Christoph Westfalen“ fliegt Notfalleinsätze bei Nacht im regu­lä­ren Rettungsbetrieb

Der an der ADAC Luftrettungsstation Münster/Greven sta­tio­nier­te Rettungshubschrauber „Christoph Westfalen“ fliegt jetzt auch Notfalleinsätze bei Nacht. Nach dem erfolg­rei­chen Abschluss einer vier­wö­chi­gen Testphase im Juli wird dabei die Nachtsichttechnologie NVIS (Night Vision Imaging System) neben Verlegungsflügen auch bei nächt­li­chen Primäreinsätzen im regu­lä­ren Rettungsbetrieb ver­wen­det. Diese ermög­licht die siche­re Notfallversorgung bei Dämmerung oder Nacht.

Durch die Notfalleinsätze bei Nacht wird der Rettungsdienst im Kreis Steinfurt und den umlie­gen­den Nachbarkreisen ent­schei­dend ver­bes­sert. Für die Flüge bei Dunkelheit tra­gen die Piloten spe­zi­el­le Nachtsichtbrillen, damit sind sie in der Lage, nach Sonnenuntergang auch bei mini­ma­len Lichtverhältnissen direkt an der Einsatzstelle zu lan­den. Akut erkrank­te oder ver­un­fall­te Patienten kön­nen bei die­sen Primäreinsätzen damit vor Ort not­fall­ver­sorgt und auf schnells­tem Weg in geeig­ne­te Kliniken trans­por­tiert wer­den.

Im ers­ten Halbjahr die­ses Jahres Jahr absol­vier­te „Christoph Westfalen“ ins­ge­samt 463 Einsätze wegen Verkehrs-, Arbeits- und Freizeitunfällen sowie inter­nis­ti­schen Notfällen. Dazu zähl­ten auch neun NVIS-Einsätze wäh­rend der vier­wö­chi­gen Testphase. Zum Beispiel konn­te ein Arbeiter, der bei Reinigungsarbeiten in der Nähe von Eßweiler rund zwölf Meter in die Tiefe gestürzt war, gegen 2 Uhr nachts geret­tet und nach der Notfallversorgung ins Universitätsklinikum nach Aachen geflo­gen wer­den.

Christoph Westfalen“ ist in Greven nahe des Flughafens Münster-Osnabrück sta­tio­niert und steht an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr für Notfalleinsätze und Patientenverlegungen bereit. An der Station arbei­ten unter Stationsleiter Markus Greve, dem Ärztlichen Leiter Dr. Andreas Mennewisch vom Marienhospital Osnabrück und dem Leitenden Notfallsanitäter Thomas Gers 14 Piloten und 6 Notfallsanitäter der ADAC Luftrettung sowie 20 Notärzte der umlie­gen­den Kliniken u.a. Osnabrück, Oldenburg und Münster. Die Disposition von „Christoph Westfalen“ erfolgt über die Kreisleitstelle Steinfurt in Rheine.

Die Crew des Rettungshubschraubers in Münster/Greven setzt sich bei Nacht aus zwei Piloten sowie einem Notarzt und einem Notfallsanitäter bezie­hungs­wei­se einer medi­zi­ni­schen Begleitperson zusam­men. Tagsüber ist regu­lär nur ein Pilot pro Maschine im Einsatz. Bei ihrer Arbeit flie­gen die Crews die moderns­ten Rettungshubschrauber des Typs H145 von Airbus Helicopters.

Die ADAC Luftrettung hat lang­jäh­ri­ge Erfahrung im Nachtflug: Seit 2011 flie­gen die Crews mit Nachtsichtbrillen bei nächt­li­chen Verlegungstransporten. Im letz­ten Jahr leis­te­ten die ADAC Hubschrauber 2815 Einsätze in der Dämmerung und bei Nacht. Nach Sanderbusch (Niedersachsen), Senftenberg (Brandenburg) und Mainz (Rheinland-Pfalz) ist Greven (Westfalen) nun die vier­te Station, die die hoch­mo­der­ne NVIS-Technologie nutzt.

Quelle: Pressemitteilung der ADAC Luftrettung vom 7. August 2020

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