Seit Anfang des Jahres stellt die DRF Luftrettung (DRFL) mit einem eigenen Konzept die medizinische Versorgung im Baugebiet des Offshore-Windparks „DanTysk” sicher (copterweb berichtete). Diesem neuen Aufgabenbereich schenkt die DRFL zur Zeit verstärkte Aufmerksamkeit und entwickelt weitergehende Konzepte.
Die Bedingungen stellen besondere Anforderungen an die Besatzungen und den Hubschrauber vom Typ BK117. Er ist mit Floats ausgestattet und wird immer von zwei Piloten geflogen, die über IFR-Berechtigung verfügen. Er hat zusätzlich eine Außenwinde und automatisch aufblasbare Floats. Die eingesetzten Piloten haben eine hohe Einsatzerfahrung sowohl in der Luftrettung als auch vorheriger Tätigkeiten. Sie müssen spezielle Lehrgänge „Überleben auf See” absolvieren. Spezielle Schutzanzüge sind Pflicht an Bord. Notarzt und Rettungsassistent, zugleich Winchoperator, ergänzen die Crew.
Eingeschränkt wird der Einsatzradius der BK117 durch das erhöhte Abfluggewicht, das sich durch die mitgeführte persönliche und besondere medizinische Ausstattung ergibt. Für zukünftige Aufgaben spielt die Reichweite bei den Einsatzflügen daher eine wesentliche Rolle.
Wie bekannt, hat die DRFL als einer der ersten Flottenbetreiber den neuen Hubschrauber Eurocopter EC145 T2 bestellt. Bislang zeichnen sich keine wesentlichen Verzögerungen bei der Auslieferung ab, so dass die Inbetriebnahme nach Abschluss der Konfiguration für die Luftrettung noch in 2014 zu erwarten ist. Die ersten Maschinen sollen in den Flugbetrieb bei der Tochterfirma HDM Luftrettung gemeinnützige GmbH gehen und dort die ITH im 24-Stunden-Betrieb vom Typ Bell 412 ersetzen.
Dieser Hubschraubertyp ist von der Leistungsfähigkeit für Offshore-Einsätze gut geeignet und spielt somit in den Überlegungen zukünftiger Aufgaben eine wesentliche Rolle. Voraussetzung sind aber auch hier spezielle Umrüstungen und Zulassungen, so z. B. für den Einsatz mit Außenwinde.
Den hohen Stellenwert der Offshore-Rettung bei der DRFL zeigen die gerade laufenden Umrüstarbeiten an der BK117 C1 D-HBMS, SN 7531. Sie steht in der neuen großen Werft des Operation Centers am Flughafen Karlsruhe/Baden-Baden. Mit einem Zeitaufwand von etwa acht Monaten erfolgen umfangreiche Änderungen am Hubschrauber.
Artikel: Ulrich Schröer, Freier Fachjournalist, Bonn