Der Luftfahrtbetrieb der Bundespolizei-Fliegergruppe mit Sitz in Sankt Augustin bei Bonn führte gestern gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft für „Hubschraubergestützte Wasserrettung” der DLRG Nordrhein eine der regelmäßigen Übungen zur Rettung von Personen aus fließenden Gewässern durch. Es kam ein Hubschrauber der Bundespolizei vom Typ EC155 im Bereich Leverkusen-Hitdorf zum Einsatz. Neben der Fortbildung der neun ARS (Air Rescue Specialist) wurden zusätzlich polizeieigene HHO (Helicopter HoistOperator) sowie Flugtechniker und sechs Einsatzpiloten fortgebildet. Nahe dem Fähranleger trainierten Luftretter und Hubschrauberbesatzungen das Zusammenwirken bei einer angenommenen Flutkatastrophe. Der Abschnitt des Rheins eignet sich gerade vor dem Hintergrund der geographischen Besonderheit Nordrhein-Westfalens als eines der in Ufernähe dichtbesiedelsten Gebiete in Deutschland besonders gut für derartige Vorhaben.
Hintergrund:
Zu den vielfältigen Aufgaben des Bundespolizei-Flugdienstes gehört auf Anforderung auch die Unterstützung der zuständigen Behörden im Katastrophenschutz. Dabei kann es u.a. zur Rettung von Menschen aus lebensbedrohlichen Situationen (z.B. bei Hochwasserlagen) kommen. Bundesweit im Bereich der Standorte mit Hubschraubern der Bundespolizei beteiligen sich DLRG, Wasserwacht und Feuerwehr organisationsübergreifend an der „Hubschraubergestützten Wasserrettung“. Das Konzept wurde nach Flutkatastrophen zunächst federführend von der Wasserwacht in Zusammenarbeit mit der Luftwaffe entwickelt und bundesweit übernommen. Mit Erlass des Bundesministeriums des Innern (aktuell: Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat) wurde später die Unterstützung mit Hubschraubern der Bundespolizei verfügt, um Vorkehrungen für die Menschenrettung in vergleichbaren Lagen zu treffen. Diese Art der Rettung mit Vorlaufzeit umfasst jedoch nicht die zeitlich kritischen Sofortmaßnahmen bei plötzlichen Unglücksfällen.
Autor: Ulrich Schröer, Freier Fachjournalist, Bonn