In der Nacht zum 31. Mai 2011 startete „Christoph Berlin” zu seinem 10.000. Einsatz seit seiner Indienststellung am 15. August 1993. Der Intensivtransporthubschrauber (ITH) der HDM Luftrettung gGmbH vom Typ Bell 412 wurde zu einem Einsatz in die etwa 30km entfernte Ortschaft Kablow alarmiert, von wo aus ein durch Pferdetritte schwer verletzer Patient zum Unfallkrankenhaus Berlin-Marzahn, an dem der Berliner ITH beheimatet ist, transportiert werden musste.
Der 24 Stunden am Tag einsatzbereite „Christoph Berlin” wird in erster Linie für den schonenden Interhospitaltransfer unter Aufrechterhaltung der intensivmedizinischen Versorgung eingesetzt und wird darüberhinaus auch als Notarztzubringer bei Primäreinsetzen alarmiert. Etwa 30 Prozent seiner Einsätze finden in der Nacht statt. Die Notärzte werden von verschieden Berliner Schwerpunktkliniken gestellt, die HEMS-Crew-Member (HCM) kommen von der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) Rettungsdienst gGmbH.
Wie lange „Christoph Berlin” noch mit der Bell412 fliegt ist ungewiss, da die DRF Luftrettung in absehbarer Zeit weitere EC145 in Dienst stellen wird. Zwei Maschinen mit den zukünftigen Kennungen D-HDDN und vermutlich D-HDSB befinden sich bereits in der Auslieferungsphase. Im Umfeld des Luftrettungszentrums Berlin-Marzahn häufen sich die Beschwerden über Lärmbelästigung durch den dort stationierten Hubschrauber. Die Bell412 ist im Unterhalt sehr teuer, ausserdem muss das Flottenmanagemt berücksichtigt werden. Neben kleineren Abmessungen der EC145, die besonders bei Einsätzen in dicht bebauten Gebieten vorteilhaft sind, könnten zukünftig Einsätze bei Dunkelheit mit Hilfe von Bildverstärkerbrillen (BiV) geflogen werden. Diese Restlichtverstärkerbrillen bieten nachts ein zusätzliches Maß an Sicherheit und werden von der HDM Luftrettung gGmbH bereits an den Luftrettungszentren München und Regensburg eingesetzt. Dies erfordert ein BiV-kompatibles Cockpit. Hierfür sind zur Zeit noch Einzelzulassungsverfahren erforderlich.
Artikel: Copterweb.de, Quelle (u.A.): Pressemitteilung DRF Luftrettung, Fotos: Heiko Hiemisch, Alexander Mura