Sturzflut 2017”: Hubschrauber betei­ligt

P1670720-240Eine Großübung für den Katastrophenschutz führ­te der Rhein-Sieg-Kreis am ver­gan­ge­nen Samstag in Siegburg, Hennef, Troisdorf und Sankt Augustin durch. Mit der Maßnahme soll­ten vor­ran­gig unter­schied­li­che Arbeitsschritte, Techniken und Kommunikation aller Beteiligten auf­ein­an­der abge­stimmt wer­den. Eingesetzt wur­den zur Unterstützung der Hilfskräfte zwei Hubschrauber des Flugdienstes der Bundespolizei.

P1670762-240Extremes Hochwasser war die ange­nom­me­ne Übungslage im Rhein-Sieg-Kreis. 600 Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr, dem Technischen Hilfswerk (THW) und den Hilfsorganisationen waren ein­ge­bun­den. Die Wasserrettungszüge der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft und der DRK-Wasserwacht als über­ört­li­che Einheiten zur Schadensbekämpfung auf, im und am Wasser im Rahmen der über­ört­li­chen und lan­des­wei­ten Hilfeleistung in Nordrhein-Westfalen und die Helfer des THW hat­ten schwie­ri­ge Spezialaufgaben zu bewäl­ti­gen: Sicherung einer Gasleitung, Beseitigung eines Gewässerstaus durch Treibgut, Deicherhöhung und zu Testzwecken Aufbau eines mobi­len Hochwasserschutzsystems.

P1670760-240In der Vergangenheit haben die gro­ßen Hochwasser gezeigt, wie unver­zicht­bar der viel­fäl­ti­ge Einsatz von Hubschraubern war. Aus die­sem Grund war auch der Flugdienst der Bundespolizei aus dem nahe­ge­le­ge­nen Stationierungsort Sankt Augustin-Hangelar in die Übung ein­ge­bun­den. Mit der Super Puma AS332L1 D-HEGD aus dem Luftfahrtbetrieb der Bundespolizei-Fliegergruppe wur­de eine Luftbrücke mit dem Transport von Sandsäcken zur Deichsicherung simu­liert.

P1670754-240Die Anlieferung der benö­tig­ten Sandsäcke ver­zö­ger­te sich. Unterstützt — teil­wei­se mit Spezialgerät — von Helfern des THW wur­den Netze mit gefüll­ten Sandsäcken in Siegburg-Kaldauen als Außenlast auf­ge­nom­men und über die „hoch­was­ser­füh­ren­de” Sieg nach Hennef-Stoßdorf geflo­gen, um dort direkt am Deich aus dem Netz abge­las­sen zu wer­den. Mit etwa 1,1 Tonnen Gewicht der Last wur­de dabei das ‚maxi­mal zuläs­si­ge Startgewicht des Hubschraubers nicht auge­nutzt. Die Helfer des THW konn­ten dann mit den Säcken unmit­tel­bar einen simu­lier­ten Deichschaden repa­rie­ren.

P1670820-240Zusätzlich war der Stützpunkt-Hubschrauber „Pirol 140”, die EC135 T2+ D-HVBJ im Einsatz. Die Besatzung flog die Deichlinie zu Kontrollzwecken ab, um Schäden und Gefährdungen recht­zei­tig zu erken­nen und so einen wesent­li­chen Beitrag zu Entscheidungen der Einsatzleitung zu leis­ten. Im Bedarfsfall steht der Hubschrauber der Einsatzleitung auch für die Erkundung und als Führungsmittel zur Verfügung. Nicht genutzt wer­den konn­ten die Möglichkeiten der Wärmebildkamera zum Aufspüren von Durchweichungen und mög­li­chem Qualmwasser als Warnzeichen für einen Deichbruch: Die Übungskünstlichkeiten lie­ßen die erfor­der­li­chen Differenztemperaturen ver­mis­sen.

Video von Andreas Gress

Autor: Ulrich Schröer, Freier Fachjournalist, Bonn

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