Blaulichttreffen 2022 auf dem Flugplatz Bienenfarm

Zum 3. gro­ßen Blaulichttag am 21.05.2022 auf dem Flugplatz Bienenfarm wur­den nicht nur mehr als 150 Einsatzfahrzeuge erwar­tet. Es kamen die­ses Mal auch zwei Hubschrauber: Der SAR-Hubschrauber aus Holzdorf und ein Polizeihubschrauber der Polizeihubschrauberstaffel Brandenburg!


In enger Zusammenarbeit mit der „European Police Car Unit” (EPCU e.V.) und den Feuerwehren der umlie­gen­den Gemeinden und aus Berlin wur­de nach zwei Jahren Zwangspause wegen der Corona-Pandemie zum 3. Mal ein Fahrzeugtreffen der beson­de­ren Art orga­ni­siert. Im Mittelpunkt stan­den hier­bei Einsatzfahrzeuge von Polizei- und Feuerwehr. Ob als Oldtimer-Polizeiauto oder moder­nes Feuerwehr-Löschfahrzeug: Von allem war etwas dabei. Die Feuerwehren der Umgebung stell­ten sich vor und die gan­ze Familie kam bei Löschübungen, Vorführungen oder auf der Hüpfburg auf ihre Kosten. Des Weiteren prä­sen­tier­ten sich Organisationen wie das THW, die DRLG oder das Rote Kreuz mit eige­nem Fuhrpark und der ADAC war wie­der mit sei­nem Überschlagsimulator vor Ort. Hinzu kam eine gro­ße Anzahl ame­ri­ka­ni­scher Polizeiautos, wie man sie aus jedem Hollywood-Film her kennt.

Ein ganz beson­de­rer Anziehungspunkt waren aber die bei­den Hubschrauber. In lan­gen Schlangen war­te­ten die gro­ßen und klei­nen Besucher gedul­dig, bis sie einen Blick in die Hubschrauber wer­fen konn­ten, Fragen stel­len oder auch Bilder machen durf­ten. Beide Crews beant­wor­te­ten vie­le Fragen über Stunden eben­so freund­lich wie gedul­dig. Für SAR 87 aus Holzdorf dürf­te es eine Premiere gewe­sen sein. Bislang konn­te man den neu­en SAR-Hubschrauber nur am Himmel sehen. Mit der Teilnahme am Blaulichttreffen war nun eine Besichtigung aus nächs­ter Nähe mög­lich.

H145 LUH SAR
Als Nachfolgemodell für die „Huey” wur­de im Dezember 2018 die H145 LUH SAR von Airbus Helicopters aus­ge­wählt. Durch die Beschaffung der neu­en SAR-Hubschrauber wur­de auch eine Flottenharmonisierung beim Heer her­bei­gefügt. 15 Mehrzweckhubschrauber des Musters H145M LUH SOF (Light Utility Helicopter Special Operation Forces) wer­den beim Kommando Spezialkräfte (KSK) und beim Kommando Spezialkräfte Marine (KSM) seit 2015 von Laupheim aus ein­ge­setzt. Die Auslieferung des ers­ten Hubschraubers erfolg­te bereits ein Jahr spä­ter. Seit März 2021 sind alle sie­ben bestell­ten Maschinen an das Heer über­ge­ben wor­den und die Schulung aller 51 Pilotinnen und Piloten wur­de bereits vor Weihnachten 2020 abge­schlos­sen.

Die Ablösung an den SAR-Standorten begann am 6. Juli 2020 am Heimatstandort des Transporthubschrauberregiments 30 in Niederstetten. Mit dem Wechsel in Nörvenich am 7. Dezember 2020 folg­te der zwei­te SAR-Standort. Am 12.April 2021 wur­de in Holzdorf das letz­te der drei SAR-Kommandos von der Bell UH-1D „Huey” auf den neu­en hoch­mo­der­nen Nachfolger, den Airbus H145 LUH SAR umge­stellt.

Hervorragende Ausstattung der neu­en SAR-Maschinen
Medizinisch aus­ge­stat­tet sind die neu­en SAR-Maschinen wie ein zivi­ler Rettungshubschrauber. Darüber hin­aus ver­fü­gen sie über moderns­te Suchavionik, wie Wärmebildgerät oder Handyortung, ver­schie­de­ne Kommunikationseinrichtungen, eine Tag- und Nachtsichtkamera, Suchscheinwerfer, eine Rettungswinde. Im Gegensatz zu zivi­len Rettungshubschraubern sind die SAR-Hubschrauber der Bundeswehr auch nachts ein­satz­be­reit, wes­halb die Besatzung aus zwei Luftfahrzeugführern (Pilot und Co-Pilot) besteht. Zur Crew zählt neben den bei­den Piloten auch ein Luftrettungsmeister (Sanitätsfeldwebel), der als Rettungsassistent bzw. Notfallsanitäter über eine Zusatzausbildung im flie­ge­ri­schen Bereich (zivil: TC HEMS) und zur Bedienung der Rettungswinde (zivil: TC HHO) ver­fügt. Ein Notarzt gehört nicht zur fes­ten Besatzung eines SAR-Hubschraubers, kann aber bei Bedarf für Notfalleinsätze aus dem zivi­len Bereich zur Verfügung gestellt und auf­ge­nom­men wer­den.

Der Hubschrauber selbst ver­fügt neben zwei Safran Arriel 2E-Triebwerken, wel­che FADEC-gesteu­ert (Full Authority Digital Engine Control) sind, auch über eine digi­ta­le Avionik-Suite von Helionix sowie einem Fenestron als Heckrotor und einem Lasthaken über eine mis­si­ons­spe­zi­fi­sche Zusatzausstattung für den Such- und Rettungsdienst. Abschließend gehö­ren neben den bereits genann­ten Ausstattungen auch ein Ortungssystem für Notsender (Emergency Locator Transmitter – ELT) und ein not­fall­me­di­zi­ni­scher Rüstsatz, der der not­fall­me­di­zi­ni­schen Ausstattung zivi­ler Rettungshubschrauber ent­spricht.

Auf dem Flugplatz Bienenfarm (www.flugplatz-bienenfarm.de) gibt es das gan­ze Jahr über ver­schie­de­ne Flug-Events wie etwa das „Ostblock Fly-In“ (11.+12. Juni), das ame­ri­ka­ni­sche Wochenende „Stearman & Friends“ (02.+03. Juli) oder das „LeiseQuax“ nur für Segelflieger (04. – 10. Juli).

Autor: Rolf Klukowski, Berlin

Impressionen vom Blaulichttreffen

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