZPD, D-HZPK und D-HZPL. 1992 entschied das Innenministerium des Landes Brandenburg zudem, zwei Transporthubschrauber vom Typ Mi-8 für die Polizei in Dienst zu stellen. Das Muster Mi-8T mit den Kennungen D-HOZH und D-HOZC wurden bis November 1998 betrieben. Am 5. Mai 2003 wurden zwei moderne Hubschrauber des Musters EC 135 P2 offiziell in Dienst gestellt. Mit der Aufgabe des Standortes am Flughafen Diepensee erfolgte der Umzug nach Ahrensfelde zum Sitz der Bundespolizei-Fliegerstaffel Blumberg (damals noch Bundespolizei-Fliegerstaffel Ost).
Autor: Rolf Klukowski, Berlin