Neue Luftrettungsstation für „Christoph 26“ in Sanderbusch

Ein neu­es moder­ne­res Zuhause für den Rettungshubschrauber „Christoph 26“: Nach rund vier Jahrzehnten und meh­re­ren Zehntausend Rettungseinsätzen errich­tet die gemein­nüt­zi­ge ADAC Luftrettung eine neue Luftrettungsstation für „Christoph 26“ am bestehen­den Standort am Nordwest-Krankenhaus Sanderbusch. Die flie­gen­den Gelben Engel zie­hen am 11./12. Mai 2021 von dort über­gangs­wei­se auf den JadeWeserAIRPORT, um ihre oft lebens­ret­ten­de Arbeit naht­los fort­zu­set­zen.

Die ADAC Luftrettung gGmbH betreibt die Luftrettungsstation Sanderbusch seit 1983. Sie ist eine von drei Stationen mit 24-stün­di­ger Bereitschaft und eine von vier, die auf Windenrettungen spe­zia­li­siert sind. Mit der lau­fen­den Erweiterung und Optimierung von Einsatzspektrum und Patientenversorgung stieg auch der Platzbedarf. Für Trockenanzüge für Seenotrettungseinsätze, Nachtsichtgeräte (Night-Vision-Imaging-Systeme/NVIS) für Rettungsflüge im Dunkeln oder eine Wasseraufbereitungsanlage zum Reinigen der Turbinen auf­grund von Salzwasser wur­de immer mehr Lagerfläche benö­tigt. Seit der Einführung eines der moderns­ten Rettungshubschrauber vom Typ H145 von Airbus Helicopters muss­te zudem über­gangs­wei­se ein Zelthangar auf­ge­stellt wer­den, weil der bestehen­de Hangar nicht mehr aus­reich­te. Zuletzt waren die Platzkapazitäten der Station voll­stän­dig aus­ge­schöpft.

Um lang­fris­tig bes­te Versorgungsqualität zu gewähr­leis­ten, baut die ADAC Luftrettung jetzt eine neue Station nach moderns­ten Standards und Anforderungen. Sie wird aus­rei­chend Fläche auf zwei Etagen für Rettungsmaterial, Technik und die Rettungskräfte bie­ten. Der Hangar ist direkt an das Stationsgebäude ange­glie­dert, sodass die ADAC Luftretter wert­vol­le Zeit auf dem Weg zum Patienten gewin­nen. Zudem wird das Vorfeld, auf dem „Christoph 26“ star­tet und lan­det, voll­stän­dig erneu­ert.

Das Interimsquartier auf dem JadeWeserAIRPORT ist nur eine Flugminute ent­fernt und bie­tet alle Voraussetzungen – Genehmigungen, Luftfahrzeughallen, Tankanlage –, für eine lücken­lo­se Fortführung der Rettungsarbeit. Bis etwa Sommer 2022 ist ein Hangar, in dem auch Container für Material unter­ge­bracht sind, das Zuhause für „Christoph 26“. Die tem­po­rä­re Station mit Einsatzwachraum, Büro, Trocken-, Desinfektions- und Sozialräumen ist in Containern direkt neben dem Hangar ein­ge­rich­tet. Bei der Bereitstellung des Standorts haben Landkreis und JadeWeserAIRPORT die ADAC Luftrettung maß­geb­lich unter­stützt. Die Bevölkerung in den umlie­gen­den Ortsteilen Mariensiel und Cäciliengroden wird um Verständnis gebe­ten, ins­be­son­de­re, wenn es zu dem einen oder ande­ren lebens­ret­ten­den Einsatz in den Abend- und Nachtstunden kommt.

Sanderbusch gehört zu den am längs­ten von der ADAC Luftrettung betrie­be­nen Stationen. Im Jahr 2020 rück­te „Christoph 26“ zu ins­ge­samt 1.269 Einsätzen aus. Ziel von über einem Drittel der Rettungsflüge waren Ostfriesische Inseln, am häu­figs­ten Wangerooge. Der Einsatzradius beträgt rund 70 Kilometer. Was vie­le nicht wis­sen: Die Rettungskräfte flie­gen auch zu noch wei­ter ent­fern­ten Einsatzorten wie Juist oder sogar Helgoland. Die Crews stel­len ins­ge­samt 20 Notärzte, sie­ben Piloten, drei Co-Piloten, zehn spe­zi­ell aus­ge­bil­de­te Notfallsanitäter (Fachbezeichnung TC HEMS – Technical Crew Member Helicopter Emergency Medical Services) und drei wei­te­re Notfallsanitäter mit Zusatzqualifikation für die Bedienung der Rettungswinde (TC HHO – Technical Crew Member Helicopter Hoist Operator).

Wer sich ein Bild von der Arbeit der flie­gen­den Gelben Engel machen will, hat am Samstag, 29. Mai 2021 auf www.luftrettung.adac.de die Gelegenheit dazu. An die­sem Tag lädt die Luftrettungsstation Sanderbusch zu einem vir­tu­el­len Tag der offe­nen Tür ein. Das pan­de­mie­kon­for­me Onlineformat bie­tet den Besuchern viel­fäl­ti­ge Einblicke in die Arbeit der Einsatzkräfte und ihren Alltag auf Station. Auf dem Programm ste­hen Videoporträts von Rettungskräften, Einsätzen und „Christoph 26“ sowie eine inter­ak­ti­ve Frage-und-Antwort-Runde mit der Crew auf den Social-Media-Kanälen der ADAC Luftrettung.

Quelle: Pressemitteilung der ADAC Luftrettung vom 6. Mai 2021

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