Pünktlich zum Jahresende hat die ADAC Luftrettung gGmbH den Stationsatlas 2018 heraus gegeben. Anders als in der Vergangenheit wurde dieser Stationsatlas erstmals nicht vom Werner Wolfsfellner MedizinVerlag, München, sondern von der Schleunungsdruck GmbH produziert. Auf 185 Seiten wird eindrucksvoll die Arbeit der deutschen Luftrettung beschrieben sowie die Stationen fast aller Luftrettungsunternehmen vorgestellt.
In einem Vorwort beschreibt der Geschäftsführer der ADAC Luftrettung Frédéric Bruder die Ereignisse seit der letzten Auflage von 2011/2012. Dazu gehört als bedeutenster Meilenstein der Flottenwechsel von der BK117 zur H145 und H135. Des Weiteren beschreibt Bruder den Wandel in der medizinischen Ausstattung der Hubschrauber, den die ADAC Luftrettung gemeinsam mit der DRF Luftrettung für das Hubschraubermuster H145 konzipiert hat. Auch zeigte sich, dass die enge Zusammenarbeit der Betreiber z.B. bei der Age-60-Thematik, beste Ergebnisse für Patienten und Personal erreicht. Zum Schluß weißt er darauf hin, dass die ADAC Luftrettung seit dem 1. Januar 2017 eine Tochter der neugegründeten ADAC Stiftung ist.
Mit dem Leitgedanken der ADAC Stiftung „Der Mobilität verbunden, dem Gemeinwohl verpflichtet” begrüßt die Geschäftsführerin der ADAC Stiftung Frau Dr. Andrea David die Leser des Stationsatlas. In ihrem Grußwort beschreibt sie die Aufgaben und Verpflichtungen der Stiftung und hebt hervor, „wie eng Mobilität und Gesellschaft miteinander verknüpft sind, wie wichtig es ist, die Rahmenbedingungen der Mobilität gemeinwohlorientiert auszurichten. Hier sieht die ADAC Stiftung ihren Auftrag, Mobilität visionär mitzugestalten.”
Auf den weiteren Seiten werden die Arbeit der ADAC Luftrettung, die einzelnen Ausrüstungsgegenstände sowie die medizinische Ausstattung vorgestellt.
Auch 2 Typenblätter von eingsetzten Hubschraubermustern bei der ADAC Luftrettung sind in dem Atlas vorhanden, nämlich der H135 und der H145. Schade jedoch ist, dass die anderen noch eingesetzten Hubschraubermuster wie die EC135, EC145 sowie die noch in Ulm eingesetzte BK117 nicht berücksichtigt wurden.
Danach folgen die Informationsblätter aller Luftrettungszentren. Pro Station sind 2 Seiten vorgesehen worden. Auf der linken Seite können u.a. Informationen über den Aufgabenträger, Hubschraubertyp, der Notärzte, des Rettungsfachpersonal, der Piloten, sowie das Indienststellungsdatum und die Einsatzbereitschaft entnommen werden. Auf der rechten Seite findet man außer den Kontaktdaten der Station den aus der Vergangenheit bekannten Einsatzradius in Form eines Landkartenauszuges.
Einige Fotos der Stationen stimmen nicht mit den darunter beschriebenen Informationen über den Hubschraubertyp überein. So ist beim Christoph 22 Ulm in den Informationen eine H145 beschrieben, auf dem abgebildeten Foto ist jedoch eine BK117 zu sehen. Das Gleiche beim Christoph 77 Mainz. Abgebildet eine EC145, beschrieben eine H145. Es ist zu vermuten, dass in naher Zukunft diese Hubschrauber durch die beschriebenen Hubschraubertypen ersetzt werden, jedoch fliegen im Moment noch diese Modelle. Vielleicht hätte man an dieser Stelle das alte und in Klammern, evt. mit dem voraussichtlichen Indienststellungsdatum, neue Hubschraubermuster angeben können.
Auf den letzten Seiten befinden sich noch Informationen zu den Luftrettungsstationen des ÖAMTC in Österreich, ein Abkürzungsverzeichnis sowie über andere Gesellschaften des ADAC. Auf der Rückseite sind fast alle Luftrettungsstationen der Betreiber in Form einer Übersichtskarte dargestellt. Einzelne Stationen der nicht-öffentlichen Luftrettung sind enthalten, andere jedoch wiederum nicht. Der Stationsatlas 2018 ist ein Muss für alle Luftrettungsfans sowie für alle, die sich mit der Luftrettung in Deutschland näher befassen wollen. Ob und wann dieser im Luftrettungsshop des ADAC zu beziehen ist, ist unbekannt. Dort ist z.Zt. nur der Stationsatlas 2011/2012 zu finden. Dieser hat sich in der Vergangenheit auf Grund seiner Neutralität, Objektivität und Genauigkeit ausgezeichnet, so dass er auch in vielen Bereichen von Behörden und Institutionen als wertvolles Nachschlagewerk eingesetzt wurde.
Autor: Werner Latten, Berlin