Christoph 32“ fliegt bis 2035 in Gelb

Die gemein­nüt­zi­ge ADAC Luftrettung bleibt für wei­te­re zehn Jahre Betreiber des Rettungshubschraubers „Christoph 32“. Das hat der Zweckverband für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung (ZRF) für die Region Ingolstadt jetzt nach einer EU-wei­ten Ausschreibung bekannt­ge­ge­ben. Den neu­en Vertrag mit einer Laufzeit von 1. April 2025 bis 31. März 2035 unter­zeich­ne­ten ges­tern Frédéric Bruder, Geschäftsführer der ADAC Luftrettung gGmbH, Landrat Peter von der Grün als ZRF-Verbandsvorsitzender sowie ZRF-Geschäftsführer Günther Griesche auf der Station am Klinikum Ingolstadt. 

Mit unse­rem Angebot konn­ten wir den Träger davon über­zeu­gen, dass die not­fall­me­di­zi­ni­sche Versorgung aus der Luft bei uns auch wei­ter­hin in den bes­ten Händen ist. Zugleich ist der Zuschlag ein wich­ti­ges Zeichen der Kontinuität für die Menschen in der Region. Sie wis­sen auch in Zukunft: Wir sind da!“, beton­te Frédéric Bruder bei einer Feierstunde im Beisein der Crew von „Christoph 32“ sowie Vertretern von Klinikum und Partnerorganisationen. Die erneu­te Beauftragung sei ein wich­ti­ges Signal für die Mitarbeitenden am Standort Ingolstadt, ergänz­te er. „Die ADAC Luftrettung kann Ihnen nach die­ser Entscheidung wei­ter sta­bi­le und plan­ba­re Rahmenbedingungen für Ihre wert­vol­le Arbeit im Rettungsdienst bie­ten.“

Der Zweckverband für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung Region Ingolstadt als Träger von „Christoph 32“ gra­tu­liert dem ver­läss­li­chen Partner, der ADAC Luftrettung gGmbH für die Sicherstellung der Luftrettung in der Region und freut sich auf eine wei­te­re gute Zusammenarbeit“, sag­te Verbandsvorsitzender Peter von der Grün.

Christoph 32“ ist schnel­ler Notarztzubringer und flie­gen­de Intensivstation in einem. Mit der Indienststellung des ADAC Rettungshubschraubers im Jahr 1991 begann sei­ner­zeit eine neue Ära in der Luftrettung im nord­west­li­chen Oberbayern. Zuvor war dort die Bundeswehr mit einer SAR-Maschine vom Bundeswehrstützpunkt Manching zu Rettungsflügen gestar­tet. Bis heu­te wur­den die Ingolstädter Crews zu mehr als 41.600 Notfällen alar­miert.

Aktuell sind in Ingolstadt ins­ge­samt 23 Teammitglieder im wech­seln­den Einsatz – neben zwei Piloten und einer Pilotin der ADAC Luftrettung setzt sich die Crew aus 14 Notärztinnen und Notärzten der Klinikums Ingolstadt GmbH sowie sechs Notfallsanitäterinnen und Notfallsanitätern (TC HEMS) des BRK Kreisverband Ingolstadt zusam­men. Die lei­ten­de Crew von „Christoph 32“ besteht aus Stationsleiter und Pilot Bernhard Stadler, Notärztin Dr. Angelika Grünes und TC HEMS Tobias Wittmann.

Die Station ent­spricht moderns­ten Standards und erfüllt alle gel­ten­den EU-Vorschriften. 2015 begann erneut eine Ära für die Ingolstädter Luftretter. Nach 24 Jahren wur­de die alte BK117 durch eine moder­ne Maschine des Typs H135 abge­löst. Die gro­ßen Vorteile die­ses Airbus Helicopters sind die deut­lich gerin­ge­ren Geräuschemissionen, sei­ne

Einsatzgeschwindigkeit von bis zu 230 km/h sowie ein enor­mer Zugewinn an Sicherheit für die Besatzung und den Patienten. Zudem sind Maschinen die­ses Typs wen­di­ger, ver­brau­chen weni­ger Kerosin und ver­ur­sa­chen einen gerin­ge­ren Abwind bei Starts und Landungen, was sie für Einsätze im städ­ti­schen Umfeld prä­de­sti­niert. Bei Bedarf ist die H135 auch nacht­flug­fä­hig.

Geflogen wird täg­lich von 7 Uhr bis Sonnenuntergang. Alarmiert wird „Christoph 32“ über die Notrufnummer 112, dis­po­niert von der Integrierten Leitstelle Region Ingolstadt. Die gro­ßen Vorteile des Hubschraubers sind sei­ne Schnelligkeit und sei­ne Unabhängigkeit von schwie­ri­gen Straßen- oder Verkehrslagen. So kann er 70 Kilometer Entfernung in nur 20 Minuten zurück­le­gen.

2023 star­te­ten die Crews in Ingolstadt zu 1564 Rettungsflügen – das ent­spricht durch­schnitt­lich mehr als vier Einsätzen pro Tag. Einsatzursache Nummer eins für „Christoph 32“ sind Verletzungen nach Unfällen. Dazu gehö­ren Freizeit-, Sport-, Schul- und Verkehrsunfälle. Dahinter fol­gen Herz-Kreislauf-Erkrankungen und neu­ro­lo­gi­sche Notfälle, wie bei­spiels­wei­se Schlaganfälle.

Um die not­fall­me­di­zi­ni­sche Versorgung aus der Luft in Deutschland sicher­zu­stel­len, arbei­ten für die ADAC Luftrettung gGmbH und deren Tochterunternehmen bun­des­weit mehr als 1350 Menschen – dar­un­ter rund 170 Piloten und Pilotinnen, etwa 600 Notärzte und Notärztinnen, 230 Notfallsanitäter und Notfallsanitäterinnen (TC HEMS) und rund 200 Mitarbeitende aus Technik und Wartung.

Quelle: Pressemitteilung der ADAC Luftrettung gGmbH vom 17. April 2024

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