Am 3. November 2009 ist nach schwerer Krankheit Gerhard Kugler, erster Geschäftsführer der ADAC Luftrettung GmbH und Ehrenpräsident EHAC, im Alter von 74 Jahren verstorben. Von Anfang an hat sich Kugler der Luftrettung gegen alle Bedenken verschrieben und war schon an den Versuchen Ende der 60iger Jahre im Großraum München dabei.
Der erste Höhepunkt war die Indienststellung des heutigen RTH Christoph 1 in München-Harlaching mit maßgeblicher Beteiligung des ADAC. Es war zugleich die Grundsteinlegung für das heute einmalige Luftrettungssystem in Deutschland.
In den Folgejahren verstand es Gerhard Kugler, den ADAC mit Ideen und kritischer Begleitung am Aufbau weiterer 17 Stationen des Katastrophenschutzes unter Federführung des Bundesministeriums des Innern als fairen Partner einzubringen, Aufgaben zu übernehmen und so das erstmals flächendeckende Netz zu installieren. Auch Christoph 1 war über 9 Jahre lang eine Station des BMI.
Mit nicht nachlassendem Engagement legte er 1981 gegen alle Widerstände mit der Indienststellung von Christoph 20 in Bayreuth den Grundstein für die heutige starke Präsenz der ADAC Luftrettung GmbH. In vielen Bereichen führte er seine Gedanken weiter. Ich selbst habe ihn stets als aufmerksamen, fachkundigen, zugleich aber auch kritischen aber immer fairen Gesprächspartner mit Kultur und Charakter geschätzt.
Mit ihm verliert nicht nur die ADAC Luftrettung GmbH, sondern die Luftrettung in Deutschland insgesamt und nicht zuletzt auch die europäische Ebene einen Vorreiter und Gestalter.
Eine große Trauergemeinde nahm am 9.November 2009 Abschied auf dem Waldfriedhof in Geretsried, unter ihnen waren u.a jahrelange Wegbegleiter, Angehörige der Luftrettung, Mediziner und Vertreter der Industrie. Viele Trauergäste hatten Tränen in den Augen, als die beiden BK117 „Christoph 1” und „Christoph Murnau” die Grabstätte im Parallelflug mit eingeschalteten Scheinwerfern überflogen und nach einer Kurve über dem Friedhof im Schwebeflug dem Verstorbenen die letzte Ehre erwiesen. Für Ende November ist eine seperate Gedenkfeier vorgesehen, mit der das Lebenswerk von Gerhard Kugler nocheinmal gesondert gewürdigt werden soll.
Demnächst erscheint im Werner Wolfsfellner MedizinVerlag, München, sein Vermächtnis posthum in Form von Erinnerungen als Buch mit mehr als 300 Seiten unter dem Titel ADACOPTER-2.
Artikel: Ulrich Schröer,Freier Fachjournalist, Bonn
Foto: ADAC