Neue H135 für die DRF Luftrettung

H135 am Boden-240Auch bei der DRF Luftrettung sind die ers­ten EC135 in der Luftrettung buch­mä­ßig abge­schrie­ben und wer­den nun­mehr durch die neu­es­te Generation der H135 T3H mit Turbomeca-Triebwerken ersetzt. Bereits in die­ser Woche wur­den in Donauwörth die ers­ten drei Maschinen über­nom­men, von denen heu­te zwei in das Operation Center der DRF Luftrettung am Flughafen Karlsruhe/ Baden-Baden über­führt wur­den.

H 135-240Mit den Neuzugängen treibt DRF Luftrettung den Generationenwechsel bei ihren Hubschraubern wei­ter vor­an: Hochmodern ist das Cockpit mit Avionik-System, mit 4-Achsen-Autopilot und einer ver­bes­ser­ten satel­li­ten­ge­stütz­ten Navigation. Eingebaut ist auch das Kollisionswarngerät (Traffic Advisory System „TAS”), das den Piloten an Bord in der Luftraumbeobachtung unter­stützt, sowie das Hinderniswarngerät HTAWS (Helicopter Terrain Awareness and Warning System), wel­ches bei­spiels­wei­se auf hohe Berge hin­weist. Die Ausstattung ist in das Helionix-Cockpit inte­griert, das inzwi­schen auch in etli­chen ande­ren Modellreihen von Helikoptern des Herstellers Airbus Verwendung fin­det. Bemerkenswert ist, dass bereits 2010 in den USA die FAA (Federal Aviation Administration) als natio­nal zustän­di­ge Luftaufsichtsbehörde ins­be­son­de­re für das Einsatzspektrum von Hubschraubern im HEMS-Bereich und bei Verwendung von NVG (Night Vision Goggles) HTWAS-Systeme ange­regt, aber erst viel spä­ter in 2014 in ent­spre­chen­den Vorschriften auf­ge­nom­men hat.

H135 D-HECW-240Im Airbus-Werk in Donauwörth haben die Hubschrauber bereits im Juli die Einflugphase absol­viert. Passend zum neu­en Modell und dem Jahr der Übernahme trägt die ers­te H135 die Seriennummer 2017 mit der Kennung D-HRTA, die die vor­läu­fi­ge Verkehrszulassung des Herstellers D-HECW ablöst. Die bei­den ande­ren Maschinen fol­gen mit den Seriennummern 2019 und 2022 und den Kennungen D-HRTB und C. Damit ist zu erwar­ten, dass die Buchstabenfolge RT… wei­ter für die H135 fort­ge­führt wird. Bekanntlich hat Airbus mit Einführung der neu­es­ten Generation der EC135 die­se mit der Umbenennung in „H” gekenn­zeich­net, wäh­rend die älte­ren Versionen nach wie vor die Bezeichnung „EC” tra­gen.

In Baden-Baden begin­nen die Techniker der gemein­nüt­zig täti­gen Luftrettungsorganisation direkt mit der medi­zin­tech­ni­schen Einrüstung der Maschinen. Zur Eingliederung der Hubschrauber in den regu­lä­ren Einsatzbetrieb steht vor­her noch der vor­ge­schrie­be­ne Zulassungsprozess der zustän­di­gen euro­päi­schen Luftfahrtbehörde EASA an. Parallel dazu lau­fen die theo­re­ti­schen und prak­ti­schen Schulungen der Piloten auf das neue Hubschraubermuster. Der Part 145-Instandhaltungsbetrieb der DRF Luftrettung ist bereits für die Wartung des Typs H135 zer­ti­fi­ziert.

Anmerkung: Korrektur/Ergänzung am 24. September 2017
Überraschend kommt die Ausstattung der neu­en Hubschrauber mit Triebwerken Turbomeca Arrius 2B2+, hat­te die DRF Luftrettung bis­lang bei ihren EC135 auf den Antrieb von Pratt & Whitney gesetzt.

Autor:
Ulrich Schröer, Freier Fachjournalist, Bonn

Quelle:
DRF Stiftung Luftrettung gemein­nüt­zi­ge AG , Pressemitteilung vom 22. September 2017

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