Auch bei der DRF Luftrettung sind die ersten EC135 in der Luftrettung buchmäßig abgeschrieben und werden nunmehr durch die neueste Generation der H135 T3H mit Turbomeca-Triebwerken ersetzt. Bereits in dieser Woche wurden in Donauwörth die ersten drei Maschinen übernommen, von denen heute zwei in das Operation Center der DRF Luftrettung am Flughafen Karlsruhe/ Baden-Baden überführt wurden.
Mit den Neuzugängen treibt DRF Luftrettung den Generationenwechsel bei ihren Hubschraubern weiter voran: Hochmodern ist das Cockpit mit Avionik-System, mit 4-Achsen-Autopilot und einer verbesserten satellitengestützten Navigation. Eingebaut ist auch das Kollisionswarngerät (Traffic Advisory System „TAS”), das den Piloten an Bord in der Luftraumbeobachtung unterstützt, sowie das Hinderniswarngerät HTAWS (Helicopter Terrain Awareness and Warning System), welches beispielsweise auf hohe Berge hinweist. Die Ausstattung ist in das Helionix-Cockpit integriert, das inzwischen auch in etlichen anderen Modellreihen von Helikoptern des Herstellers Airbus Verwendung findet. Bemerkenswert ist, dass bereits 2010 in den USA die FAA (Federal Aviation Administration) als national zuständige Luftaufsichtsbehörde insbesondere für das Einsatzspektrum von Hubschraubern im HEMS-Bereich und bei Verwendung von NVG (Night Vision Goggles) HTWAS-Systeme angeregt, aber erst viel später in 2014 in entsprechenden Vorschriften aufgenommen hat.
Im Airbus-Werk in Donauwörth haben die Hubschrauber bereits im Juli die Einflugphase absolviert. Passend zum neuen Modell und dem Jahr der Übernahme trägt die erste H135 die Seriennummer 2017 mit der Kennung D-HRTA, die die vorläufige Verkehrszulassung des Herstellers D-HECW ablöst. Die beiden anderen Maschinen folgen mit den Seriennummern 2019 und 2022 und den Kennungen D-HRTB und C. Damit ist zu erwarten, dass die Buchstabenfolge RT… weiter für die H135 fortgeführt wird. Bekanntlich hat Airbus mit Einführung der neuesten Generation der EC135 diese mit der Umbenennung in „H” gekennzeichnet, während die älteren Versionen nach wie vor die Bezeichnung „EC” tragen.
In Baden-Baden beginnen die Techniker der gemeinnützig tätigen Luftrettungsorganisation direkt mit der medizintechnischen Einrüstung der Maschinen. Zur Eingliederung der Hubschrauber in den regulären Einsatzbetrieb steht vorher noch der vorgeschriebene Zulassungsprozess der zuständigen europäischen Luftfahrtbehörde EASA an. Parallel dazu laufen die theoretischen und praktischen Schulungen der Piloten auf das neue Hubschraubermuster. Der Part 145-Instandhaltungsbetrieb der DRF Luftrettung ist bereits für die Wartung des Typs H135 zertifiziert.
Anmerkung: Korrektur/Ergänzung am 24. September 2017
Überraschend kommt die Ausstattung der neuen Hubschrauber mit Triebwerken Turbomeca Arrius 2B2+, hatte die DRF Luftrettung bislang bei ihren EC135 auf den Antrieb von Pratt & Whitney gesetzt.
Autor:
Ulrich Schröer, Freier Fachjournalist, Bonn
Quelle:
DRF Stiftung Luftrettung gemeinnützige AG , Pressemitteilung vom 22. September 2017