38 Jahre nach der Eröffnung des Luftrettungszentrums „Christoph 1” in München, wurde am 17. April 2008 der neue Hangar offiziell eingeweiht.ADAC Luftrettungszentrum am Klinikum München-Harlaching eröffnet
München. 1. November 1970: Drei junge Enthusiasten in orangefarbenen Overalls steigen in einen nagelneuen Hubschrauber vom Typ BO 105. Per Funk melden sie: „Christoph 1 einsatzklar”. Ihre Mission: Menschenleben ret-ten, wenn jede Sekunde zählt. Es war die Stunde null der schnellen Hilfe durch Hubschrauber in Deutschland. 38 Jahre später bekommt Christoph 1 am Klinikum München-Harlaching ein neues Heim: Nach zwölfmonatiger Bauzeit ist ein komplett neues Luftrettungszentrum entstanden, das modernsten Anforderungen entspricht. „Mit der Neueröffnung geht der Geburtsort der Luft-rettung in Deutschland in eine zweite Ära”, sagte ADAC Vizepräsident Werner von Scheven bei einer Feierstunde anlässlich der Hangareinweihung.
Alles unter einem Dach
Auf rund 800 Quadratmetern bietet der Neubau alles für einen zeitgemäßen Flugbetrieb. Herzstück ist die großzügige Hubschrauberhalle mit Unterstellka-pazitäten für eine zweite Maschine. Besonderheit von Christoph 1: Als einer von bundesweit drei ADAC-Hubschraubern ist der Münchner Helikopter vom Typ BK 117 mit einer Seilwinde zur Patientenbergung in den bayerischen Al-pen ausgerüstet. In separaten Schulungs- und Seminarräumen können sich die Crews intensiv auf die Bergrettungseinsätze vorbereiten, die ein Höchstmaß an Konzentration und Routine abverlangen. Darüber hinaus verfügt die neue Station über ausreichend Ruheräume sowie eine Hygiene- und Desin-fektionseinheit nach den aktuellen Standards der Notfallmedizin.
Vater des neuen Hangars nimmt Abschied
„Vater des neuen Hangars” ist Stationsleiter Erhard Keil (59) aus Bruckmühl bei Rosenheim. Mit 28 Dienstjahren ist der ADAC-Pilot einer der dienstältesten noch aktiven Luftretter in Bayern und hat in der Zeit Meilensteine in der Geschichte des Münchner Hubschrauberhangars erlebt (siehe auch Interview „Abschied mit einem lachenden und weinenden Auge”). Noch gut erinnert er sich an den 1. Januar 1995. Nach monatelangen Trainings und intensiven Vorbereitungen wurde die Münchner Maschine als eine der ersten im zivilen Luftrettungsdienst in Deutschland mit der Seilwinde ausgerüstet. Am 5. Feb-ruar war es schließlich soweit: Christoph 1 wurde zu einem Bergrettungsein-satz auf den Wallberg bei Rottach-Egern gerufen. Eine Skifahrerin war auf einer Eispiste verunglückt und musste mit der Winde an Bord gehievt werden. Am Steuerknüppel: Erhard Keil. Mit einem lachenden und weinenden Auge geht er im Herbst dieses Jahres in den Ruhestand und übergibt die Station sei-nem Nachfolger.
Quelle: Pressemitteilung ADAC
Fotos: Ulrich Schröer, Matthias Höglauer