BO 105 ZSH auf Briefmarke

Am 12. Juni 2008 gibt die Deutsche Post die Briefmarkenserie „Für die Wohlfahrtspflege” her­aus. Dargestellt wer­den ver­schie­de­ne Luftfahrzeuge.Über mehr als 35 Jahre hat sich die BO 105 in Deutschland als der Standard-Hubschrauber in der Luftrettung bewährt, zunächst als CB und dann in der ver­län­ger­ten Form als CBS. Aufgrund euro­päi­scher Vorschriften ist der Einsatz bis zum 31. Dezember 2009 befris­tet. Die ADAC Luftrettung GmbH und das Bundesministerium des Innern haben inzwi­schen ihre Flotte von RTH erneu­ert und auf EC 135 umge­stellt. Auch bei der DRF e.V. wird der Austausch in abseh­ba­rer Zeit abge­schlos­sen sein.

Eine beson­de­re Würdigung erfährt der Hubschrauber am 12. Juni 2008. Die Post gibt an die­sem Tag die Briefmarkenserie „Für die Wohlfahrtspflege” mit Zuschlägen zuguns­ten der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege e.V. (Arbeiterwohlfahrt, Caritas, Paritätischer Wohlfahrtsverband, DRK, Diakonie und Zentralstelle der Juden in Deutschland) her­aus. Der Satz besteht aus ins­ge­samt vier Briefmarken in den Wertstufen 1 x 45 + 20 Cent, 2 x 55 + 25 Cent, 1 x 145 + 55 Cent. Dargestellt wer­den Dornier Do J Wal, Junkers Ju 52 und Airbus A 380. Der höchs­te Wert ist einem Hubschrauber, der BO 105, gewid­met. Er wird eine BO 105 CBS-5 des BMI in der typi­schen oran­ge­far­be­nen Lackierung der Luftrettung zei­gen. Das zugrun­de lie­gen­de Foto von Christoph 2 für die Briefmarke wur­de von Marc Dickler aus Kriftel auf dem Dachlandeplatz der Berufsgenossenschaftlichen Unfallklinik in Frankfurt am Main auf­ge­nom­men. Ergänzt wird die Darstellung auf der unte­ren Hälfte der Briefmarke mit einer Risszeichnung aus dem Deutschen Museum in München (http://www.fotocommunity.de/pc/pc/display/12530825).

Als leich­ter Mehrzweckhubschrauber wur­de die BO 105 ab 1961 von Dr. Ludwig Bölkow und Emil Weiland ent­wi­ckelt. Technische Neuerungen, zwei Triebwerke und der hoch lie­gen­de Rotor sind das Kennzeichen die­ser Neuentwicklung. Der Hauptrotor mit star­rem Rotorkopf ermög­licht bis dahin undenk­ba­re Flugeigenschaften. Die Steuer- und Manövrierfähigkeit wur­de mit den Rotorblättern aus glas­fa­ser­ver­stärk­tem Kunststoff zusätz­lich erhöht. Die BO 105 bil­de­te über 30 Jahre das Rückgrat in der deut­schen Luftrettung und eta­blier­te sich bis 1997 mit über 1.400 gebau­ten Maschinen zu einem Exportschlager. Noch heu­te sind zahl­rei­che BO auch in mili­tä­ri­scher Version im Einsatz.

Schon frü­her war die BO 105 als RTH zeich­ne­risch auf einer Briefmarke inner­halb der Dauerwerte-Serie „Industrie und Technik” der Deutschen Bundespost abge­bil­det (Wert -.30 DM, Michel-Nummer 849). Der pri­va­te Postzusteller PTN (Post Team Nordhessen) hat die BO 105 ZSH eben­falls bereits als Motiv berück­sich­tigt. Informationen hier­zu fin­den sich unter dem Datum 05.09.2005 auf der Seite www.rotor-rescue.info/aktuell2005.htm.

Die offi­zi­el­le Vorstellung und Übergabe des Briefmarkensatzes durch den Bundesfinanzminister ist wie üblich am Tag vor dem Verkauf in Berlin geplant. Es ist vor­ge­se­hen, dass Bundesfinanzminister Peer Steinbrück am 11. Juni 2008 die ers­ten Marken an den Schirmherrn des Sozialwerkes, Bundespräsident Prof. Dr. Horst Köhler im Berliner schloss Bellevue über­gibt. Einzelheiten der Veranstaltung sind noch nicht bekannt. Es gibt jedoch Überlegungen, sich hier­zu sei­tens des BMI mit der dann wahr­schein­lich letz­ten, noch nicht ver­wer­te­ten BO 105 CBS-5 zu betei­li­gen. Ob die Idee, den Bundesfinanzminister in einem der noch ver­blie­be­nen Zivilschutz-Hubschrauber des BMI zur Übergabe ein­flie­gen zu las­sen, umge­setzt wird, bleibt abzu­war­ten.

Artikel: Ulrich Schröer, Freier Fachjournalist, Bonn

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