Anlässlich der Jubiläen „35 Jahre Christoph 5” und „40 Jahre BGU Ludwigshafen” wurde am 20.September ein groß angelegter Tag der offenen Tür mit zahlreichen Gastmaschinen und einem buntem Programm geboten.Etwa 10.000 Besucher folgten der Einladung der Berufsgenossenschaftlichen Unfallklinik in Ludwigshafen. Anlässlich des 40jährigen Bestehens konnten sie sich in der Klinik über die Infrastruktur und Behandlungsmöglichkeiten informieren. Gleichzeitig war dieser Tag aber auch ein Höhepunkt für das Luftrettungszentrum: Es stellte sich zum 35jährigen Jubiläum mit besonderen Attraktionen für die Öffentlichkeit dar.
Die ADAC-Luftrettung GmbH, Gemeinnützige Gesellschaft, stellte im Static Display zusätzlich zum Einsatzhubschrauber EC 135 (D-HDEC) eine weitere EC 135 (D-HGYN) zur Verfügung. Sie stand auf der Plattform der Station, während Christoph 5 vom Abstellplatz neben der Notaufnahme seine Einsätze flog. Gegen 10 Uhr flog dann eine UH-60A Blackhawk (0 – 26040) mit Medevac-Ausstattung vom „5 – 158 Aviation Regiment” aus Katterbach bei Ansbach ein. Bewundernswert waren die Lockerheit und Geduld der vier amerikanischen Soldaten, die alle Fragen der Besucher beantworteten und sogar das Cockpit unkompliziert zur Besichtigung von Innen freigaben.
Die Bundespolizei-Fliegerstaffel Oberschleißheim hatte es noch kurzfristig ermöglicht, dass der Einsatz-Hubschrauber EC 135 T2 (D-HVBY) aus Donauwörth das Veranstaltungsgelände besuchte. Die Staffel und ihre Piloten waren bis zum Betreiberwechsel zuletzt für den Flugbetrieb mit einem Zivilschutz-Hubschrauber BO 105 CBS-5 des Bundesministeriums des Innern zuständig. Der Verbindungs- und Beobachtungshubschrauber ist einer von insgesamt drei in der Flotte des Flugdienstes der Bundespolizei mit Windenvorrüstung. Sie werden jedoch nicht mit Winde im Einsatz geflogen; in der Luftfahrerschule wird zur Aus- und Fortbildung das Fliegen mit Außenlast (Winde) geübt.
An den zeitweiligen Flugbetrieb am LRZ mit einer Bell UH-1D der Heeresflieger erinnerte der Besuch des SAR (70*79) aus Malmsheim, der von 13 bis 16 h besichtigt werden konnte. Der Hubschrauber wird vom Lufttransportgeschwader 61 in Penzing bei Landsberg gestellt.
Zweimal landete die EC 135 Christoph 53 (D-HDRC) der DRF Luftrettung aus Mannheim mit Patienten an der Klinik auf dem erst kürzlich fertig gestellten neuen Landeplatz. Auch Start und Landungen von Christoph 5 waren das häufigste Fotomotiv. Pilot Rüdiger Neu flog an diesem ereignisreichen Tag insgesamt acht Einsätze. Nach dem offiziellen Ende der Veranstaltung kam auch noch die BK 117 Christoph 77 (D-HBAY) zum Tanken, musste jedoch schnell wieder zu einem Einsatz abfliegen.
Piloten, Ärzte und Rettungsassistenten von Christoph 5 gaben im Hangar nähere Informationen zu ihrer Arbeit und den Einsatzmöglichkeiten des Hubschraubers. Besonderen Anklang fand der Jubiläumsaufnäher, zeigt er doch in ovaler Form mit drei verschiedenen Hubschraubertypen (UH-1D Heeresflieger/BO 105 ZSH BMI/EC 135 ADAC) und abgebildeten Wappen die Vergangenheit bis zur Gegenwart. Wenige Restexemplare der limitierten Auflage können noch über die Station bezogen werden. Für 2009 steht ein eigener Bildkalender in der Größe DIN A3 zur Verfügung. Er zeigt auf 12 Monatsblättern Fotos im Querformat, die verschiedene Fotografen vom Ludwigshafener Rettungshubschrauber gemacht haben. Auch er ist noch über die Station zu bekommen.
Das DRK — der Kreisverband Vorderpfalz e.V. stellt die Rettungsassistenten für den Hubschrauber — informierte über seine vielfältige Arbeit und stellte Einsatzfahrzeuge aus. Die Feuerwehr von BASF präsentierte ihr Löschfahrzeug, das mit zwei Triebwerksturbinen vom Alpha-Jet zerstäubtes Wasser bis zu einer Entfernung von ca. 120 m einsetzen kann.
Am Abend bot sich während des Hangarfestes mit Live-Band für Ehemalige, Aktive, ihre Freunde und Familien die Gelegenheit, den Tag noch einmal Revue passieren zu klassen, Erinnerungen und Erfahrungen auszutauschen. Die Verantwortlichen haben mit dieser Veranstaltung zum Jubiläum des Hubschraubers wirklich Maßstäbe gesetzt.
Artikel: Ulrich Schröer, Freier Fachjournalist, Bonn
Fotos: Alexander Mura, BK-Helikopter-Patch-Design