Doppelter Einsatz in den Alpen: Gleich zweimal wurde der Reuttener Notarzthubschrauber der ARA Flugrettung am vergangenen Wochenende an die Zugspitze alarmiert. Zwei Wanderinnen wurden unabhängig voneinander an derselben Unfallstelle durch Steinschläge schwer verletzt.
Am Samstag, den 13. Juli, wurde die Besatzung von „RK-2“ der ARA Flugrettung mittags an den Stopselzieher-Steig der Zugspitze alarmiert. Jörg Straub, der an diesem Tag im Dienst war erinnert sich: „ Eine 45-jährige Frau war am Klettersteig von einem Steinschlag schwer am Kopf getroffen worden und es bestand der Verdacht auf einen Schädelbruch. Da die Unfallstelle nur aus der Luft zu erreichen war, führten wir eine Windenrettung durch“. Dazu wurde die Patientin in einem Bergesack auf den Flug vorbereitet und zur medizinischen Versorgung an die Wiener Neustädter Hütte geflogen. Nachdem die Verunfallte aufgrund ihrer schweren Kopfverletzungen am Unfallort ins künstliche Koma versetzt worden war, wurde sie unverzüglich in eine Spezialklinik transportiert. Dort bestätigte sich der Verdacht auf mehrfachen Schädelbruch.
Gleicher Unfall, gleicher Ort: Nur einen Tag später ereignete sich am Sonntag, den 14. Juli, ein ähnlicher Unfall. Eine 25-jährige Bergsteigerin wurde ebenfalls am Stopselzieher-Steig von einem herabstürzenden Stein an Brust und Bauch getroffen. Auch dieses Mal wurde die „Besatzung von „RK-2“ alarmiert, um die Frau mittels Winde zu retten, medizinisch zu versorgen und schnellstmöglich in eine Klinik zu transportieren.
„Es ist für uns ungewöhnlich, dass wir an zwei aufeinander folgenden Tagen zu nahezu identischen Einsätzen alarmiert werden. Wir wünschen den beiden Patientinnen alles Gute und hoffen, dass sie bald wieder gesund sind. Wir als Besatzung raten allen Bergsteigern im hochalpinen Gelände einen Helm zum Schutz vor Steinschlägen zu tragen. Diese beiden Einsätze haben aufs Neue gezeigt, dass die Hubschrauberrettung gerade in den Alpen Leben retten kann“, fasst der diensthabende Pilot Jörg Straub zusammen.
Hintergrundinformationen zur Station Reutte
„RK-2“ ist an 365 Tagen im Jahr von 7.00 Uhr morgens bis Sonnenuntergang einsatzbereit. Er ist mit erfahrenen Piloten, Notärzten, Winchoperator/Notfallsanitätern und Flugrettern besetzt und medizintechnisch voll ausgestattet. Als einzige Notarzthubschrauber in Österreich sind die von der ARA Flugrettung betriebenen Maschinen „RK-2“ in Reutte und „RK-1“ in Fresach mit einer Rettungswinde für Alpineinsätze ausgestattet. Mit der fest installierten Rettungswinde können Einsätze im alpinen Gelände durchgeführt werden, wenn die Landung am Einsatzort nicht möglich ist. Orte im Umkreis von 50 Kilometern kann „RK-2“ in maximal 15 Minuten erreichen. Angefordert wird der rot-weiße Notarzthubschrauber von der Leitstelle Tirol. Darüber hinaus fordern die Integrierten Leitstellen Allgäu und Oberland „RK-2“ für Einsätze im deutschen Allgäu sowie im Bayerischen Oberland an. An der Reuttener Station ist tagsüber außerdem ein Notarzteinsatzfahrzeug (NEF) stationiert, mit dem zum Beispiel bei Notfällen im Stadtgebiet Reutte die medizinische Besatzung an den Einsatzort gebracht werden kann.
Die ARA Flugrettung
Die ARA-Flugrettungs GmbH wurde 2001 als gemeinnützige GmbH gegründet und betreibt in Österreich professionelle Notfallmedizin mit Notarzthubschraubern. Das Luftrettungsunternehmen mit Sitz in Klagenfurt gehört zur DRF Luftrettung und ist ein nach gültigen Richtlinien für die Luftfahrt lizenziertes Unternehmen mit einem Luftverkehrsbetreiberzeugnis (AOC).
Quelle: Pressemitteilung DRF Luftrettung
Foto: DRF Luftrettung