30 Jahre „Christoph Brandenburg“ in Senftenberg

Abflug ins vier­te Lebensjahrzehnt: Die gemein­nüt­zi­ge ADAC Luftrettung betreibt seit 20. April 1994 den Intensivtransporthubschrauber (ITH) des Landes Brandenburg „Christoph Brandenburg“ am Standort Senftenberg. Gemeinsam mit dem seit 1991 eben­falls dort sta­tio­nier­ten ADAC Rettungshubschrauber „Christoph 33“ bringt er Menschen in medi­zi­ni­schen Notsituationen schnel­le Hilfe aus der Luft. Anlässlich die­ses Jubiläums lädt die ADAC Luftrettung am 4. Mai zu einem Tag der offe­nen Tür in Senftenberg.

Die stell­ver­tre­ten­de Ministerpräsidentin und Gesundheitsministerin des Landes Brandenburg Ursula Nonnemacher sag­te anläss­lich des Jahrestags: „Die Luftrettung mit ihren fünf Standorten in unse­rem Flächenland Brandenburg ist beson­ders wich­tig. Der Standort Senftenberg mit sei­nen zwei Helikoptern ist dabei ein Aushängeschild. Innerhalb von 20 Minuten kön­nen die Retter an jedem Punkt in der Lausitz sein. Das ist wert­vol­le Zeit, die im Ernstfall über Leben und Tod ent­schei­det. Der 24 Stunden am Tag ver­füg­ba­re, zügi­ge Intensivtransport unter­stützt alle Krankenhäuser der Region kom­ple­xe Fälle zu behan­deln.“

Frédéric Bruder, der Geschäftsführer der ADAC Luftrettung gGmbH, hob her­vor: „Für die her­vor­ra­gen­de und ver­trau­ens­vol­le Zusammenarbeit über die letz­ten 30 Jahre hin­weg möch­te ich dem Land Brandenburg als Träger, unse­rem Kooperationspartner Sana Kliniken Niederlausitz, den Partnern aus dem Rettungsdienst sowie unse­ren Crews mei­nen gro­ßen Dank aus­spre­chen. Wenn Patientinnen und Patienten in der Region per Hubschrauber medi­zi­nisch erst- und wei­ter­ver­sorgt oder ver­legt wer­den müs­sen, kön­nen die Menschen auch in Zukunft auf uns zäh­len. Wir sind da – am Tag und in der Nacht.“

Meilensteine der Geschichte von „Christoph Brandenburg“
Die ADAC Luftrettung nahm als ers­ten Intensivtransporthubschrauber (ITH) des Bundeslandes zunächst eine Maschine vom Typ BK 117 unter dem Funkrufnamen „Christoph 71“ in Betrieb. Im Jahr 2003 erfolg­te ein Wechsel auf die damals moderns­te Rettungshubschraubergeneration EC 145 sowie die Umbenennung in „Christoph Brandenburg“. Von 2016 setz­te die ADAC Luftrettung dann eine Maschine des Typs H145 von Airbus Helicopters ein, die sie 2022 durch das neu­es­te und leis­tungs­stärks­te Modell mit Fünfblattrotor ersetz­te, das seit­dem Patientinnen und Patienten unter ande­rem auf­grund gerin­ge­rer Vibrationen noch siche­rer trans­por­tiert.

Christoph Brandenburg“ und die Senftenberger Crews über­neh­men 24 Stunden am Tag Intensivtransporte und Notfalleinsätze und seit mehr als fünf Jahren auch beson­ders anspruchs­vol­le Notfalleinsätze (soge­nann­te Primäreinsätze) in der Dunkelheit an nicht- aus­ge­wie­se­nen Landeplätzen. Die flie­gen­den Gelben Engel ver­fü­gen des­halb über eine beson­de­re Ausbildung und tra­gen spe­zi­el­le Nachtsichtbrillen, die seit 2011 zu dem in Senftenberg erst­mals von der ADAC Luftrettung ein­ge­setz­ten „Night-Vision-Imaging-System“ (NVIS) gehö­ren. Die Brillen ver­stär­ken natür­li­ches Restlicht elek­tro­nisch und bil­den mit dem abge­dun­kel­ten Cockpit eine gut abge­stimm­te und siche­re Nachtflugumgebung, in der die Pilotinnen und Piloten Hindernisse wie Windräder oder Stromleitungen gut erken­nen kön­nen.

Mit rund 60 Mitarbeitenden ist Senftenberg die größ­te Station der ADAC Luftrettung in Deutschland und eine der weni­gen mit zwei Helikoptern. Im Auftrag des Landes inves­tier­te die ADAC Luftrettung bis zum Jahr 2011 ins­ge­samt 1,6 Millionen Euro in die Erweiterung und Modernisierung der Station, die neben der Einsatzzentrale für die Helikopter auch moderns­te Räume für die Unterbringung der Crews beher­bergt. Zusätzlich steht ein Schulungsraum zur Verfügung, der auch für gemein­sa­me Trainings mit ande­ren Rettungskräften genutzt wird.

Aufgabenträger ist das Ministerium für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg. Koordiniert wer­den die Einsätze von der Integrierten Regionalleitstelle Lausitz und der Zentralen Koordinierungsstelle für Verlegungen und Intensivtransporte des Landes Brandenburg. Geleitet wird die Station von Pilot Frank Girschik, ärzt­li­cher Leiter ist Dr. Oliver Eckermann, das Team der Notfallsanitäter (TC HEMS) lei­tet Jascha Mahro.

Die Crews aus Senftenberg haben bis heu­te rund 73.000 Einsätze absol­viert. „Christoph Brandenburg“ ist rund 28.000 geflo­gen, rund 1000 davon im ver­gan­ge­nen Jahr. Dabei waren neben Intensivtransporten — zum Beispiel zwi­schen einem Krankenhaus und einer Spezialklinik — Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Unfälle und neu­ro­lo­gi­sche Notfälle die häu­figs­ten Einsatzgründe.

Tag der offe­nen Tür mit Partnern aus Medizin und Rettungsdienst am 4. Mai 2024
Am Samstag, 4. Mai 2024, lädt die ADAC Luftrettung zu einem Tag der offe­nen Tür in Senftenberg. Von 10 bis 16 Uhr bekom­men Jung und Alt ein­zig­ar­ti­ge Einblicke in die Arbeit auf der Station. Gesundheitsministerin Nonnemacher wird eben­falls anwe­send sein. Crewmitglieder ste­hen den Besuchern Rede und Antwort und auch ein ADAC Rettungshubschrauber wird aus­ge­stellt sein. Die Sana Kliniken Niederlausitz bie­ten eine Teddy Klinik an, bei der selbst­mit­ge­brach­te Kuscheltiere unter­sucht und ver­arz­tet wer­den. Die Rettungsdienst Niederlausitz gGmbH und die Berufsfeuerwehr Senftenberg stel­len Rettungs- und Notarzteinsatzfahrzeuge aus, die Leitstelle Lausitz ist mit einer mobi­len Leitstelle ver­tre­ten.

Parkplätze ste­hen in Senftenberg auf den Stellplatzflächen Am Neumarkt 9 und im Parkhaus in der Adolf-Hennecke-Straße zur Verfügung. Von dort ver­keh­ren eben­so wie vom Bahnhof Senftenberg Shuttlebusse. Direkt am Veranstaltungsgelände gibt es kei­ne Parkmöglichkeiten. Weitere Informationen zu Anfahrt, Parkmöglichkeiten und Shuttlebussen sind unter luftrettung.adac.de abruf­bar.

Quelle: Pressemitteilung der ADAC Luftrettung gGmbH vom 19. April 2024

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