Christoph 65“: In zehn Jahren 14.000 Rettungseinsätze

Der in Nordbayern sta­tio­nier­te Rettungshubschrauber „Christoph 65“ ist in den ver­gan­ge­nen zehn Jahren mehr als 14.000 Einsätze geflo­gen. Dies gab die gemein­nüt­zi­ge ADAC Luftrettung am Samstag bei einer Jubiläumsveranstaltung mit Tag der offe­nen Tür am Flugplatz Sinbronn bekannt. Seit 5. September 2015 ist Dinkelsbühl die Heimat des ADAC Rettungshubschraubers. Mit der zukunfts­wei­sen­den Entscheidung, „Christoph 65“ nicht in einem Ballungsraum, son­dern nahe am Patienten zu sta­tio­nie­ren, wur­de sei­ner­zeit einer der letz­ten „wei­ßen Flecken“ im Luftrettungsnetz in Deutschland geschlos­sen. „Gleichzeitig leis­tet der Rettungshubschrauber bis heu­te einen gro­ßen Beitrag zur Chancengleichheit im länd­li­chen Raum und zur medi­zi­ni­schen Absicherung struk­tur­är­me­rer Regionen“, sag­te Frédéric Bruder, Geschäftsführer der ADAC Luftrettung zum Jubiläum.

Dr. Jürgen Ludwig, Landrat des Landkreises Ansbach und Vorsitzender des Zweckverbands für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung Ansbach (ZRF) erklär­te in sei­nem Grußwort: „Zehn Jahre Luftrettungsstation Dinkelsbühl – das ist ein Grund zu gro­ßer Freude! Piloten, Notärzte und Notfallsanitäter leis­ten hier Tag für Tag Herausragendes für die Sicherheit und Gesundheit der Menschen im Rettungsdienstbereich Ansbach und dar­über hin­aus. Mit moderns­ter Technik, gro­ßem Engagement und viel Herzblut ret­ten sie Leben, oft unter schwie­rigs­ten Bedingungen. Dafür sage ich im Namen des Zweckverbands für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung Ansbach herz­li­chen Dank und: auf die nächs­ten erfolg­rei­chen Jahre!“

Insgesamt hob der Helikopter im ver­gan­ge­nen Jahr 1310-mal zu Einsätzen ab, davon 1054-mal inner­halb Bayerns, 255-mal nach Baden-Württemberg sowie ein­mal nach Rheinland-Pfalz. Häufigste Einsatzgründe von „Christoph 65“ waren mit 41 Prozent Unfallverletzungen, gefolgt von Notfällen des Herz-/Kreislaufsystems mit 23 Prozent. 18 Prozent der Einsätze waren neu­ro­lo­gi­sche Notfälle, sechs Prozent Notfälle des Atmungssystems und fünf Prozent inter­nis­ti­sche Erkrankungen.

Einsatzbereit ist der ADAC Rettungshubschrauber täg­lich von Sonnenaufgang (frü­hes­tens 7 Uhr) bis 30 Minuten nach Sonnenuntergang. Bei der in Dinkelsbühl sta­tio­nier­ten Maschine han­delt es sich um eine H135 mit einer Einsatzgeschwindigkeit von rund 220 Stundenkilometern. Die Crew kann so 70 Kilometer in nur 20 Minuten Flugzeit zurück­le­gen. Maschinen des klei­ne­ren Typs H135 sind güns­ti­ger in der Anschaffung, ver­brau­chen weni­ger Kerosin, sind beson­ders wen­dig und ver­ur­sa­chen weni­ger star­ken Abwind beim Starten und Landen. Deshalb sind sie beson­ders auch für Notfälle im inner­städ­ti­schen Bereich geeig­net.

In rund zwei Drittel der Einsätze fun­giert „Christoph 65“ als rei­ner Notarztzubringer, in einem Drittel der Fälle wird der Patient in eine Klinik geflo­gen. Aufgrund sei­nes geräu­mi­gen Innenbereichs kann die H135 hier auch als Intensivtransporthubschrauber (ITH) für Patientenverlegung ein­ge­setzt wer­den. Jedes Triebwerk hat eine maxi­ma­le Leistung von ca. 818 PS. Die maxi­ma­le Flughöhe beträgt 6.060 Meter und die Reichweite etwa 611 Kilometer bei einer Kraftstoffzuladung von 700,5 Litern. Das maxi­ma­le Abfluggewicht beträgt 2.980 kg.

Bei einer Alarmierung besteht die Crew von „Christoph 65“ aus einem Piloten der ADAC Luftrettung, einer Notärztin bzw. einem Notarzt aus einer Klinik der Region und einer Notfallsanitäterin bzw. einem Notfallsanitäter (TC HEMS) des BRK Kreisverband Ansbach. Insgesamt sind in Dinkelsbühl ein­schließ­lich Luftraumbeobachter mehr als 30 Teammitglieder im Einsatz. Die lei­ten­de Crew besteht aus Stationsleiter und Pilot Sven Uhmann, Notarzt Dr. Bernd Zollhöfer und TC HEMS Klaus Löffler. Alarmiert wird „Christoph 65“ von der Integrierten Leitstelle Ansbach.

Der Standort Dinkelsbühl ist außer­dem zusam­men mit Idar-Oberstein in Rheinland-Pfalz Modellregion für das welt­weit ers­te Forschungsprojekt zum Einsatz von Multikoptern im Rettungsdienst. Im Laufe des Jahres 2026 soll in den bei­den Modellregionen mit einem min­des­tens zwei­jäh­ri­gen Forschungsbetrieb begon­nen wer­den.

Quelle: Pressemitteilung der ADAC Luftrettung gGmbH vom 14. Juli 2025

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