Seit Ende letzter Woche können die Bad Berkaer Luftretter bei ihren nächtlichen Flügen Nachtsichtgeräte (Night Vision Goggles – NVG) einsetzen. In der Nacht zum 4. Juli kamen diese erstmals zum Einsatz: Die Besatzung wurde zu einem eiligen Patiententransport angefordert. Aufgrund einer Hirnblutung musste ein 57 Jahre alter Mann zur dringenden Operation in eine Spezialklinik mit angeschlossener Neurochirurgie transportiert werden.
Als die medizinische Besatzung am Kreiskrankenhaus Heiligenstadt eintraf, wurde sie vom Klinikpersonal bereits erwartet. Die Patientenübergabe verlief reibungslos, sodass die beiden Piloten schon wenige Minuten später Kurs auf die rund 140 Kilometer Luftlinie entfernte Uniklinik Jena nehmen konnten. „Der Patient war intubiert und beatmet, sein Kreislauf war die ganze Zeit über stabil. Die Narkose haben wir während des Transports weiter geführt“, berichtet der Notarzt. „Wir haben den Patienten an das Monitoring angeschlossen und seine Vitalwerte während des Fluges permanent kontrolliert“, ergänzt der Rettungsassistent im Team von Christoph Thüringen. Nach rund 40 Flugminuten landete die Crew an der Uniklinik Jena, die medizinische Besatzung brachte den 57-Jährigen direkt in die Notaufnahme.
„Von fliegerischer Seite war dieser Einsatz ein besonderer“, berichtet Pilot Roy Fleischer. „Denn erstmals haben wir auf einem nächtlichen Patiententransport Nachtsichtgeräte eingesetzt. Als Restlichtverstärker multiplizieren sie vorhandene Lichtquellen, die in der Dunkelheit mit bloßem Auge nicht zu erkennen sind, um ein Vielfaches und machen so unsere nächtlichen Einsätze noch sicherer“, fährt er fort. Um solche NVG nutzen zu dürfen, müssen u.a. Cockpit und Kabinenbeleuchtung des Hubschraubers für diesen Zweck ausgerüstet sein. „Unser neues Hubschraubermuster EC 145, das seit Anfang Juli neben der Bell 412 in Bad Berka eingesetzt wird, hat eine entsprechende NVG-Zulassung. Außerdem sind sämtliche Piloten der Station eingehend auf die Verwendung von NVGs geschult worden“, so Fleischer abschließend.
Quelle: Pressemitteilung der DRF Luftrettung GmbH vom 7.7.2015