Richtfest bei der Bundespolizei-Fliegerstaffel Oberschleißheim

Bundesinnenminister Dr. Hans Peter Friedrich, Bundesbauminister Dr. Peter Ramsauer und Bayerns Innenminister Joachim Herrmann wür­dig­ten am 24. Mai 2013 beim Richtfest des neu­en Hauptgebäudes auf dem Gelände der Bundespolizei-Fliegerstaffel in Oberschleißheim die bei­spiel­haf­te Kooperation der Hubschrauberstaffeln von Bund und Land.

Ein groß­ar­ti­ges Aushängeschild für die Zusammenarbeit der Hubschrauberstaffeln der Polizei in Bund und Land wird in den Augen von Bundesinnenminister Dr. Hans Peter Friedrich und Bayerns Staatsminister des Innern Joachim Herrmann der neue Hubschrauberlandeplatz in Oberschleißheim. Beim Richtfest für das neue Gebäude der Bundespolizei-Fliegerstaffel beton­ten die bei­den Innenminister die gro­ße Bedeutung der Staffeln als wich­ti­ge Säulen im baye­ri­schen Sicherheitskonzept. Bundesbauminister Dr. Peter Ramsauer ergänz­te: „Mit dem Richtfest für das Hauptgebäude fei­ern wir heu­te einen wich­ti­gen Meilenstein: Stück für Stück kom­men wir damit der Fertigstellung die­ses wich­ti­gen Infrastrukturprojektes näher. Die Polizeibeamten wer­den die neue Raumqualität und die tol­le tech­ni­sche Ausstattung zu schät­zen wis­sen.”

© Franz Mayer

Wie Bundesinnenminister Friedrich beton­te, erhal­te die Staffel der Bundespolizei an einem his­to­ri­schen Ort ein dau­er­haf­tes Zuhause, das moderns­ten Anforderungen gerecht wird. Insbesondere hob er her­vor, dass die Bundespolizei in Oberschleißheim ein äußerst wich­ti­ger und bewähr­ter Partner des Rettungsdienstes und des Katastrophenschutzes in Bayern sei. Mit Blick auf die wei­te­re Vertiefung der Zusammenarbeit sag­te der Bundesinnenminister: „Bald wird es ein gemein­sa­mer Standort mit den baye­ri­schen Hubschrauber-Piloten, die anknüpft an eine erfolg­rei­che Zusammenarbeit schon in der Vergangenheit.”

© Franz Mayer

Bayerns Innenminister Herrmann ergänz­te, der Umzug der baye­ri­schen Hubschrauberstaffel vom bis­he­ri­gen Standort am Flughafen München nach Oberschleißheim sei des­halb not­wen­dig, weil sich die Polizeihubschrauber und die all­ge­mei­ne Luftfahrt immer wie­der gegen­sei­tig behin­dern. „Wir brau­chen eine jeder­zeit ein­satz­be­rei­te Polizeihubschrauberstaffel zur Verfolgung von Straftätern, zur Aufklärung von Straftaten, bei der Suche nach Vermissten sowie im Rettungsdienst und Katastrophenschutz, bei Waldbränden oder Lawinenabgängen.” Das Ministerium habe des­halb die Hubschrauberstaffel der baye­ri­schen Polizei in den letz­ten Jahren mit acht neu­en Hubschraubern moderns­ter Bauart aus­ge­stat­tet.

EC155 der Bundespolizei-Fliegerstaffel Oberschleißheim beim Flugplatzfest
© Ulrich Schröer

Der Bund errich­tet der­zeit am Standort der Bundespolizei-Fliegerstaffel in Oberschleißheim für die dort sta­tio­nier­ten 13 Einsatzhubschrauber der Typen Superpuma AS332 L1, EC155 B und EC135 T2+ ein neu­es Staffelgebäude mit Vorfeld und Tankanlage. Damit wer­den die über 100 Jahre alten bis­he­ri­gen his­to­ri­schen Gebäude ersetzt. Nach dem Abriss der alten Hallen sol­len bis 2017 dann zusätz­lich die fünf jetzt am Flughafen München sta­tio­nier­ten Hubschrauber der baye­ri­schen Polizei vom Typ EC135 P2+ nach Oberschleißheim umzie­hen.

