Hubschrauber sind in unterschiedlichen Aufgabenbereichen nicht wegzudenken. Sie werden zum Transport von Baumstämmen aus unwegsamem Gelände, zum Transport von Außenlasten, Montageflügen, Überwachung von Leitungen und Pipelines eingesetzt. Ein umfangreiches Arbeitsgebiet stellen Agrarflüge dar. Dabei wird z. B. Kalk über Wäldern ausgebracht oder Weinberge werden mit Schädlingsbekämpfungsmitteln besprüht.
Die zunehmende Verbreitung des Eichenprozessionsspinners stellen seit Jahren eine besondere Gefährdung auch für den Menschen dar. Die Raupen des kleinen Falters ernähren sich vorrangig von Eichenblättern. Gesundheitsbeeinträchtigungen für den Menschen ergeben sich durch umherfliegende Brennhaare und können mit ihrem Nesselgift zu allergischen Reaktionen führen. Daher werden die Raupen in der Nähe von Wohngebieten, insbesondere von Betreuungseinrichtungen, bekämpft. Der Einsatz von Hubschraubern hat sich dabei als zweckmäßig erwiesen, weil in kurzer Zeit die Bekämpf-ungsmittel zielgerichtet über größere Flächen ausgebracht werden können. In der Regel werden biologische Mittel mit Bakterien, sogenannte bakteriologische Insektizide, eingesetzt. Deren Verwendung soll einerseits keine Beeinträchtigung für Menschen, Tiere und Pflanzen haben, andererseits wird der Einsatz von Naturschutzverbänden aufgrund noch nicht abschließend geklärter Auswirkungen kritisch gesehen.
Im Bereich der Stadt Dorsten war ein derartiger Einsatz für den 13. Mai angekündigt, wurde jedoch witterungsbedingt um einen Tag verschoben. Dabei wurde im Ortsteil Hervest während der Pause eine Schule überflogen. Schüler klagten danach über Augenreizungen und Jucken auf der Haut. Mit einem Großaufgebot des Rettungsdienstes wurden alle 220 Kinder der Schule untersucht, einige ins Krankenhaus eingeliefert.
Unklar ist, ob die Symptome von dem eingesetzten Mittel oder von aufgewirbelten Härchen der Raupen stammen. Einzelheiten werden geklärt, so auch die vorgesehene vorherige Unterrichtung der Schule über die Aktion. Nach Angaben der Stadt Dorsten arbeite man seit sechs Jahren mit dem erfahrenen Hubschrauberunternehmen zusammen.
Artikel: Ulrich Schröer, Freier Fachjournalist, Bonn