Nachdem im Sommer des letzten Jahres „Christoph 62” als vierter ADAC-Hubschrauberstandort in Deutschland nach München, Murnau und Sande mit einer Rettungswinde ausgestattet wurde, folgt nun offenbar der nächste Schritt. Die gesamte letzte Woche übte die Crew des am Flugplatz Bautzen stationierten „Christoph 62” zusammen mit der Bergwacht Sachsen das Winchen mit dem neuen Hubschraubermuster H145 (D-HYAK, SN: 20121) der Firma Airbus Helicopters. Die Station wird in naher Zukunft nur noch mit diesem Hubschrauber fliegen. Bislang wird hier nur tagsüber der Rettungsdienst mit der H145 absolviert. In der Nacht fliegt noch eine BK117. Dieser Hubschraubertyp wird jedoch nach und nach, wie schon an den oben genannten Stationen, gegen neuere Maschinen ausgetauscht.
Da diese Maschine in der Bergrettung tätig ist, hat sie die Windenausstattung „Winde-Berg“, das heißt, die Winde befindet sich auf der linken Seite des Hubschraubers. Die gleiche Konfiguration findet man bei Maschinen mit der Ausrüstung „Winde-Land”, die auf dem Festland und im Mittelgebirge eingesetzt wird. Im Gegensatz zu „Winde-See“, wo diese auf der rechten Seite sitzt, damit der Pilot über der See bzw. dem Schiff eine Referenz hat. Außerdem sind die Kufen des Landegestells etwas länger, da sie über aufblasbare Schwimmkörper, sogenannte „Floats”, verfügt. Allerdings fliegt die ADAC Luftrettung mit diesen speziell für die Seerettung ausgerüsteten Maschine keine Offshore-Rettung, sondern bleibt in einer Entfernung von 10 Minuten Flugzeit vom Land.
Bei der See-, Berg-, als auch bei der Landrettung mit Winde spricht der Winch-Operator den Piloten ein, um so zu dem Zielpunkt zu gelangen. Der Pilot muß sich, wenn sich die Winde auf der linken Seite befindet, hierbei hundertprozentig auf den Winch-Operator verlassen, da er weder diese, noch die Personen an der Winde, mögliche Hindernisse und damit auch nicht das anvisierte Ziel sieht.
Hochkonzentriert erfolgten die jeweiligen Übungen, die zu absolvieren waren. Bis auf eine einstündige Pause wurde durchgehend an und mit der Winde gearbeitet. Zu den einzelnen Übungen zählten u.a. das Auf- und Abwinchen von Trainingsgewichten, das Überfliegen von anvisierten Zielen sowie später dem anschließenden punktgenauen Absetzten von Bergrettern. Es war darüber hinaus beeindruckend, mit welcher Sicherheit auch der neue Hubschrauber geflogen wurde.
Wir wünschen der jeweiligen Crew von „Christoph 62” stets erfolgreiche Einsätze mit dem neuen Hubschraubermuster.
Autoren:
Rolf Klukowski, Berlin
Werner Latten, Berlin