Superpuma der Bundespolizei-Fliegerstaffel Oberschleißheim beim Flugplatzfest
© Ulrich Schröer

Verantwortlich für die Umsetzung der bei­den Baumaßnahmen ins­ge­samt zeich­net das Staatliche Bauamt München 1 und sieht sich vor beson­de­re Herausforderungen gestellt: Zum einen ent­spre­chen die bestehen­den Gebäude und Hallen nicht mehr den Erfordernissen an einen zeit­ge­mä­ßen luft­fahrt­tech­ni­schen Betrieb. Zum ande­ren hat sich die Unterbringung der Polizeihubschrauberstaffel Bayern am Flughafen München durch den dor­ti­gen Ausbau im Hinblick auf Lärm- und Abgasbelästigungen und zusätz­lich aus ein­satz­tak­ti­scher und wirt­schaft­li­cher Sicht erheb­lich ver­schlech­tert, so dass die Verlegung des Flugbetriebes an den Standort Oberschleißheim ange­strebt wird. Grundgedanke der Planung ist die Optimierung der tech­ni­schen und funk­tio­na­len Organisation des Betriebes bei­der Staffeln und die Nutzung von Synergieeffekten.

Während der Baumaßnahmen ist die Aufrechterhaltung des lau­fen­den Flug- und Wartungsbetriebs der auf der Liegenschaft ansäs­si­gen Fliegerstaffel wäh­rend der gesam­ten Bauzeit sicher­zu­stel­len. Die umge­ben­den Flächen als Landschaftsschutzgebiet bzw. als Flora-Fauna-Habitat sind für den Natur- und Landschaftsschutzes pla­ne­risch zu berück­sich­ti­gen: Neben umfang­rei­chen Maßnahmen zur Erhaltung sel­te­ner Tier- und Pflanzenarten wird die Flächenversiegelung so gering wie mög­lich gehal­ten und durch die Neuanlage von Ausgleichsflächen kom­pen­siert.

Bereits Ende 2009 haben die ers­ten Arbeiten für den neu­en Landeplatz und die Herstellung der natur­schutz­recht­li­chen Ausgleichsflächen begon­nen. Der Bauabschnitt für die baye­ri­sche Hubschrauberstaffel in Oberschleißheim wer­de vor­aus­sicht­lich im Frühjahr 2015 in Angriff genom­men, sobald die Baumaßnahmen des Bundes abge­schlos­sen sind, erläu­ter­te Herrmann. „Bereits zwei Jahre spä­ter sol­len dann bei­de Staffeln gemein­sam von die­sem Flugplatz aus ope­rie­ren”, so der Minister. Bayern inves­tie­re dafür rund 27 Millionen Euro.

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Die bereits jetzt schon prak­ti­zier­te Zusammenarbeit in der Ausbildung von Piloten an der Luftfahrerschule für den Polizeidienst in Sankt Augustin bei Bonn erfährt damit eine Ausdehnung auf den lau­fen­den Einsatzbetrieb. Nicht weg­zu­den­ken sind die Zivilschutz-Hubschrauber des Bundesministeriums des Innern (BMI) Christoph 14 in Traunstein und Christoph 17 in Kempten, die von erfah­re­nen Piloten der Bundespolizei aus Oberschleißheim geflo­gen wer­den und für deren rei­bungs­lo­sen Flugbetrieb ins­ge­samt die Staffel ver­ant­wort­lich ist. Die Hubschrauber wer­den in der Luftrettung des Landes ein­ge­setzt. An den bei­den Standorten wird als beson­de­res Einsatzmittel das Bergetau bei bestimm­ten Notfalllagen ein­ge­setzt. In Abhängigkeit von flug­be­trieb­li­chen Planungen steht zudem ein Hubschrauber Superpuma oder EC155 mit Winde ein­satz­be­reit, der fest in die Alarmierungspläne des Landes ein­ge­bun­den ist. Bei Einsätzen in den Bergen arbei­ten die Besatzungen eng mit der ört­li­chen Bergwacht zusam­men.

2012 blick­te die Bundespolizei-Fliegerstaffel Oberschleißheim auf 50 Jahre ihres Bestehens zurück und nutz­te die Veranstaltung zum 100jährigen Bestehen des Flugplatzes Oberschleißheim, um die viel­fäl­ti­gen Aufgaben des Flugdienstes der Öffentlichkeit zu prä­sen­tie­ren. Die eigens auf­ge­leg­te Jubiläums-Chronik spie­gelt die zurück­lie­gen­den Jahrzehnte in anschau­li­cher und ein­drucks­vol­ler Weise wider.

Ulrich Schröer, Freier Fachjournalist, Bonn

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