Bayerns Innenminister Joachim Herrmann star­te­te die Beschaffung von acht neu­en Polizeihubschraubern der 4-Tonnen-Klasse für ins­ge­samt rund 100 Millionen Euro

Die Bayerische Polizei bekommt acht neue Hubschrauber der 4 Tonnen-Klasse mit Zusatzausrüstung, Kostenpunkt 100 Millionen Euro. Sie wer­den die der­zei­ti­gen acht Polizeihubschrauber der 3 Tonnen-Klasse vom Typ EC135 erset­zen, die bereits seit mehr als zehn Jahren im Einsatz sind und an ihrer Leistungsgrenze arbei­ten. „Unsere neu­en hoch­mo­der­nen Polizeihubschrauber wer­den deut­lich leis­tungs­fä­hi­ger sein”, hat heu­te Bayerns Innenminister Joachim Herrmann in München bei der Vorstellung der ent­spre­chen­den Planungen geschwärmt. Zur Verdeutlichung der gro­ßen Leistungsunterschiede war neben einem baye­ri­schen EC135-Polizeihubschrauber auch ein 4-Tonnen-Hubschrauber der baden-würt­tem­ber­gi­schen Polizei vor Ort. „Noch in die­sem Jahr soll die euro­pa­wei­te Ausschreibung ver­öf­fent­licht wer­den, der Zuschlag ist für Mitte 2021 vor­ge­se­hen”, kün­dig­te Herrmann an. „Nach unse­ren Planungen kön­nen wir die ers­ten bei­den neu­en Polizeihubschrauber bereits 2022 in den Dienst stel­len.”

Symbolfoto, hier: Eine H145 der PHuSt Baden-Württemberg

Von den neu­en Hubschraubern wer­den nach Herrmanns Worten ins­be­son­de­re die Spezialeinheiten pro­fi­tie­ren. Neben einer grö­ße­ren Kabine ver­dop­pelt sich die mög­li­che Zuladung und Reichweite. „Wir kön­nen mit den neu­en Hubschraubern dop­pelt so vie­le Einsatzbeamte trans­por­tie­ren”, erklär­te dazu Herrmann. Außerdem steigt die Reisegeschwindigkeit um 30 auf rund 240 Stundenkilometer, so dass Einsatzorte noch schnel­ler erreicht wer­den kön­nen. Darüber hin­aus kann die Polizei die Feuerwehr bei der Waldbrandbekämpfung noch bes­ser unter­stüt­zen, da sich die Löschwassermenge mit bis zu 1.200 Litern eben­falls ver­dop­pelt. Vorteile sieht Herrmann auch bei der Unterstützung von Bergwachteinsätzen, da ohne Zwischenlandung bis zu sechs Verunglückte mit der Rettungswinde an Bord geholt wer­den kön­nen.

H135 der PHuSt Bayern

Die rund 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter star­ke Hubschrauberstaffel der Bayerischen Polizei ist rund um die Uhr ein­satz­be­reit. Je nach Einsatzart wer­den die Maschinen mit moderns­ter Zusatzausrüstung wie Tageslichtkamera, Wärmebildkamera, Suchscheinwerfer, Rettungswinde oder Lasthaken für Feuerlöschbehälter und Außenlasten aus­ge­stat­tet. „Die baye­ri­sche Polizeihubschrauberstaffel gehört zu den weni­gen welt­weit, die Windenrettungen bei­spiels­wei­se im Gebirge auch in der Nacht sicher durch­füh­ren kann”, ergänz­te Herrmann. Einen Schwerpunkt der Flugaufträge mit einem Anteil von mehr als 30 Prozent nimmt die Suche nach ver­miss­ten Personen ein. 2019 wur­den bei 897 Vermisstensuchen, davon 127 im unweg­sa­men alpi­nen Gelände, ins­ge­samt 139 Personen durch die Hubschrauberbesatzungen auf­ge­fun­den.

Quelle: Pressemitteilung des Bayerischen Staatsministeriums des Innern, für Sport und Integration vom 22. Juli 2020

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