40 Jahre „Christoph 45“ in Friedrichshafen

Der 40. Geburtstag soll­te eigent­lich groß gefei­ert wer­den. Die Corona Pandemie hat jedoch wie bei so vie­len geplan­ten Jubiläen im letz­ten Jahr dazu geführt, dass kei­ne Veranstaltung mög­lich war. Die Station in Friedrichshafen ist inner­halb Deutschlands die süd­lichs­te der DRF Luftrettung. Neben Notfalleinsätzen wie z.B. häus­li­chen Unfällen, Arbeits- und Verkehrsunfällen, aku­ten Erkrankungen oder Kindernotfällen, gehö­ren Bergeinsätze in den nahe gele­ge­nen Allgäuer Alpen, im Schweizer Voralpenland, im Bregenzer Wald und im öster­rei­chi­schen Vorarlberg sowie Rettungsflüge über dem Bodensee mit zum Einsatzspektrum des Rettungshubschraubers.

Bei der Rettung von ver­miss­ten Schwimmern, Surfern oder ande­ren Wassersportlern arbei­ten DRF Luftrettung, DLRG und die Rettungstaucher Konstanz häu­fig eng zusam­men. Der Rettungshubschrauber kann DLRG-Rettungsschwimmer zur Suche Verunglückter mit an Bord neh­men und vor Ort am Ufer abset­zen. Daneben wird der Hubschrauber im Winter auch bei Lawinenunglücken ein­ge­setzt. Im Schnitt sind das für die drei­köp­fi­ge Crew, bestehend aus Pilot*in, Notärzt*in und Notfallsanitäter*in etwa drei Einsätze pro Tag. „Christoph 45“ wird von den Leitstellen Bodensee-Oberschwaben Konstanz, Tuttlingen, Zollernalb, Schwarzwald-Baar, Biberach, Donau Iller und Allgäu ange­for­dert. In Österreich wird der Hubschrauber im Leitstellenbereich Vorarlberg alar­miert, in der Schweiz durch die Kantonale Notrufzentrale St. Gallen und Thurgau. Innerhalb der ver­gan­ge­nen 40 Jahre wur­den mit „Christoph 45“ mehr als 34.000 Einsätze geflo­gen.

Ein Blick zurück
Im Oktober 1980 beginnt die DRF Luftrettung den pro­vi­so­ri­schen Einsatzbetrieb an der Station Friedrichshafen. Ein Hubschrauber des Typs Bell 206 Long Ranger wur­de sei­ner­zeit in Dienst gestellt. Treibende Kraft für die Stationierung in Friedrichshafen (und nicht wie ange­dacht in Ravensburg) war das Klinikum Friedrichshafen, vor allem der dama­li­ge 1. Oberarzt der Kardiologie, Dr. Udo Stirner.

Im Jahr 1983 wird ein Hubschrauber des Typs BO 105 in Dienst gestellt und lös­te die bis­he­ri­ge Maschine ab. 1987 leg­ten sich das Sozialministerium Baden-Württemberg, der Regionalverband Bodensee-Oberschwaben und das Regierungspräsidium Tübingen end­gül­tig auf den Standort Friedrichshafen fest. Im November 1995 erfolg­te nach einer mehr­jäh­ri­gen Planungs- und Bauphase der Einzug in die Büro- und Sozialräume sowie in den neu gebau­ten Hangar. Im dar­auf­fol­gen­den Jahr wur­de die Tankstelle in Betrieb genom­men. Im Jahr 2009 erfolg­te die Indienststellung eines neu­en Hubschraubers des Typs EC135.

Neun Jahre spä­ter erfolg­te am 01.05.2018 die Indienststellung des heu­ti­gen Hubschraubers vom Typ H135. Friedrichshafen war bun­des­weit die drit­te Station, die mit der hoch­mo­der­nen H135 aus­ge­stat­tet wur­de.

Die H135 ist mit einem Glascockpit aus­ge­rüs­tet, in dem die Piloten alle wich­ti­gen Flugdaten auf gro­ßen Bildschirmen ange­zeigt bekom­men. Je nach Bedarf kön­nen die­se Daten ange­ord­net und hin­zu­ge­schal­tet wer­den. Zusammen mit dem Vier-Achsen-Autopiloten, einer ver­bes­ser­ten satel­li­ten­ge­stütz­ten Navigation und einem Anti-Kollisions-System bedeu­tet dies eine Entlastung für die Piloten.

Copterweb.de wünscht Christoph 45 in Friedrichshafen noch nach­träg­lich alles Gute zum 40-jäh­ri­gen Bestehen und wei­ter­hin stets erfolg­rei­che und siche­re Einsätze.

Autor: Rolf Klukowski, Berlin unter Berücksichtigung ver­schie­de­ner Pressemeldungen der DRF Luftrettung

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