Seit nunmehr einem Jahr muss der Berliner Rettungshubschrauber ‘Christoph 31‘ als Interimslösung von seiner vorübergehenden Unterkunft am Flughafen Schönefeld zu seinen oftmals lebensrettenden Einsätzen in und um Berlin starten (wir berichteten damals vom Umzug). Wie uns nun auf Anfrage bei der Pressestelle der Charité mitgeteilt wurde, wird sich die zunächst auf 15 Monate geplante Interimslösung auf voraussichtlich bis zum 1. Quartal 2020 verlängern. Mit einer Rückkehr des Rettungshubschraubers ist damit also nicht vor 2020 zu rechnen.
Am Campus Benjamin Franklin der Charité (CBF) – Universitätsmedizin Berlin entsteht ein neuer Landeplatz für den Rettungshubschrauber ‘Christoph 31‘. Der bisherige Landeplatz muss wie berichtet verlagert werden, da er nicht mehr den veränderten EU-Verwaltungsvorschriften entspricht. Der neue und größere Landeplatz mit veränderten An- und Abflugflächen wird direkt am Teltowkanal gebaut.
Wie die Pressestelle weiterhin mitteilte, sind mit dem Neubau des Hubschrauberlandeplatzes auch umfangreiche Infrastrukturmaßnahmen der Berliner Wasserbetriebe sowie der geplante Austausch einer bezirksversorgenden Strom-Hauptleitung an der Paul-Schwarz-Promenade verbunden. Die insgesamt komplexere Aufgabe bedingt daher eine längere Verweildauer des Hubschraubers ‘Christoph 31‘ an seiner vorübergehenden Unterkunft am Flughafen Schönefeld. Man gehe aber davon aus, dass die Umbaubaumaßnahmen nun planmäßig verlaufen werden. Konkrete Aussagen zu eventuellen Mehrkosten konnten derzeit noch nicht beantwortet werden.
Neben der Hauptbaumaßnahme des Hubschrauber-Sonderlandeplatz ist die Charité auch Bauherr für die Hangar-Erweiterung am CBF. An das Hangar-Gebäude wird in Richtung Teltowkanal ein eingeschossiger Anbau mit Lager- und Besprechungsraum entstehen. Im Gebäude selbst wird ein Desinfektionsraum eingerichtet und die Sanitärzellen modernisiert. Im Hauptgebäude nahe des Landeplatzes werden Personalumkleiden für das Team der Luftrettung eingerichtet. Hier geht man davon aus, dass der Ausbau des Hangars grundsätzlich planmäßig verlaufen wird.
Von der Charité wurde nochmals daraufhin hingewiesen, dass mit dem Neubau des Landeplatzes weder der Flugbetrieb ausgebaut noch ein Nachtbetrieb erfolgen wird. Auch werde es keine Stationierung eines zweiten Rettungshubschraubers am Campus Benjamin Franklin der Charité geben. Wie bereits seinerzeit berichtet, ist der stationierte Rettungshubschrauber weder dafür vorgesehen noch ausgerüstet. Soweit Hubschrauber in der Nacht am Klinikum landen, handelt es sich um Transporte von Notfallpatienten. ‘Christoph 31‘ wird weiterhin nur in der Zeit von Sonnenaufgang, frühestens 7:00 Uhr morgens bis zum Sonnenuntergang fliegen.
Copterweb.de wünscht der Crew von ‘Christoph 31‘ weiterhin vom vorübergehenden Standort stets erfolgreiche und sichere Einsätze sowie der Charité einen nunmehr planmäßigen Umbau des Hubschrauberlandeplatzes.
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Autor: Rolf Klukowski, Berlin