Hochmodern, leistungsstark und optimal für den Transport von Intensivpatienten und die Luftrettung bei Nacht geeignet – der neue „Christoph Niedersachsen“ ist ein Meilenstein für die Luftrettung in Hannover und der Region. Am heutigen Mittwoch haben die Hannoveraner Luftretter in einer Feierstunde den neuen Hubschrauber der DRF Luftrettung vom Typ H145 geladenen Gästen aus Politik, Rettungswesen und langjähriger Förderer offiziell vorgestellt.
„Immer wieder kommt es zu schrecklichen Unfällen und schweren Erkrankungen, bei denen jede Minute zählt, um Menschenleben retten zu können. Es ist daher unerlässlich, über eine möglichst moderne Technik in der Luftrettung zu verfügen“, so Boris Pistorius, Niedersächsischer Minister für Inneres und Sport, bei der Vorstellung des Hubschraubers. „Der ‚neue‘ Christoph Niedersachsen trägt dazu bei, diese hohen Anforderungen zu erfüllen. Er ist vor allem größer und schneller als sein Vorgänger und erleichtert somit die tägliche Arbeit der Piloten, Notärzte und Notfallsanitäter. Der neue Hubschrauber kann so dazu beitragen, die ohnehin schon sehr gute Qualität der Intensivtransporte und Luftrettung in Niedersachsen noch weiter zu verbessern.“
Seit Mai ist der Hubschrauber der neuesten Generation im Dienst. Mit Hannover ist nun bereits die sechste 24-Stunden-Station der DRF Luftrettung mit diesem Maschinentyp ausgestattet. „Die Luftrettung gemeinsam mit unseren Partnern weiterhin aktiv mitzugestalten und weiterzuentwickeln ist Teil unseres Selbstverständnisses. Wichtiger Bestandteil ist der Flottenwechsel, den wir kontinuierlich durchführen“, betonte Dr. Krystian Pracz, Vorstandsvorsitzender der DRF Luftrettung. „Wir wollen die Qualität unserer Patientenversorgung stetig verbessern und unsere Einsätze mit höchsten Ansprüchen an die Sicherheit durchführen. Stichworte sind hier Motivation, Erfahrung und Technik. Wir freuen uns, hier in Hannover den derzeit modernsten Hubschrauber in der zivilen Luftrettung als neuen Christoph Niedersachsen offiziell begrüßen zu dürfen.“
Die H145 ist das Nachfolgemodell der bisherigen Einsatzmaschine EC145 und zeichnet sich vor allem durch eine größere Reichweite und ein innovatives digitales Glascockpit aus, das auf großformatigen Displays dem Piloten die aktuell nötigten Flugdaten – beispielsweise Informationen zu den Triebwerken, zur Fluglage oder zum Wetter – anzeigt. Ein Vierachsen-Autopilot, eine verbesserte satellitengestützte Navigation und ein Anti-Kollisions-System bringen zudem Entlastung für den Piloten, was zu einem noch höheren Maß an Sicherheit für die oft lebensrettenden Einsätze von „Christoph Niedersachsen“ führt. Auffälliges Merkmal der neuen Maschine ist der sogenannten Fenestron, ein ummantelter Heckrotor, der den Hubschrauber leiser macht, besser vor Beschädigung schützt und zugleich2 den Rettungskräften am Boden mehr Sicherheit bietet. Auch die Kabine verfügt über mehr Platz und drehbare Sitze für die Besatzung, und damit über noch bessere Bedingungen insbesondere für medizinisch anspruchsvolle Einsätze wie Transporte von Neugeborenen im sogenannten Inkubator, dem „Brutkasten“, in die am besten geeignete Klinik.
Doch das modernste Rettungsmittel ist wirkungslos ohne eine professionelle und hochqualifizierte Besatzung. Die Notärzte der Medizinischen Hochschule Hannover bilden seit Jahren, 24-Stunden täglich, eine Einheit mit den Piloten und Notfallsanitätern der DRF Luftrettung an Bord von „Christoph Niedersachsen“. Prof. Dr. Benno Ure, Direktor des Zentrums Kinderchirurgie der Medizinischen Hochschule Hannover, – selbst fünf Jahre als Hubschraubernotarzt tätig gewesen – verwies in seinem Grußwort auf die seit Jahren sehr gute Zusammenarbeit mit der DRF Luftrettung und schilderte anhand realer Einsätze, wie unersetzlich die Hilfe der Luftretter sein kann. Die leitende Besatzung des Hannoveraner Hubschraubers gab den Anwesenden im Anschluss einen ausführlichen Einblick in die neue Maschine.
Die Luftrettungsstation Hannover
„Christoph Niedersachsen“ wird für dringende Transporte von Intensivpatienten zwischen Kliniken und als schneller Notarztzubringer bei Notfällen alarmiert. Der Intensivtransporthubschrauber kann täglich rund um die Uhr alarmiert werden. Nachts sind zwei Piloten im Einsatz. Einsatzorte im Umkreis von 60 Kilometern erreichen die Besatzungen in maximal 15 Flugminuten.
Quelle: Pressemitteilung der DRF Luftrettung vom 11. Juli 2018