Der HDM kann seine erste Agusta-Bell 412 HP im Farbschema der Deutschen Rettungsflugwacht in seiner Flotte begrüßen. Die Maschine soll zunächst in Nürnberg stationiert werden.Seit einiger Zeit steht am Flughafen Nürnberg ein Hubschrauber des Typs Agusta-Bell 412 im Farbschema der Deutschen Rettungsflugwacht (DRF) lackiert und wartet darauf, zum Einsatz zu kommen. Das Betreiberkonsortium Team DRF hat somit erstmals eine Maschine dieses Typs in den Hausfarben entsprechend dem Corporate Design lackiert. Bemerkenswert ist jedoch darüber hinaus an der „D-HHAA”, dass es sich nicht um den Typ Bell 412 HP handelt, wie ihn der Konsortiums-Partner HDM Luftrettung GmbH an verschiedenen Standorten bereits einsetzt. Die jetzt beschaffte Maschine wurde aus Schweden gebraucht beschafft, wird jetzt für den Einsatz in der Luftrettung umgerüstet und ist in Lizenzbau von Agusta entstanden. Die genaue Typbezeichnung lautet Agusta-Bell (AB) 412 HP. Geplanter erster Einsatzort soll nach derzeit vorliegenden Informationen das Sekundär-Luftrettungszentrum des HDM in Nürnberg sein.
Eingesetzt werden soll die Maschine, wie bereits der Seitenaufschrift „operated by HDM Luftrettung” zu entnehmen ist, vom HDM Luftrettung GmbH, dem derzeit einzigen Partner im Konsortium Team DRF, der einschlägige Erfahrungen im Flugbetrieb mit Bell 412 vorweisen kann.
Eine weitere Besonderheit der rot-weiß lackierten Maschine sind die Cable Cutters (WSPS), ein Schutzsystem das aus zwei scharfkantigen Metallschneidern von an der Kabine besteht. Diese sollen beim versehentlichen Einflug in Überlandleitungen — günstigen Einflugwinkel vorausgesetzt — die Kabel kappen können um so schlimmere Folgen der Kollision abzuwenden. Bislang finden WSPS-Systeme jedoch in der deutschen Luftrettung nur vereinzelt Anwendung.
Der Standort Nürnberg ist, wie alle HDM-Intensivtransporthubschrauber, Tag und Nacht einsatzbereit und ein Wetterradar gehört zur Standard-Ausrüstung der Maschinen. Insofern überrascht es weniger, dass auch der Neuzugang „D-HHAA” über die sogenannte „Radarnase” verfügt.
Die ersten Einsätze der Maschine, die bislang einmalig in ihrem Aussehen ist, werden mit Sicherheit in der Luftrettungsszene mit Aufmerksamkeit verfolgt werden.
Ergänzung:
Im Rahmen ihres ersten Einsatzes in der deutschen Luftrettung transportierte die D-HHAA als „Christoph Nürnberg” einen Patienten zum Universitätklinikum Erlangen.
Artikel: Patrick Permien; Julian Löhe; Alexander Mura
Fotos: D.Hoffmann (1), Daniel Schatz (2)
Dieser Artikel erscheint in Zusammenarbeit von www.rth.info und www.copterweb.de