40 Jahre ADAC Luftrettung im Dreiländereck

Christoph 25“, der Rettungshubschrauber der gemein­nüt­zi­gen ADAC Luftrettung fei­ert in die­sem Jahr sein 40-jäh­ri­ges Bestehen. Seit sei­ner Indienststellung im Jahr 1982 hob der am Diakonie Klinikum Jung-Stilling sta­tio­nier­te Helikopter mehr als 42.000-mal ab, um schnel­le medi­zi­ni­sche Hilfe aus der Luft zum Patienten zu brin­gen. In die­ser Zeit hat er sich im Dreiländereck als wert­vol­ler Bestandteil des öffent­lich-recht­li­chen Rettungsdienstsystems eta­bliert. Eingesetzt wird „Christoph 25“ nicht nur in Nordrhein-Westfalen, son­dern bun­des­land-über­grei­fend auch in Rheinland-Pfalz und Hessen. 2021 flog die Crew 1.199 Einsätze. Im ers­ten Halbjahr 2022 wur­de der Rettungshubschrauber bereits 615-mal alar­miert – ein Plus von rund fünf Prozent gegen­über dem Vorjahreszeitraum.

Bei einer Feierstunde blick­te die ADAC Luftrettung am heu­ti­gen Freitag auf die Erfolgsgeschichte von „Christoph 25“ zurück. Diese Erfolgsgeschichte ist in Siegen eng ver­bun­den mit dem Diakonie Klinikum Jung-Stilling, das in die­sen Tagen 75-jäh­ri­ges Bestehen fei­ert, und mit der Feuerwehr Siegen, eben­falls seit 40 Jahren Kooperationspartner der flie­gen­den Gelben Engel. Bei der gemein­sa­men Jubiläumsveranstaltung beton­ten füh­ren­de Vertreter von ADAC Luftrettung, Klinikum, Stadt und Feuerwehr Siegen sowie des Kernträgers, Kreis Siegen-Wittgenstein, die beson­de­re Bedeutung des Rettungshubschraubers für die Region und weit dar­über hin­aus. Denn vie­le tau­send Menschen ver­dan­ken „Christoph 25“ und der schnel­len ärzt­li­chen Versorgung ihre Gesundheit oder gar ihr Leben.

Frédéric Bruder, Geschäftsführer der ADAC Luftrettung, betont zum Jubiläum: „Wir haben in Siegen ver­läss­li­che, kom­pe­ten­te und hoch­pro­fes­sio­nel­le Partner. Alle Beteiligten brin­gen ihre Expertise gewinn­brin­gend für den Rettungsdienst ein“. Mit Blick auf die Hochwasserkatastrophe im Ahrtal und die zuneh­men­de Bedeutung von Rettungswinden erklärt Bruder: „Wenn das Land einen Bedarf für Windenrettung im Dreiländereck sieht, ste­hen wir als Spezialist für kom­ple­xe Einsatzszenarien bereit. Mit fünf Windenstationen haben wir die nöti­ge Erfahrung. Unsere Crews sind hier­für opti­mal aus­ge­bil­det und unse­re Hubschrauber best­mög­lich aus­ge­rüs­tet“.

Bis Sommer 2021 star­te­te „Christoph 25“ noch von einem Landeplatz am Fuße des Krankenhauses. Seither hebt die Maschine vom Dach des Diakonie Klinikums ab. Dort wur­de ein Landedeck geschaf­fen, das neue Maßstäbe für die Luftrettung im Dreiländereck setzt. 6,3 Millionen Euro hat die Diakonie in Südwestfalen in das neue Landedeck mit­samt Infrastruktur inves­tiert – und damit die Voraussetzungen geschaf­fen, um die Luftrettung am Standort Siegen für die nächs­ten Jahrzehnte zu sichern. Entscheidende Vorteile hat die neue Anlage für Patienten, Ärzte und Notfallsanitäter: Über einen Aufzug erreicht das Rettungsteam auf kür­zes­tem Weg die Behandlungsräume im Inneren des Krankenhauses und kann schwer­ver­letz­te Patienten schnellst­mög­lich wei­ter­be­han­deln.

