Christoph München fliegt bereits seit Juli 2009 mit Night Vision Googles. Auch für den Standort Regensburg ist der Einsatz ab April 2011 geplant.
Die neue EC145 D-HDRZ der DRF-Luftrettung, mit der die HDM Luftrettung gemeinnützige GmbH vorrangig den Flugbetrieb am Luftrettungszentrum Regensburg sicherstellt, hat noch keine Zulassung für den Einsatz von Nachtsichtgeräten (NVG, Night Vision Googles). Zwar ist das Cockpit werksseitig NVG-kompatibel ausgestattet, muss aber noch eine Einzelzulassung durch die zuständigen Stellen erhalten. Zu diesem Zweck wurden Mitte Dezember bei Eurocopter in einem mehrtägigen Test Einzelheiten der Cockpitbeleuchtung überprüft. Die Ergebnisse aus der Dunkelkammer und aus Flügen sind Grundlage für die Zulassung durch die Luftfahrtbehörde EASA.
Schulungen für die Piloten schaffen gleichzeitig die Voraussetzungen für den Einsatz der NVG-Brillen aus israelischer Produktion. Nach dem Zeitplan ist April 2011 vorgesehen. Hilfreich sind auch die bereits gewonnenen Erfahrungen aus dem Flugbetrieb mit der EC145 in München, wo die Brillen seit Juli 2009 eingesetzt werden. HDM ist das erste zivile Luftfahrtunternehmen in Deutschland, das die Geräte mit Genehmigung durch das Luftfahrt-Bundesamt betreibt. Die entscheidenden Grundlagen wurden jedoch in Regensburg selbst geschaffen, wo mit dem Projekt LUNA Erkenntnisse für nächtliche Flüge im Rahmen der Luftrettung gewonnen wurden. HDM wurde dabei maßgeblich durch die Polizeihubschrauberstaffel Bayern unterstützt.
In absehbarer Zeit ist bei HDM die Umstellung der ITH-Flotte von Bell 412 auf EC145 geplant. Es bleibt abzuwarten, ob dann NVG auch an den anderen Standorten eine Option sind.
Artikel: Ulrich Schröer, Freier Fachjournalist, Bonn
Fotos: Daniel Schatz, Alexander Mura