Einsatzbilanz 2008 für Zivilschutz-Hubschrauber

Knapp 1000 Einsätze mehr als im Vorjahr für die zwölf organ­ge­far­be­nen Zivilschutzhubschrauber — Das geht aus einer aktu­ell vom BKK her­aus­ge­brach­ten Statistik her­vor.Wie das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) aktu­ell in einer Pressemitteilung berich­tet, wur­den durch die oran­ge­far­be­nen Zivilschutz-Hubschrauber (ZSH) des Bundes in 2008 knapp 1000 Einsätze mehr geflo­gen als im Jahr zuvor. Täglich star­te­ten alle zwölf ein­satz­be­rei­ten ZSH ins­ge­samt zu durch­schnitt­lich 48 Einsätzen. Mit ins­ge­samt 17679 Einsätzen hat­ten sie damit einen wesent­li­chen Anteil an den Flügen der deut­schen Luftrettung, die mehr als 70 Luftrettungszentren umfasst.

Auffällig in der Statistik ist wie­der, dass Christoph 29 aus Hamburg einen deut­li­chen Einsatzrekord mit 2605 Einsätzen vor­wei­sen kann. Im Vorjahr 2007 wur­den 539 Einsätze weni­ger geflo­gen, was einen Anstieg von 26% bedeu­tet. Aber auch die Rettungshubschrauber Christoph 4 aus Hannover sowie Christoph 13 aus Bielefeld konn­ten einen Anstieg der Einsatzzahlen um fast 10% ver­zeich­nen.

2008 wur­den ins­ge­samt 10748 Patienten am Einsatzort durch die medi­zi­ni­schen Besatzungen ver­sorgt. 4270 betrof­fe­ne Personen wur­den mit den Hubschraubern in geeig­ne­te Krankenhäuser trans­por­tiert. Hinzu kom­men 635 Sekundärtransporte. Häufigste Krankheitsbilder waren wie auch in den Jahren zuvor Herz- und Kreislauferkrankungen. Das Einsatzspektrum der ZSH umfasst auch Sucheinsätze und Transporte von Organen, Blutkonserven oder wich­ti­gen Medikamenten. Diese Flüge bil­den aber nur einen klei­nen Teil des Gesamtaufkommens.

Nur gering­fü­gi­ge Veränderungen wei­sen die Zahlen zum Vorjahr in Kempten und Traunstein auf. Hier macht sich die geo­gra­phi­sche Lage bemerk­bar. Die Flüge in der ber­gi­gen Umgebung und auch mit Bergetau erfor­dern oft einen höhe­ren Zeitaufwand je Einsatz.

Ins Auge fal­len die hohen Fehleinsatzquoten in Hamburg, Köln und Duisburg. Hier schei­nen ört­li­che Strukturen in der Organisation des Rettungsdienstes und der Disponierung von not­arzt­be­setz­ten Einsatzmitteln der Ballungszentren ursäch­lich zu sein. Im Vergleich dazu wei­sen Christoph 2 in Frankfurt und Christoph 4 in Hannover etwa nur die Hälfte an Fehleinsätzen auf. Hier kommt das Luftrettungsmittel weni­ger im Stadtgebiet selbst, als viel­mehr im Umland zum Einsatz.

Nach wie vor gibt es Unterschiede bei der Erfassung der Einsätze. Damit wei­sen die Angaben der Stationen, von Trägern und Organisationen ggf. unter­schied­li­che Zahlen auf.

Im ver­gan­ge­nen Jahr konn­te die Erneuerung der kom­plet­ten Flotte des BMI abge­schlos­sen wer­den. Die ins­ge­samt 16 Maschinen vom Typ EC135 T2i und ihre Besatzungen an den Luftrettungszentren sind nicht nur in der Luftrettung aktiv, son­dern kön­nen bei Bedarf und auf Anforderung der zustän­di­gen Stellen auch im Katastrophenfall ein­ge­setzt wer­den. Hier erfül­len sie Aufgabenbereiche wie das Überwachen von Einsatzstellen, das Leiten von Bevölkerungsbewegungen oder aber auch das Messen von radio­ak­ti­ver Strahlung aus der Luft.

Artikel: Julian Löhe, Ulrich Schröer

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