Jahresbilanz der DRF Luftrettung in Deutschland: Rot-wei­ße Lebensretter aus der Luft täg­lich rund 100-mal im Einsatz

Hubschrauber der DRF Luftrettung des Typs H 145 Quelle DRF Luftrettung-240Bundesweit wur­den die Besatzungen der DRF Luftrettung im ver­gan­ge­nen Jahr ins­ge­samt 36.283-mal alar­miert, um schwer ver­letz­ten oder kran­ken Menschen schnel­le not­ärzt­li­che Hilfe zu brin­gen oder die zur Behandlung in spe­zia­li­sier­te Zentren zu flie­gen (2016: 35.846). Der Anteil der bei Dunkelheit geleis­te­ten Einsätze lag dabei an den neun 24-Stunden-Stationen wie­der bei rund einem Fünftel. Die DRF Luftrettung ist seit vie­len Jahren Vorreiterin in der 24-h-Luftrettung. Die gemein­nüt­zig täti­ge Organisation ver­fügt über hoch­mo­der­ne, für den Nachtflug beson­ders geeig­ne­te Hubschrauber und setzt hoch­qua­li­fi­zier­tes Personal ein.

Notfälle hal­ten sich nicht an Uhrzeiten. Wenn ein Mensch nach einem Herzinfarkt oder einem schwe­ren Verkehrsunfall in Lebensgefahr schwebt, dann zählt jede Minute, egal, ob es hell oder dun­kel ist“, unter­streicht Dr. Peter Huber, Vorstand der DRF Luftrettung „Schwer ver­letz­te oder kran­ke Patienten müs­sen auch in der Nacht sehr schnell not­ärzt­lich ver­sorgt und in die für sie opti­mal geeig­ne­te Klinik trans­por­tiert wer­den. Dabei leis­tet die Luftrettung einen zen­tra­len Beitrag, der in der Zukunft noch wich­ti­ger wer­den wird. Die DRF Luftrettung ist für die­se Herausforderungen bes­tens gerüs­tet. Unsere Piloten ver­fü­gen über gro­ße Erfahrung im Instrumentenflug und im Einsatz von Nachtsichtgeräten“, so der Vorstand wei­ter.

DRFLuftrettung_Alarmierungsgruende-240Golden Hour ret­tet Leben
Die medi­zi­ni­schen Fachgesellschaften sagen es klar: Zeit ist Leben. Patienten, die inner­halb der soge­nann­ten „Golden Hour“ in Spezialkliniken, bei­spiels­wei­se einem Herzkatheterlabor oder einer Schlaganfallabteilung, ver­sorgt wer­den, haben häu­fig bes­se­re Chancen zu über­le­ben und sich wie­der voll­stän­dig zu erho­len. Hier ist ein Umdenken in der Notfallrettung nötig, denn bis­her stand vor allem die Frage im Zentrum, wie schnell ein Patient am Notfallort medi­zi­ni­sche Hilfe erhielt. Nun rückt zuneh­mend die Gesamtversorgungszeit in den Vordergrund, die die gesam­te Spanne von der Alarmierung über die Versorgung vor Ort bis hin zum Beginn zur Diagnostik und Behandlung in einer Spezialklinik umfasst. Der Transport im Hubschrauber bringt hier­bei einen enor­men Zeitvorteil. Im ver­gan­ge­nen Jahr muss­te bereits mehr als jeder Dritte von der DRF Luftrettung ver­sorg­te Notfallpatient anschlie­ßend im Hubschrauber in eine Klinik geflo­gen wer­den.

Pilot mit NVG im Cockpit Quelle DRF Luftrettung-240Luftrettung in der Dunkelheit wird wich­ti­ger
Doch bis­her hat­ten die Besatzungen an den meis­ten Hubschrauberstationen in Deutschland Dienstschluss, wenn der Abend däm­mer­te. Dr. Huber macht deut­lich, dass hier in der Zukunft Veränderungen zu erwar­ten sind: „Warum auf die vie­len Vorteile der Luftrettung ver­zich­ten, nur weil es dun­kel ist? Wir müs­sen, um künf­tig eine opti­ma­le not­fall­me­di­zi­ni­sche Versorgung der Menschen sicher­stel­len zu kön­nen, auch in der Nacht ver­stärkt auf den Einsatz von Hubschraubern set­zen.“ Dabei sei­en zwei Optionen denk­bar, so der Vorstand der DRF Luftrettung wei­ter: Die vol­le 24-h-Einsatzbereitschaft oder in einem ers­ten Schritt die Erweiterung der Dienstzeiten in die frü­hen Morgen- und Abendstunden hin­ein.

Hintergründe zur DRF Luftrettung
Insgesamt setzt die DRF Luftrettung an 29 Luftrettungsstationen in Deutschland Hubschrauber für die schnel­le Notfallrettung und für drin­gen­de Transporte von Intensivpatienten zwi­schen Kliniken ein. Einsatzorte in einem Umkreis von 60 Kilometern errei­chen die Hubschrauber in maxi­mal 15 Flugminuten. Neun der Stationen sind rund um die Uhr ein­satz­be­reit.

Die öster­rei­chi­sche ARA Flugrettung, die eben­falls zur DRF Luftrettung gehört, betreibt an zwei Standorten pro­fes­sio­nel­le Notfallmedizin mit Notarzthubschraubern. 2017 leis­te­ten die in Fresach (Kärnten) und Reutte (Tirol) sta­tio­nier­ten Besatzungen der ARA Flugrettung ins­ge­samt 1.967 Einsätze. Über die Hubschrauberrettung hin­aus holt die DRF Luftrettung mit eige­nen Ambulanzflugzeugen und erfah­re­nen Piloten, Notärzten und Notfallsanitätern Patienten aus dem Ausland nach Deutschland zurück, wenn dies medi­zi­nisch not­wen­dig und ärzt­lich ange­ord­net ist. 2017 wur­den welt­weit 187 Einsätze durch­ge­führt und dabei 53 Länder ange­flo­gen.

Diese welt­wei­ten Ambulanzflüge wer­den über die Einsatzzentrale der DRF Luftrettung am Flughafen Karlsruhe/Baden-Baden koor­di­niert, die täg­lich rund um die Uhr ein­satz­be­reit ist.

Informationskasten zur Finanzierung der Luftrettung

  • Die Abrechnung von Luftrettungseinsätzen erfolgt über die Krankenkassen anhand der geleis­te­ten Flugminuten.
  • Die Krankenkassen erstat­ten die Kosten, die dem gesetz­lich vor­ge­schrie­be­nen Leistungsumfang ent­spre­chen.
  • Kontinuierliche Investitionen in Fortbildungen für Mitarbeiter und in die Modernisierung der Medizintechnik und Hubschrauber, die über den vor­ge­schrie­be­nen Mindeststandard hin­aus­ge­hen, trägt die DRF Luftrettung teils selbst, teils tritt sie in finan­zi­el­le Vorleistung.
  • Zur Sicherstellung ihrer hohen Qualität ist die gemein­nüt­zig täti­ge Luftrettungsorganisation auf die Unterstützung von Förderern und Spendern ange­wie­sen. Infotelefon mon­tags bis frei­tags von 8.00 bis 19.00 Uhr: 0711 – 70072211. Weitere Informationen online unter: www.drf-luftrettung.de

Eionsatzbilanz DRF Luftrettung 2017

Quelle: Pressemitteilung der DRF Luftrettung vom 27. März 2018

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