Zwischenfall in Dorsten

Symbolfoto: K-Max beim Arbeitseinsatz
© Matthias Höglauer

Hubschrauber sind in unter­schied­li­chen Aufgabenbereichen nicht weg­zu­den­ken. Sie wer­den zum Transport von Baumstämmen aus unweg­sa­mem Gelände, zum Transport von Außenlasten, Montageflügen, Überwachung von Leitungen und Pipelines ein­ge­setzt. Ein umfang­rei­ches Arbeitsgebiet stel­len Agrarflüge dar. Dabei wird z. B. Kalk über Wäldern aus­ge­bracht oder Weinberge wer­den mit Schädlingsbekämpfungsmitteln besprüht.

© Wikimedia Commons

Die zuneh­men­de Verbreitung des Eichenprozessionsspinners stel­len seit Jahren eine beson­de­re Gefährdung auch für den Menschen dar. Die Raupen des klei­nen Falters ernäh­ren sich vor­ran­gig von Eichenblättern. Gesundheitsbeeinträchtigungen für den Menschen erge­ben sich durch umher­flie­gen­de Brennhaare und kön­nen mit ihrem Nesselgift zu all­er­gi­schen Reaktionen füh­ren. Daher wer­den die Raupen in der Nähe von Wohngebieten, ins­be­son­de­re von Betreuungseinrichtungen, bekämpft. Der Einsatz von Hubschraubern hat sich dabei als zweck­mä­ßig erwie­sen, weil in kur­zer Zeit die Bekämpf-ungs­mit­tel ziel­ge­rich­tet über grö­ße­re Flächen aus­ge­bracht wer­den kön­nen. In der Regel wer­den bio­lo­gi­sche Mittel mit Bakterien, soge­nann­te bak­te­rio­lo­gi­sche Insektizide, ein­ge­setzt. Deren Verwendung soll einer­seits kei­ne Beeinträchtigung für Menschen, Tiere und Pflanzen haben, ande­rer­seits wird der Einsatz von Naturschutzverbänden auf­grund noch nicht abschlie­ßend geklär­ter Auswirkungen kri­tisch gese­hen.

Symbofoto: Hubschraubereinsatz im Auftrag eines Energieversorgers
© Julian Löhe

Im Bereich der Stadt Dorsten war ein der­ar­ti­ger Einsatz für den 13. Mai ange­kün­digt, wur­de jedoch wit­te­rungs­be­dingt um einen Tag ver­scho­ben. Dabei wur­de im Ortsteil Hervest wäh­rend der Pause eine Schule über­flo­gen. Schüler klag­ten danach über Augenreizungen und Jucken auf der Haut. Mit einem Großaufgebot des Rettungsdienstes wur­den alle 220 Kinder der Schule unter­sucht, eini­ge ins Krankenhaus ein­ge­lie­fert.

Unklar ist, ob die Symptome von dem ein­ge­setz­ten Mittel oder von auf­ge­wir­bel­ten Härchen der Raupen stam­men. Einzelheiten wer­den geklärt, so auch die vor­ge­se­he­ne vor­he­ri­ge Unterrichtung der Schule über die Aktion. Nach Angaben der Stadt Dorsten arbei­te man seit sechs Jahren mit dem erfah­re­nen Hubschrauberunternehmen zusam­men.

Artikel: Ulrich Schröer, Freier Fachjournalist, Bonn

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