DRF Luftrettung und Universitätsmedizin Greifswald star­ten gemein­sa­mes Projekt — „Christoph 47“ mit Blut- und Plasmakonserven im Einsatz

Ab heu­te führt der Hubschrauber der DRF Luftrettung der Station Greifswald als ers­ter in Deutschland optio­nal nicht nur Blut- son­dern auch Plasmakonserven bei sei­nen Einsätzen mit. Der DRF Luftrettung und der Universitätsmedizin Greifswald ist es gemein­sam gelun­gen, ein wis­sen­schaft­lich geprüf­tes Verfahren zu eta­blie­ren, mit dem der schnel­le Transport der Blutprodukte mit dem Hubschrauber mög­lich ist. Das ist ins­be­son­de­re für Notfallpatienten mit mas­si­vem Blutverlust ent­schei­dend, die durch schnel­le Gabe von Blut und Blutprodukten direkt am Einsatzort geret­tet wer­den kön­nen.  

Aufgrund ihrer Schnelligkeit errei­chen unse­re Hubschrauber schwer ver­letz­te oder erkrank­te Notfallpatienten häu­fig als ers­tes Rettungsmittel. Nach der erfolg­rei­chen Erprobung des Verfahrens beab­sich­ti­gen wir daher, an aus­ge­wähl­ten Stationen der DRF Luftrettung Blut und Gerinnungsprodukte als fes­ten Bestandteil des Hubschraubers mit­zu­füh­ren“, so Dr. Jörg Braun, Fachbereichsleiter Medizin der DRF Luftrettung. Wie wich­tig die­se schnel­le Bereitstellung im Notfall ist, wird ins­be­son­de­re in länd­lich gepräg­ten Regionen wie Mecklenburg-Vorpommern deut­lich: „Auf einer Insel wie Rügen dau­ert der Transport bis zur geeig­ne­ten Klinik deut­lich län­ger als zehn Minuten“, bestä­tigt Gregor Jenichen, Notarzt der Universitätsmedizin Greifswald. „Dabei ist die­se Zeit ent­schei­dend: Blutpräparate, die sehr schwer Verletzte direkt am Einsatzort erhal­ten, kön­nen daher lebens­ret­tend sein.“ Auch Dr. Timm Laslo vom Landkreis Vorpommern-Greifswald als Träger des boden­ge­bun­de­nen Rettungsdienstes begrüßt die Etablierung die­ses Projektes. So kön­ne mit Hilfe die­ses Projektes die Versorgungsqualität wei­ter erhöht wer­den.

Bis der Start des Projekts mög­lich war, wur­de im Echtbetrieb an der Station der DRF Luftrettung in Greifswald der Einfluss der beson­de­ren Lager- und Transportbedingungen im Hubschrauber auf die Qualität der Blutbestandteile und den Gerinnungsfaktor in zahl­rei­chen Tests unter­sucht.

Mit dem nun erar­bei­te­ten Verfahren zur siche­ren Nutzung von Blutprodukten in der Luftrettung ver­bes­sern wir die medi­zi­ni­sche Notfallversorgung der Bevölkerung nach­hal­tig“, erklärt Dr. Krystian Pracz, Vorstand der DRF Luftrettung. Die Stiftung der DRF Luftrettung hat­te die Forschungen zusätz­lich zur prak­ti­schen Zusammenarbeit auch finan­zi­ell in Höhe von 15.000 Euro unter­stützt.

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Quelle: Pressemitteilung der DRF Luftrettung vom 17. Juli 2019

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