Die Berliner Feuerwehr öffnete am letzten Sonntag erneut ihre Türen zu einem Tag der offenen Tür. In der Zeit von 10 Uhr bis 18 Uhr konnten große und kleine Besucherinnen und Besucher die Arbeit der Berliner Feuerwehr hautnah erleben.
Für das Publikum waren interessante Einsatzvorführungen vorbereitet. Es gab zum Beispiel Darbietungen zu den Themen Verkehrsunfall, Gasausströmung, Höhenrettung, Einsatz der Rettungshundestaffel und die beliebte Blaulicht-Show mit den Einsatzfahrzeugen. Mit der „Abrollbehälter-Demo“ wurde wieder vorgeführt, wie schnell sich eine kleine Zündquelle zu einem ausgedehnten Küchenbrand entwickeln kann. Die Betriebsfeuerwehr Daimler simulierte den Brand einer Maschinenlinie, um auch die Gefahren in industriellen Herstellungsanlagen zu demonstrieren.
Der zentrale Tag der offenen Tür bot eine gute Gelegenheit, die Vielfältigkeit der Berliner Feuerwehr und ihrer Partner kennenzulernen. Darbietungen und Gespräche mit Feuerwehrfrauen und Feuerwehrmännern gewährten zudem einen einzigartigen Einblick in ihre Arbeit und die täglichen Herausforderungen des Feuerwehrberufs.
Außerhalb des Veranstaltungsgeländes informierte der neugegründete Verein „Berlin Brennt e.V.” über die Missstände, die zur Zeit bei der Berliner Feuerwehr herrschen (Copterweb.de berichtete). Auch drei Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr demonstrierten am Rande der Veranstaltung und prangerten die Missstände beim Ehrenamt an. Weitere Informationen zu diesem Thema findet man auf der Internetseite BerlinBrennt.info.
Große Teile des Fuhrparks der Berliner Feuerwehr, ein riesiges Flugfeld-Löschfahrzeug der Flughafenfeuerwehr Berlin-Brandenburg, viele Fahrzeuge anderer Behörden und Hilfsorganisationen sowie insbesondere der Rettungshubschrauber „Christoph 31“ und der Intensivtransporthunbschrauber „Christoph Berlin“ wurden vorgestellt.
Damit die kleinen und großen Besucher die Hubschrauber ungestört besichtigen konnten, waren jeweils Ersatzmaschinen eigens für den Tag der offenen Tür vor Ort. Sowohl „Christoph 31“ als auch „Christoph Berlin“ konnten also regulär zu ihren Einsätzen starten. Beide Hubschrauber wurden ausführlich besichtigt und die Crews beantworteten zahlreiche Fragen kompetent und freundlich.
Hintergrundinformationen zu „Christoph 31“ und zur ADAC Luftrettung
„Christoph 31“ ist grundsätzlich am ADAC Luftrettungszentrum auf dem Charité-Campus Benjamin Franklin stationiert und nunmehr seit über 30 Jahren in Berlin im Einsatz, um verletzten oder kranken Menschen zu helfen. Nachdem man schon im Juni 2011 den 50.000ten Rettungsflug verzeichnen konnte, erfolgte im September des letzten Jahres schließlich der 70.000te Einsatz seit Bestehen der Berliner Luftrettungsstation.
„Christoph 31“ ist der mit Abstand am häufigsten eingesetzte Rettungshubschrauber weltweit. Weil der bestehende Hubschrauberlandeplatz an die neuen Sicherheitsvorschriften der Luftfahrtbehörde angepasst werden muss, startet der Hubschrauber als Interimslösung seit 21.06.2018 von einer vorübergehenden Unterkunft am Flughafen Schönefeld zu seinen oftmals lebensrettenden Einsätzen in und um Berlin (copterweb.de berichtete).
Die ADAC Luftrettung ist mit 55 Hubschraubern an 37 Stationen eine der größten zivilen Luftrettungsorganisationen in Europa. Die Stationen „Christophorus Europa 3“ in Suben (Österreich) und „Lifeliner Europa 4“ in Groningen (Niederlande) starten zu grenzübergreifenden Einsätzen.
Hintergrundinformationen zu „Christoph Berlin“ und zur DRF Luftrettung
Christoph Berlin“ ist am Unfallkrankenhaus Berlin (UKB) stationiert. Der Hubschrauber ist tagsüber mit einem, nachts mit zwei Piloten, einem Notarzt und einem Rettungsassistenten besetzt. Er ist 24 Stunden täglich einsatzbereit und als fliegende Intensivstation ausgestattet.
„Christoph Berlin” führt vorrangig Transporte von Intensivpatienten zwischen Kliniken durch. Einsätze werden in Berlin und Brandenburg, aber auch in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern geflogen. Darüber hinaus wird der rot-weiße Hubschrauber in Ergänzung zum bereits vorhandenen Rettungsdienst Tag und Nacht zur Rettung von Notfallpatienten eingesetzt. In der Notfallrettung umfasst sein Einsatzgebiet vor allem Berlin und Brandenburg.
Die DRF Luftrettung setzt insgesamt an 29 Luftrettungsstationen in Deutschland Hubschrauber für die schnelle Notfallrettung und für dringende Transporte von Intensivpatienten zwischen Kliniken ein. Einsatzorte in einem Umkreis von 60 Kilometern erreichen die Hubschrauber in maximal 15 Flugminuten. Neun der Stationen sind rund um die Uhr einsatzbereit.
Siehe auch hierzu folgende Artikel
ADAC-Rettungshubschrauber „Christoph 31“ umgezogen
#BerlinBrennt
Berlin „brannte” wieder
Autoren:
Rolf Klukowski, Berlin
Werner Latten, Berlin