40 Jahre Zivilschutz-Hubschrauber — „offi­zi­el­les” Jubiläum Christoph 3

Mit der Indienststellung des ers­ten Zivilschutz-Hubschraubers (ZSH), heu­ti­ger Funkrufname „Christoph 3”, im Dezember 1971 leg­te das Bundesministerium des Innern (BMI) den Grundstein für die flä­chen­de­cken­de Luftrettung in Deutschland. Vor dem Hintergrund ins­be­son­de­re medi­zi­ni­scher Notwendigkeiten aus Unfällen im Straßenverkehr wur­den sei­ner­zeit ins­ge­samt 18 Stationen als aus­rei­chend ange­se­hen.Dazu stell­te das BMI aus Mitteln des Katastrophenschutzes den Ländern geeig­ne­te Hubschrauber mit Piloten der Bundespolizei (frü­her: Bundesgrenzschutz), die auch für den gesam­ten Flugbetrieb ver­ant­wort­lich ist, für Luftrettungseinsätze zur Verfügung. Heute flie­gen die oran­ge­far­be­nen ins­ge­samt 16 EC135 T2+ des BMI bun­des­weit noch an 12 Luftrettungszentren, wäh­rend das gesam­te Netz der öffent­lich-recht­li­chen Luftrettung in Deutschland inzwi­schen mehr als 70 Stationen zählt, die in nächs­ter Zeit um zwei wei­te­re Standorte ergänzt wer­den.

Feierliche Übergabe der neu­en EC135 T2i 2007 im Kölner Tanzbrunnen: Berufsfeuerwehr, Notärtze, Rettungsassistenten und Piloten vor ihrem neu­em „Arbeitspferd” © Julian Löhe

Zum kalen­der­mä­ßi­gen Jubiläum bereits im Dezember 2011 fand eine klei­ne öffent­lich­keits- und medi­en­wirk­sa­me Veranstaltung am Rhein statt.

Die Crew von Christoph 3 prä­sen­tier­te sich am 21. Dezember 2012 der Öffentlichkeit im Kölner Rheinpark © Matthias Böhl

Wie bereits ange­kün­digt, steht nun­mehr mit dem 27. April 2012 auch der offi­zi­el­le Termin für das Jubiläum fest. Dazu fin­det im Krankenhaus Merheim der Kliniken der Stadt Köln ein Symposium mit medi­zi­ni­schen Inhalten statt. Um auch der Bevölkerung eine Informationsmöglichkeit über das Jubiläum, ins­be­son­de­re aber das not­arzt­be­setz­te Rettungsmittel „Christoph 3” zu geben, wird der Hubschrauber um 16 Uhr auf der Domplatte lan­den. Um 18 Uhr berich­ten Besatzungsmitglieder des flie­ge­ri­schen und medi­zi­ni­schen Personals im Domforum über Einsätze. Insgesamt hat „Christoph 3” mehr als 47.500 Einsätze vor­ran­gig in Köln und dem Umland geflo­gen. Der Kölner Doms dien­te in der Vergangenheit schon häu­fi­ger als Kulisse für Präsentationen und Flugaufnahmen.

Offizielles Plakat zur Feierlichkeit am 27. April 2012

Christoph 3 ist in den 40 Jahren mehr­fach umge­zo­gen und hat aktu­ell sei­nen Standort auf dem Köln Bonn Airport „Konrad Adenauer” (EDDK). Der Umzug dort­hin aus dem jah­re­lan­gen Luftrettungszentrum am Klinikum Merheim in Provisorien auf dem Flughafen war durch die Umgebungsbebauung und die dar­aus resul­tie­ren­de Landeplatzproblematik not­wen­dig gewor­den. Ein Ende die­ser zunächst nur als rela­tiv kurz­zei­tig vor­ge­se­he­nen Unterbringung ist abseh­bar. Die Planungen für ein neu­es, gemein­sa­mes Luftrettungszentrum mit dem Sekundärtransporthubschrauber „Christoph Rheinland” auf dem Kalkberg sind im Gange. Das Vorhaben wird von der Bevölkerung im Umfeld sehr kri­tisch gese­hen, zumal der Bereich aktu­ell als Hochlärmgebiet aus­ge­wie­sen ist.

Aktuell auf dem Flughafen Köln/Bonn (EDDK) sta­tio­niert, ab 2014 auf dem Kalkberg im Stadtteil Buchforst © Alexander Mura

Artikel: Ulrich Schröer, Freier Fachjournalist, Bonn

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