Nachdem die DRF Luftrettung ihre Halbjahresbilanz veröffentlich hat (Copterweb berichtete) , brachte auch die ADAC Luftrettung ihre Halbjahresbilanz für 2011 heraus. Im ersten Halbjahr 2011 flogen die Hubschrauber der ADAC Luftrettung insgesamt 23.967 Einsätze, 7,6% mehr als im Vorjahreszeitraum.Die DRF Luftrettung kann im Vergleich ein Einsatzwachstum von 5,9% verzeichnen. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum wurden von der ADAC Luftrettung 1500 Patienten mehr behandelt.
Einsatzstärkste Station im ersten Halbjahr war „Christoph 5“ aus Ludwigshafen mit 1008 Einsätzen, gefolgt von „Christoph Europa 1“ (E1) mit 1003 Einsätzen und „Christoph 10“ mit 986 Einsätzen. Auffällig ist der starke Rückgang bei Christoph 31 Berlin. Hier greifen offensichtlich geänderte Verfahren in der Alarmierungsfolge von notarztbesetzten Rettungsmitteln in Berlin. Damit haben strukturelle Veränderungen gegriffen, mit der die seitens ADAC reklamierten hohen Belastungen des Luftrettungszentrums durch einen zweiten Hubschrauber aufgefangen werden sollen. Gleichzeitig konnte die ansonsten sehr hohe Fehleinsatzquote für diesen RTH verringert werden. Christoph 31 wird seit einiger Zeit vermehrt um Umland von Berlin eingesetzt; bei Christoph Berlin ist eine Steigerung der Primäreinsätze zu verzeichnen. Im Monat Juni hat Christoph E1 bundesweit von allen Stationen des ADAC das höchste Einsatzaufkommen zu verzeichnen.
Die ADAC Luftrettung betreibt nach der Übernahme des Ochsenfurter Standorts 32 Luftrettungszentren und setzt an ihnen dazu 34 RTH und ITH ein. Nach der Übernahme der 1000ten EC135 am 20. Juli 2011 — der Hubschrauber D-HUTH wird zur Zeit bei der ADAC Luftfahrt Technik in Hangelar bei Bonn für EMS-Einsätze ausgebaut — umfasst die Flotte zur Zeit insgesamt 51 Maschinen. Ein Standort liegt in den Niederlanden (Lifeliner 4 in Groningen) ; der zweite ausländische Standort wird in Österreich im Wechsel mit dem Christophorus Flugrettungsverein betrieben. Durchschnittlich ist jeder ADAC -Hubschrauber knapp 705 Einsätze im 1. Halbjahr 2011 geflogen . Die DRF Luftrettung im Vergleich betreibt 28 Standorte, hatte 17.632 Einsätze zu verzeichnen und kommt somit auf rund 630 Einsätze pro Luftrettungszentrum.
Nicht berücksichtigt in der Statistik ist nach wie vor das Luftrettungszentrum Christoph 62 in Bautzen. Dort ist die Elbe Helikopter GmbH & Co. KG — eine inzwischen 100 %ige Tochter der ADAC Luftrettung GmbH — für den Flugbetrieb zuständig. Diese Konstellation ist auf die geschichtliche Entwicklung des Standorts, landes- und damit genehmigungsrechtliche Voraussetzungen zurückzuführen.
Artikel: Julian Löhe/Ulrich Schröer, Freier Fachjournalist, Bonn
Fotos: Alexander Mura, Ulrich Schröer