Mit der Indienststellung des ersten Zivilschutz-Hubschraubers (ZSH), heutiger Funkrufname „Christoph 3”, im Dezember 1971 legte das Bundesministerium des Innern (BMI) den Grundstein für die flächendeckende Luftrettung in Deutschland. Vor dem Hintergrund insbesondere medizinischer Notwendigkeiten aus Unfällen im Straßenverkehr wurden seinerzeit insgesamt 18 Stationen als ausreichend angesehen.Dazu stellte das BMI aus Mitteln des Katastrophenschutzes den Ländern geeignete Hubschrauber mit Piloten der Bundespolizei (früher: Bundesgrenzschutz), die auch für den gesamten Flugbetrieb verantwortlich ist, für Luftrettungseinsätze zur Verfügung. Heute fliegen die orangefarbenen insgesamt 16 EC135 T2+ des BMI bundesweit noch an 12 Luftrettungszentren, während das gesamte Netz der öffentlich-rechtlichen Luftrettung in Deutschland inzwischen mehr als 70 Stationen zählt, die in nächster Zeit um zwei weitere Standorte ergänzt werden.
Zum kalendermäßigen Jubiläum bereits im Dezember 2011 fand eine kleine öffentlichkeits- und medienwirksame Veranstaltung am Rhein statt.
Wie bereits angekündigt, steht nunmehr mit dem 27. April 2012 auch der offizielle Termin für das Jubiläum fest. Dazu findet im Krankenhaus Merheim der Kliniken der Stadt Köln ein Symposium mit medizinischen Inhalten statt. Um auch der Bevölkerung eine Informationsmöglichkeit über das Jubiläum, insbesondere aber das notarztbesetzte Rettungsmittel „Christoph 3” zu geben, wird der Hubschrauber um 16 Uhr auf der Domplatte landen. Um 18 Uhr berichten Besatzungsmitglieder des fliegerischen und medizinischen Personals im Domforum über Einsätze. Insgesamt hat „Christoph 3” mehr als 47.500 Einsätze vorrangig in Köln und dem Umland geflogen. Der Kölner Doms diente in der Vergangenheit schon häufiger als Kulisse für Präsentationen und Flugaufnahmen.
Offizielles Plakat zur Feierlichkeit am 27. April 2012
Christoph 3 ist in den 40 Jahren mehrfach umgezogen und hat aktuell seinen Standort auf dem Köln Bonn Airport „Konrad Adenauer” (EDDK). Der Umzug dorthin aus dem jahrelangen Luftrettungszentrum am Klinikum Merheim in Provisorien auf dem Flughafen war durch die Umgebungsbebauung und die daraus resultierende Landeplatzproblematik notwendig geworden. Ein Ende dieser zunächst nur als relativ kurzzeitig vorgesehenen Unterbringung ist absehbar. Die Planungen für ein neues, gemeinsames Luftrettungszentrum mit dem Sekundärtransporthubschrauber „Christoph Rheinland” auf dem Kalkberg sind im Gange. Das Vorhaben wird von der Bevölkerung im Umfeld sehr kritisch gesehen, zumal der Bereich aktuell als Hochlärmgebiet ausgewiesen ist.
Artikel: Ulrich Schröer, Freier Fachjournalist, Bonn