Neue Nachtsichtgeräte für die Rega

Jeder vier­te Helikoptereinsatz der Schweizerischen Rettungsflugwacht Rega fin­det in der Nacht statt. Um Menschen in der Not auch in der Dunkelheit medi­zi­ni­sche Hilfe aus der Luft zu brin­gen, set­zen die Rega-Crews seit über 30 Jahren Nachtsichtgeräte ein. Seit die­ser Woche kom­men neue, eigens für die Bedürfnisse der Rega ent­wi­ckel­te Nachtsichtgeräte zum Einsatz.

Ob nach Unfällen oder bei aku­ten Erkrankungen: Die Hilfe der Rega ist rund um die Uhr gefragt. Im letz­ten Jahr brach­ten die Crews der Rega-Helikopter über 10’000 Mal medi­zi­ni­sche Hilfe aus der Luft zum Patienten, davon rund 2’500 Mal in der Nacht. Flüge in der Nacht sind für die gan­ze Crew, vor allem aber für Helikopterpiloten, beson­ders anspruchs­voll. Hindernisse wie Leitungen oder Bäume, aber auch Änderungen der Wetterbedingungen sind in der Dunkelheit schwe­rer erkenn­bar. Nachtsichtgeräte ver­stär­ken das Restlicht und sind beim Sichtflug eine wich­ti­ge Hilfe bei der Orientierung in der Nacht. Neben einer soli­den Ausbildung und kon­ti­nu­ier­li­chen Trainings tra­gen sie mass­geb­lich dazu bei, dass auch nachts die Sicherheit der Crews und Patienten jeder­zeit gewähr­leis­tet ist.

Mehr Kontrast und grös­se­res Sichtfeld
Seit die­ser Woche sind nun neue, eigens für die Rega ent­wi­ckel­te Nachtsichtgeräte mit an Bord jedes Rega-Helikopters. Diese ver­ei­nen die bes­ten Komponenten unter­schied­li­cher Nachtsichtgeräte und wur­den gemäss den Anforderungen der Rega ent­wi­ckelt. Die hoch­sen­si­blen Bildverstärkerröhren der neu­en Geräte erzeu­gen ein Bild in Schwarzweiss-Stufen. Dies im Gegensatz zu den bis­he­ri­gen Geräten, die ein grün­li­ches Bild dar­stell­ten. Kontrast, Formen und Schatten sind mit den neu­en Geräten viel deut­li­cher wahr­nehm­bar, das Auge wird weni­ger belas­tet und ermü­det nicht so schnell. Ausserdem ist das Sichtfeld um 25 Prozent grös­ser. Die Umgebung ist damit für die Helikopterpiloten noch bes­ser erkenn­bar, wodurch sie Gefahren frü­her erken­nen und ent­spre­chend reagie­ren kön­nen.

Pionierhaft unter­wegs
In der Luftfahrt muss alles, was in einem Fluggerät mit­fliegt, strengs­ten Anforderungen genü­gen und die Kontrolle durch eine unab­hän­gi­ge Stelle bestehen. Der Rega-eige­ne Design- und Entwicklungsbetrieb ent­warf das Zertifizierungsprogramm, damit die neu­en Nachtsichtgeräte nach umfang­rei­chen Tests im Labor und auf Testflügen schliess­lich von der Europäischen Agentur für Flugsicherheit (EASA) zuge­las­sen wer­den konn­ten. Die Kosten eines Nachtsichtgerätes betra­gen inklu­si­ve Entwicklung rund 25’000 Schweizer Franken, ins­ge­samt inves­tiert die Rega rund 1,2 Millionen Schweizer Franken in die neu­en Geräte und damit in die Sicherheit ihrer Crews und Patienten. Mit den neu­en Nachtsichtgeräten schreibt die Rega eine jahr­zehn­te­lan­ge Erfolgsgeschichte wei­ter: Als welt­weit ers­te zivi­le Luftrettungsorganisation rüs­te­te die Rega bereits im Jahr 1987 alle Helikopter-Crews mit Nachtsichtgeräten aus.

Quelle: Medienmitteilung der Rega vom 14. April 2021

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