Bis September 2002 war in Siegen ein Helikopter des Typs BO105 im Einsatz, der durch einen hoch­mo­der­nen Rettungshubschrauber des heu­ti­gen Typs EC 135 ersetzt wur­de. Dessen Einsatzgeschwindigkeit liegt bei rund 230 Stundenkilometern. Pro Flug sind ein Pilot, ein Notarzt und ein Notfallsanitäter (Fachbegriff TC HEMS) an Bord. Stationsleiter ist Pilot Markus Scheld, Leitender Notarzt Thomas Steitz und Leitender Notfallsanitäter Christian Hren. Alarmiert wird die Crew von der Integrierten Leitstelle Kreis Siegen-Wittgenstein.

Die Crew von „Christoph 25“ besteht ges­tern wie heu­te aus einem inter­dis­zi­pli­nä­ren Team von Piloten der ADAC Luftrettung, Notärzten des „Stilling“-Klinikums und Notfallsanitäter der Siegener Feuerwehr. Einsatzursache Nummer eins waren im ver­gan­ge­nen Jahr bei 38 Prozent der Flüge Verletzungen nach Unfällen. Dazu gehö­ren Freizeit-, Sport-, Schul- und Verkehrsunfälle. Danach folg­ten mit 28 Prozent Notfälle des Herzkreislauf-Systems (z. B. Herzinfarkt) sowie neu­ro­lo­gi­sche Notfälle (z. B. Schlaganfall) mit 16 Prozent. 62 Prozent der Einsatzorte lagen in Nordrhein-Westfalen, rund 26 Prozent in Rheinland-Pfalz und zwölf Prozent in Hessen.

Für den ADAC e.V., der sich seit dem Ende der 60er Jahre mas­siv für die Luftrettung in Deutschland ein­ge­setzt hat­te, war die Indienststellung von „Christoph 25“ sei­ner­zeit ein gro­ßer Meilenstein – galt es doch nach dem Rückzug des Bundes beim Netzausbau eine Lücke zu schlie­ßen. Für die 1982 gegrün­de­te ADAC Luftrettung GmbH bedeu­te­ten die Indienststellungen der Rettungshubschrauber in Siegen sowie Bayreuth den Start in die zwei­te Ausbaustufe der Luftrettung und den Aufbau eines nahe­zu flä­chen­de­cken­des Netzes von Luftrettungsstationen über ganz Deutschland.

Tag der offe­nen Tür am Samstag, 27. August
Unter dem Motto „Voller Einsatz für Siegen und die Region“ fin­det am Samstag, 27. August 2022, von 11 bis 17 Uhr ein Tag der offe­nen Tür statt. Im Außenbereich des Klinikums in der Siegener Wichernstraße besteht die Möglichkeit „Christoph 25“ sowie ein his­to­ri­sches Straßenwacht-Fahrzeug des ADAC Regionalclubs Westfalen e. V. zu besich­ti­gen. Weitere Partnerorganisationen aus dem hei­mi­schen Rettungswesen prä­sen­tie­ren außer­dem ihre Einsatzfahrzeuge. Auf die Besucher war­tet zudem ein bun­tes Familienprogramm. Hüpfburg, Glücksrad, Malwerkstatt und ein Quiz mit attrak­ti­ven Preisen las­sen für Kinder kei­ne Langeweile auf­kom­men. Das Bühnenprogramm star­tet um 12 Uhr mit einem Einblick in die 75-jäh­ri­ge Geschichte des Krankenhauses. Dazu gibt es Gesprächsrunden rund um Medizin und Pflege sowie Shows mit einem Zauberer. Es mode­riert Beate Schmies (WDR).

Quelle: Pressemitteilung der ADAC Luftrettung gGmbH vom 26. August 2022

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