Basierend auf einem Beschluss des Bundesinnenministeriums vom 15.01.2012, wird die Farbgebung der Zivilschutzhubschrauber des Bundes geändert.
Mit Beginn des zweiten Quartals 2012 wird die Farbgebung geändert in RAL 1021 („Kadmiumgelb”). Die Maschinen des BMI zeigten schon einmal dieses äußere Erscheinungsbild, als der Bund 1971 mit dem Ausbau des Luftrettungsnetzes begann. Um sich vom ADAC abzuheben, wählte man ab 1977 jedoch die Farbe Orange (RAL2004). Die Rückkehr zum Kadmiumgelb basiert auf einer Richtlinie der Europäischen Union, derer man vorgreift, da sie erst zum 01.01.2013 in Kraft treten wird. Kernaussage dieser Richtlinie wird sein, dass alle Fluggeräte, für die zukünftig in EU-Staaten eine Zulassung als Rettungshubschrauber beantragt wird, eine einheitliche, gelbe Farbe (RAL 1021 — Kadmiumgelb) aufweisen müssen. Dies soll es anderen Luftfahrzeugen ermöglichen, das fliegende Rettungsgerät zweifelsfrei als Solches erkennen zu können.
Die bisher verwendete Transpondervariante, bei dem sich das Rettungsgerät durch einen spezifischen Transponder-Funkcode auswies, hat sich, Untersuchungen zufolge, als störanfällig und unzuverlässig herausgestellt. Ein weiterer positiver Effekt der neuen Farbgebung wird sein, dass sowohl Hilfsorganisationen, als auch die Bevölkerung die Rettungshubschrauber sofort als Luftfahrzeuge höchster Priorität erkennen können. Die Beweggründe, die das Bundesministerium des Innern anno 1977 dazu bewegten, sich farblich vom ADAC abzugrenzen, hatten sich im weiteren Verlauf nicht bestätigt. Im Rahmen der Novellierung der Richtlinie wird derzeit bei der zentralen Instandsetzungsstungsstaffel des Flugdienstes der Bundespolizei, welche die ZSH/RTH des Bundes wartet, eine weitere EC-135 T2+ mit der neuen Farbgebung ausgestattet. Da die Maschinen ganzheitlich in Kadmiumgelb lackiert werden sollen, ist dies nur im Rahmen einer 600-Stunden-Kontrolle möglich, bei denen sie nahzu vollständig auseinandergebaut werden.
Die erste Maschine des BMI, welche die neue Farbgebung seit dem 28.03.2012 trägt, ist die D-HZSD, welche so erstmals am BMI-Luftrettungszentrum „Christoph 4” in Hannover eingesetzt wird.
Artikel: H. Hallmackenreuther, Fotos: Rüdiger Barth
In Zusammenarbeit mit: www.bos-fahrzeuge.info